Guyana
Guyana, sprich: Gaijana, ist ein Land in Südamerika. Im Westen liegt Venezuela, im Süden Brasilien und im Osten Suriname. Im Nordosten grenzt Guyana an den Atlantik. Guyana ist etwas kleiner als Großbritannien, hat aber weniger als eine Millionen Einwohner. Von denen lebt ungefähr jeder siebte in der Umgebung von Georgetown. Das ist die Hauptstadt von Guyana.
Woher der Landesname Guyana kommt ist nicht ganz klar. Möglicherweise geht er auf den Indiostamm Guainázes zurück. Das bedeutet „ehrenwerte Leute“. Es kann aber auch „Land der vielen Gewässer“ bedeuten.
Guyana war früher eine Kolonie der Briten, deshalb ist die Amtssprache Englisch. Obwohl das Land in Südamerika liegt, ist es Mitglied der CARICOM. Das ist so etwas Ähnliches wie die Europäische Union, allerdings für Länder der Karibik.
Was ist früher in Guyana geschehen?
Am Anfang beanspruchten die Niederländer die Region. Sie hatten 1667 dafür das heutige New York an die Briten abgetreten. Nach der Niederlage Napoleons wurde dieses Gebiet aufgeteilt. Der Osten kam als Französisch-Guayana zu Frankreich, die Mitte als Suriname zu den Niederlanden und der Westen als Guyana zu Großbritannien.
Im Jahr 1966 wurde Guyana unabhängig. Es hat aber weiterhin enge Verbindungen zu Großbritannien. Deshalb spiele viele auch so gerne Kricket. Das ist ein Sport, der dem Baseball ähnlich ist und von den britischen Kolonialherren eingeführt wurde.
Guyana ist seit der Unabhängigkeit eine Republik, wo die Menschen einen Präsidenten wählen. Dieser wird alle fünf Jahre neu gewählt. Der Präsident kann nicht alles alleine bestimmen. Er muss viele Dinge mit seinem Parlament absprechen.
Wie sieht es in Guyana aus?
Das Wetter in Guyana ist sehr heiß, weil sich das Land nahe am Äquator befindet. Jahreszeiten gibt es hier keine, es ist immer Sommer. Am Atlantik gibt es schöne Strände. Im Westen liegen ziemlich hohe Berge. Der höchste davon ist fast 3.000 Meter hoch und heißt Roraima-Tepui. Das Landesinnere ist von dichtem Regenwald durchzogen.
Nur in einem kleinen Teil des Landes wohnen Menschen. In der Hauptstadt Georgetown leben gerade einmal 30.000 Menschen. Um die Stadt herum leben aber weitere 100.000 Menschen. Viele Häuser stehen auf Stelzen wie Pfahlbauten, weil die Stadt bei Flut unter dem Meeresspiegel liegt. Außerdem gibt es große Dämme, die die Stadt schützen sowie zahlreiche Kanäle.
Der größte Teil des Landes ist Natur. Zu der artenreichen Tierwelt gehören Raubtiere wie der Jaguar und der Ozelot, aber auch Ameisenbären, Kolibris und Riesenschlangen.
Was sollte man über die Menschen in Guyana wissen?
Die meisten Menschen in Guyana stammen ursprünglich aus Indien, was ebenfalls eine Kolonie der Briten war. Deswegen sind viele Menschen in Guyana Hindus. Die größte Religionsgemeinschaft bilden aber die Christen.
Am wichtigsten sind die Landwirtschaft und der Bergbau. Es gibt viel Bauxit, aus dem man Aluminium herstellt. Dazu gibt es Diamanten, Gold und andere Erze. Um die Bodenschätze zu abzubauen, wird viel Wald abgeholzt und das Holz ins Ausland verkauft. Ein weiteres Problem bildet der Klimawandel: Viel Land würde untergehen, wenn der Meeresspiegel weiter ansteigt.
Die Menschen bauen vor allem Reis und Zucker und an. Aus dem Zuckerrohr stellen sie Rum her, ein starker Alkohol. An den Küsten holen sie Garnelen aus dem Meer. Die Menschen sind trotzdem arm, weil es im Land viel Korruption gibt. Das bedeutet, dass viel Geld in den Taschen der Politiker und Beamten verschwinden.
Guyana liegt nördlich von Brasilien in Südamerika.
Dieses Denkmal erinnert an den Sklavenaufstand von 1763.
Die St. Georgs-Kathedrale in der Hauptstadt Georgetown wurde aus Holz errichtet.