Wildschwein
Wildschweine sind Säugetiere. Sie leben im Wald und in den Feldern und fressen eigentlich alles, was sie finden. Es gibt sie in ganz Europa und in Asien. Aus den Wildschweinen haben die Menschen das Hausschwein gezüchtet.
Die Wildschweine wühlen im Boden nach ihrer Nahrung: Wurzeln, Pilze, Bucheckern und Eicheln gehören auf ihren Speiseplan, aber auch Würmer, Schnecken und Mäuse. Sie fressen aber auch gerne Mais von den Feldern. Sie graben Kartoffeln und Blumenzwiebeln aus. Sie richten bei Bauern und Gärtnern großen Schaden an, weil sie ganze Felder aufwühlen.
Die weiblichen Tiere, die Bachen, leben gern zusammen. Man nennt das eine Rotte. Gemeinsam mit den Frischlingen wird eine Rotte bis zu 80 Tiere groß. Die Männchen, die Keiler, leben jedoch immer allein, als Einzelgänger.
Wildschweine wurden in Europa schon immer gejagt. Die Jäger nennen die Wildschweine „Schwarzwild“. Das Männchen ist der Keiler. Es wird bis 200 Kilogramm schwer, also etwa so schwer wie zwei dicke Männer. Das Weibchen ist die Bache. Sie wird etwa 150 Kilogramm schwer.
Wie sehen Wildschweine aus?
Wildschweine sind große Tiere mit kurzen, kräftigen Beinen und einem massigen Körperbau. Ihr Fell ist meistens dunkelbraun oder schwarz, kann aber auch in anderen Farben vorkommen: grau oder rotbraun, zum Beispiel. Das Fell ist dicht und borstig, wobei die Haare an den Schultern und am Nacken länger und borstiger sind als an anderen Stellen.
Wildschweine haben ihre typische Schnauze, die lang und schmal ist. Ein Paar gebogener Stoßzähne ragen aus dem Maul heraus. Damit können sie sich verteidigen. Männliche Tiere kämpfen damit auch gegen andere Wildschweine. Wildschweine haben auch kleine, runde Augen und große Ohren, die meist aufrecht stehen. Der Schwanz der Wildschweine ist kurz und dünn und endet in einem buschigen Schwanzbüschel.
Männliche Wildschweine sind in der Regel größer und schwerer als weibliche Wildschweine. Ein ausgewachsener männlicher Wildschwein kann bis zu 150 Kilo wiegen. Es wird einen bis zwei Meter lang. Das weibliche Wildschwein wird bis 100 Kilo schwer und einen bis anderthalb Metern lang.
Wie vermehren sich Wildschweine?
Wildschweine paaren sich etwa im Dezember. Wenn das Weibchen bereit ist, kommt es zur Begattung. Das Männchen besteigt das Weibchen, das dauert meist nur wenige Minuten. Wird das Weibchen schwanger, nennt man das Trächtigkeit.
Nach vier Monaten werden die Jungen geboren. Es sind meist zwischen drei und acht Junge gleichzeitig, das hängt davon ab, wie alt die Sau ist und ob sie viel zu fressen hatte. Jedes Jungtier ist etwa ein Kilogramm schwer.
Die Jungen sind am Anfang völlig hilflos und blind. Sie wiegen nur ein paar hundert Gramm und können noch nicht laufen. Darum kümmert sich die Mutter gut um sie: Sie säugt sie etwa drei Monate lang und beschützt sie vor feinden. Erst nach einigen Wochen verlassen sie überhaupt den Bau. Bis sie ein Jahr alt sind, nennt man sie Frischlinge.
Wer sind die Feinde der Wildschweine?
Einige andere Tiere fressen gern Wildschweine. Welche das sind, hängt davon ab, wo die Wildschweine wohnen. Bei uns sind es Wölfe, Luchse und Fuchse. Woanders machen Pumas, Bären oder Kojoten Jagd auf sie. Frischlinge werden außerdem von Uhus gefressen.
Wie so oft ist der Mensch besonders gefährlich. Manche Menschen schießen Wildschweine gerne als Sport tot, oder man will an ihr Fleisch. Andere Menschen töten Wildschweine, weil die Wildschweine ihre Felder verwüsten. Oder aber es gibt irgendwo zu viele Wildschweine. Dann kann es auch für die Natur gut sein, wenn einige Wildschweine getötet werden. Manche Wildschweine sterben durch den Straßenverkehr der Menschen: Sie geraten auf Straßen und werden dann vom Auto überfahren.
Wildschweine können auch von Krankheiten befallen werden. Ein Beispiel ist die Schweinepest oder Afrikanische Schweinepest. Diese Krankheiten können sich schnell verbreiten, und dann gibt es plötzlich in einer ganzen Gegend keine Wildschweine mehr.
Woran denken Menschen beim Wildschwein?
Wildschweine sind sehr intelligent und umsichtig. Normalerweise sind sie harmlos und scheu: Sie wollen einfach nur ihre Ruhe haben. Auch wenn es anfangs nicht so scheint: Wildschweine können sehr böse werden, vor allem, wenn sie sich bedroht fühlen. Gerade in der Nacht erwarten sie nicht, auf Menschen zu treffen.
Wenn Menschen Wildschweinen begegnen, sollten sie einen großen Abstand halten. Am besten entfernt man ruhig sich wieder auf dem selben Weg, auf dem man gekommen ist. Weglaufen bringt nichts, denn ein Wildschwein kann bis zu 50 Stundenkilometer schnell rennen. Auf keinen Fall sollte man zwischen eine Bache und ihre Jungen geraten.
Gefährlich sind Wildschweine, weil sie groß und schwer sind, weil ihr Körper robust gebaut ist und vor allem, weil sie schwarfe Eckzähne haben. Wenn sie angreifen, versuchen sie zuerst, die Beine eines Menschen umzustoßen. Sie beißen auch zu. Das wird leicht lebensgefährlich, weil der gebissene Mensch vielleicht viel Blut verliert.
Schon in der Steinzeit haben Menschen Wildschweine gejagt. In alten Sagen und Legenden wird von der Jagd auf dieses Tier berichtet. Der griechische Held Herakles, zum Beispiel, hat den Erymanthischen Eber eingefangen. Dieses riesige Tier soll ganze Landstriche verwüstet haben. In der Kunst und Literatur sind Wildschweine ein beliebtes Thema.
Ein junges Schwein im Dreck, im Wisentgehege Springe in Niedersachsen
Wildschwein in einem Nationalpark in Thailand
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Wildschwein findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.