Korallen
Korallen sind Tiere, die Kolonien bilden und an einem festen Ort im Wasser sitzen, meistens im Meer. Alle Korallen gehören zum Stamm der Nesseltiere wie auch die Quallen und viele andere. Die verschiedenen Gruppen von Korallen sind zum Teil nur sehr weit voneinander entfernte Verwandte. Am bekanntesten sind die Steinkorallen, die Korallenriffe bilden können.
Korallen sind schön anzusehen. Viele von ihnen sind sehr farbig und deshalb bei Tauchern beliebt. Einige von ihnen braucht man gerne als Schmuckstücke. Wichtiger sind die Korallen jedoch für die Natur: Etwa ein Viertel aller Meeresfische lebt zwischen Korallen. Sie finden dort Schutz und lassen dort ihre Eier und Jungtiere aufwachsen.
Korallen mögen nur eine ganz bestimmte Temperatur. Sobald es zu warm wird, sterben die Korallen. Sie verlieren dann ihre Farbe und zurück bleibt nur das weiße Skelett aus Kalk. Auch wird das Meer wegen der Menschen immer saurer, dadurch können die Korallen ihr Skelett schlechter aufbauen. Im bekannten Great Barrier Reef vor Australien ist schon über die Hälfte der Korallen schwer geschädigt. Ein Teil ist bereits abgestorben.
Ein weiterer Feind der Korallen sind Schleppnetze von großen Fischerbooten, die über den Meerboden geschleppt werden. Sie brechen die Korallen einfach ab. Auch durch die Förderung von Erdöl und Erdgas werden viele Korallen zerstört. Dasselbe geschieht, wenn elektrische Leitungen auf dem Meerboden verlegt werden.
Korallen haben außer den Menschen auch noch andere Feinde: Verschiedene Fische, Seesterne und Schnecken fressen gerne die Polypen der Korallen. Bohrschwämme bohren sich in die Skelette der Korallen und verstecken sich dort. Auch einige Muscheln, Würmer und Algen bauen Hohlräume in den Korallit, damit sie darin leben können.
Wie leben Steinkorallen?
Steinkorallen leben in den tropischen Meeren. Dort stimmt für sie die Wassertemperatur. Sie brauchen auch unbedingt Salzwasser. Sie leben zusammen mit kleinen Algen, die je nur aus einer einzigen Zelle bestehen. Dieses Zusammenleben nennt man eine „Symbiose“.
Jede Steinkoralle besteht aus zwei Teilen: Den oberen Teil nennt man „Polyp“. Er hat die Form eines Bechers. Oben sind die Tentakel, in der Mitte ist eine Mundöffnung und darunter der Raum für die Verdauung. Steinkorallen saugen Meerwasser an, filtern heraus, was sie brauchen können und geben den Rest ins Meer zurück. Dies ist ein Teil ihrer Ernährung. Die übrige Nahrung erhalten sie von den Algen, mit denen sie zusammenleben.
Die Steinkorallen holen Kalk aus dem Meerwasser, den sie durch die Fußscheibe ausscheiden. Daraus bildet sich der zweite Teil der Qualle, der „Korallit“. Dieser Teil stirbt ab und bildet so ein Korallenriff. Dieses wächst immer höher. So sind viele Inseln entstanden, beispielsweise die Bahamas, Bermuda, die Malediven, Tuvalu und viele andere.
Eine Steinkoralle kann männlich sein oder weiblich oder beides zugleich. Sie geben ihre Samen- und Eizellen ab. Die Befruchtung kann im Meer oder in der Mutter stattfinden. Daraus entstehen Larven. Die treiben höchstens sechs Wochen lang im Wasser, setzen sich dann fest und bilden einen neuen Polypen. Es kommt aber auch vor, dass sich Weibchen allein fortpflanzen. Einige Korallenarten können jedes Bruchstück selbständig weiterwachsen lassen, nachdem sie zerbrochen wurden.