Waschbär

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 24. Februar 2019, 14:39 Uhr von Patrick Kenel (Diskussion | Beiträge) (umsortiert wegen Umlaut)
Ein Waschbär in Gefangenschaft. Nur dort waschen sie ihre Nahrung. Daher kommt ihr Name.

Der Waschbär ist ein Säugetier. Die häufigste Art lebt in Nordamerika und wird auch Nordamerikanischer Waschbär genannt. Es gibt auch noch den Krabbenwaschbär in Südamerika und den Cozumel-Waschbär auf einer einzigen Insel vor Mexiko. Sie bilden zusammen die Gattung der Waschbären.

Dieser Artikel befasst sich ausschließlich mit dem häufigsten, dem Nordamerikanischen Waschbär, den man auch einfach „Waschbär“ nennt. Von der Schnauze bis zum Po wird er etwa vierzig bis siebzig Zentimetern lang. Er wiegt zwischen vier und neun Kilogramm. Dies entspricht einem mittelgroßen Hund.

Sein Fell ist grau, mal heller, mal dunkler. Typisch für ihn ist die dunkle Färbung um seine Augen. Er sieht aus, als würde er eine dunkle Augenmaske tragen. Die runden Ohren sind etwas heller. Der Waschbär hat einen buschigen, langen Schwanz.

Seit dem 20. Jahrhundert ist der Waschbär auch in Europa, im Kaukasus und in Japan heimisch. Das kommt daher, dass Menschen ihn aus Amerika dorthin gebracht hatten. Dort ist er dann aus Gehegen entkommen oder ausgesetzt worden. Rund um den Edersee im deutschen Bundesland Hessen gibt es inzwischen so viele von ihnen, dass sie gejagt werden müssen. Sie verdrängen nämlich einen Teil der einheimischen Tiere.

Wie lebt der Waschbär?

Waschbären können gut klettern und schlafen am liebsten in den Höhlen alter Eichen.

Der Waschbär ist verwandt mit dem Marder und den Bären. Er lebt auch ähnlich wie sie: Er ist ein Raubtier. Der Waschbär frisst im Frühling gerne Insekten, Würmer und Käfer, im Herbst eher Obst, Beeren und Nüsse. Dazu kommen aber auch Fische, Frösche, Kröten und Salamander. Vögel und Mäuse erwischt erjedoch schlecht.

Der Waschbär lebt am liebsten in Laubwäldern und Mischwäldern. Er dringt aber auch gern in Städte vor, weil er dort viel Futter findet, zum Beispiel in Mülltonnen.

Der Waschbär schläft am Tag. Am liebsten hat er Höhlen in alten Eichen. Wenn er mal zu weit weg ist von seinem Schlafplatz, kann er sich auch in einem Steinbruch, im Gestrüpp oder in einem Dachsbau ausruhen. Im Norden hält er zudem eine Winterruhe.

In der Dämmerung und in der Nacht ist er so richtig lebendig. Er kann eher schlecht sehen und tastet dafür alles mit seinen Vorderpfoten und den Tasthaaren um seine Schnauze ab. Männchen und Weibchen sind in kleinen, getrennten Gruppen unterwegs. Sie treffen sich nur zur Paarung.

In Gefangenschaft haben sich die Waschbären etwas Besonderes angewöhnt, was sie in der Natur nicht tun: Sie waschen ihre Nahrung. In der Natur tasten sie ihre Nahrung genau ab und streifen alles ab, was nicht dazu gehört, zum Beispiel kleine Holzstückchen. Weshalb sie in Gefangenschaft ihre Nahrung waschen, können die Wissenschaftler nicht gut erklären. Klar ist nur, dass der Waschbär davon seinen Namen bekommen hat.

In Gefangenschaft werden Waschbären bis zu zwanzig Jahre alt. In der freien Natur hingegen werden sie nur bis zu drei Jahre alt. Die häufigste Todesursache sind Verkehrsunfälle und die Jagd.

Wie vermehrt sich der Waschbär?

Drei Geschwister auf einem Baum.

Waschbären paaren sich im Februar, damit die Jungtiere im Frühling zur Welt kommen. Die Tragzeit dauert neun Wochen. Meist bringt ein Weibchen drei Jungtiere zur Welt. Die nennt man „Welpen“ wie bei den Hunden.

Die Welpen sind bei der Geburt blind und tragen einen leichten Flaum auf der Haut. Sie wiegen etwa siebzig Gramm, also nicht einmal so viel wie eine Tafel Schokolade. Am Anfang leben sie ausschließlich von der Milch ihrer Mutter.

Nach zwei Wochen wiegen sie etwa ein Kilogramm. Sie verlassen dann zum ersten Mal mit ihrer Mutter und den Geschwistern zusammen ihre Höhle. Noch zwei Monate lang brauchen sie aber die Milch ihrer Mutter. Im Herbst trennt sich die Familie.

Die jungen Weibchen können schon am Ende des ersten Winters schwanger werden, die Männchen meist erst später. Die Weibchen bleiben meist in der Nähe ihrer Mutter. Die Männchen gehen weiter weg. So verhindert die Natur, dass sich die Tiere innerhalb der Verwandtschaft vermehren, denn dies kann zu Krankheiten führen.




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