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Wüste

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 6. November 2023, 23:01 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (zweimal sind in einem Satz)
Die Sahara in Afrika ist eine der größten Wüsten der Welt. Dieses Foto wurde in Marokko aufgenommen und zeigt eine Karawane.

Eine Wüste ist eine Landschaft, in der es keine oder fast keine Pflanzen gibt. Dafür gibt es zwei Hauptgründe. Der eine Hauptgrund ist fehlender Regen. Solche Wüsten gibt es außer in den Tropen nur in wenigen anderen Gebieten. Es sind Sand-, Kies-, Stein- oder Felswüsten. Es gibt sogar Salzwüsten, wenn ein Meer eingetrocknet ist und nur noch Salz übrigbleibt.

Der zweite Hauptgrund für Wüsten ist die Kälte. Solche Wüsten gibt es in der Arktis und in der Antarktis. Man nennt sie Kältewüsten, Eiswüsten oder Polarwüsten. Im Osten der Antarktis hat man schon minus 98 Grad Celsius gemessen. Der heißeste Ort der Welt liegt hingegen in der Wüste Dascht-e Lut im Iran in Asien. Dort hat man mal 70 Grad Celsius gemessen.

Gibt es in Wüsten Pflanzen und Tiere?

Eine Kältewüste in Alaska. Wenn Eis und Schnee auftauen, kommt der Erdboden zum Vorschein. Darauf können Pflanzen wachsen und eine Tundra entstehen lassen.

Wer ein Mikroskop mitbringt, kann fast überall Leben finden. Damit sieht man kleinste Lebewesen wie Bakterien. Ansonsten kann in einer Eiswüste nichts leben, denn dort gibt es nur Eis und kein flüssiges Wasser. Somit ist eine Eiswüste viel trockener als jede andere Wüste.

Lebewesen wie Vögel, Eisbären oder Pinguine leben nur am Rande von Arktis und Antarktis. Pinguine zum Beispiel fressen Fische und Krill, das sind kleine Krebstiere. Die finden sie nur im Wasser am Rande der Eiswüste Antarktis. Am Südpol, weit im Landesinneren, würden Pinguine verhungern.

In einer Sandwüste sieht es schon deutlich anders aus. Ab und zu findet man dort Sträucher, Gras und bestimmte Arten von Bäumen, die wenig Wasser brauchen. Die meisten Tiere in solchen Wüsten sind Insekten, es gibt aber auch Eidechsen, Schlangen und andere Reptilien. Säugetiere wie Kamele sind dort selten und dann meistens Haustiere.

Werden die Wüsten kleiner oder größer?

Die Polarwüsten werden kleiner. Wegen des Klimawandels taut in der Nähe der Pole fortwährend Eis und Schnee ab. Die Polarwüsten verkleinern sich deshalb . Im Norden kommt dadurch der Erdboden zum Vorschein. Die Tundra, die südlich davon liegt, breitet sich deshalb gegen Norden aus.

Die Wüsten in den heißen Gebieten werden immer größer. Dies hängt ebenfalls zum Teil mit dem Klimawandel zusammen. Viele Gebiete erhalten weniger Regen als früher. Dadurch können wichtige Pflanzen nicht mehr wachsen.

Oft trägt aber auch der Mensch die Schuld daran. Er holzt Wälder ab, um Ackerland zu gewinnen. Oft schwemmt dann der Regen die Erde weg, bis nichts mehr wachsen kann. Manchmal führen die Menschen aber auch zu viel Vieh in die Steppe, bis keine Pflanzen mehr nachwachsen können. Oft trägt dann der Wind weiteren Sand in diese Gebiete. Diese Dünen können auch Ortschaften und Städte bedrohen oder sogar zuschütten, wenn der Mensch den Sand nicht wegbaggert.

Wenn ein fruchtbares Gebiet zur Steppe wird, nennt man diesen Vorgang „Versteppung“. Wenn aus der Steppe Wüste wird, nennt man diesen Vorgang „Verwüstung“ oder „Wüstenbildung“. Jedes Jahr verschwindet auf der Welt etwa so viel Ackerboden, wie es in Deutschland gibt.

Was ist eine Wüstung?

Die Wüstung Söllnitz im Landkreis Leipzig: Reste einer Kirche. Man vermutet, dass das Dorf am Ende des Mittelalters zerstört wurde.

Wüstung nennt man einen Ort, den es nicht mehr gibt. Die Menschen, die im Ort gelebt haben, hatten einen Grund, ihn zu verlassen. Vielleicht hatten sie keine Arbeit mehr, oder Feinde haben das Dorf in einem Krieg zerstört. Daher kommt auch ein Wort wie Verwüstung. Auch ein nicht mehr genutzter Acker kann eine Wüstung sein.

Bei einer Wüstung geht es um Dörfer, also um mehrere Häuser, nicht um eine einzelne Burg, die aufgegeben wurde. Woher weiß man, dass es dort einmal eine Siedlung gegeben hat? Man hat Ruinen oder Reste im Erdboden gefunden. Oder man kann in einer alten Urkunde lesen, dass es den Ort gegeben hat. Manchmal erinnert der Name einer Straße oder einer Gegend, ein Flurname, an den Ort. Eine verlassene Stadt kann auch eine Geisterstadt sein. Damit meint man meist eine Siedlung, von der es noch Gebäude gibt.




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