Papst
Der Papst ist das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Er ist also der oberste Chef. Der Papst darf alles in seiner Kirche entscheiden. Auf Latein heißt der Papst „papa“, also Vater. Außerdem hat er viele andere Titel, zum Beispiel „Pontifex Maximus“. Das bedeutet „oberster Brückenbauer“.
Für die frühen Christen waren fünf Städte besonders wichtig, eine davon war Rom. In diesen Städten gab es jeweils einen Bischof, der der Chef der Christen dieser Stadt war. In den Jahren ab 300 nach Christus fingen die Bischöfe von Rom damit an, dass sie sich für bedeutender als die anderen hielten. Im Mittelalter hieß es dann, der Bischof von Rom sei als Papst das Oberhaupt der ganzen Kirche.
Der Grund dafür: Petrus soll der erste Bischof von Rom gewesen sein. In der Bibel sagt Jesus Christus zu seinem Apostel Petrus: Du bist der Fels, auf dem die Kirche gebaut sein soll. Der Papst sieht sich, weil er Bischof von Rom ist, als Nachfolger von Petrus an. Er soll deshalb Stellvertreter von Jesus Christus auf Erden sein. Im Mittelalter und in der Neuzeit kam es allerdings vor, dass mehrere Päpste auf einmal gewählt worden sind: Jeder von ihnen hielt sich selber für den richtigen.
In der Geschichte hatte ein Papst mal mehr, mal weniger Macht. Erst im Laufe der Jahrhunderte hat der Papst so viel Macht wie heute erhalten: Seit dem Jahr 1870 gilt er als „unfehlbar“. Das heißt, dass er sich unter bestimmten Umständen nicht irren kann. Das Gebiet, über das der Papst herrschen durfte, ist allerdings immer kleiner geworden. Seit 1929 ist sein eigenes Staatsgebiet nur noch die kleine Vatikanstadt.
Die etwas über hundert Kardinäle dürfen als Einzige den Papst wählen. Zum Kardinal wird ein Priester, der schon Bischof ist und vom Papst ausgewählt wird. So wird eigentlich immer ein Kardinal der neue Papst. Die Wahlversammlung heißt Konklave. Sie findet in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan statt.
Wer ist gerade Papst?
Der aktuelle Papst wurde am 8. Mai 2025 gewählt. Er hieß ursprünglich Robert Francis Prevost. Als Papst nennt er sich Leo XIV, also Leo der Vierzehnte. Er ist 69 Jahre alt und war Erzbischof von Chicago. Er ist der erste Papst, der aus den USA stammt.
Wer waren die letzten drei Päpste?
Von 1978 bis 2005 war Johannes Paul der Zweite aus Polen Papst. Als erster Papst hat er viele Länder der Welt bereist, um dort Katholiken und andere Menschen zu besuchen. In diese Zeit fiel auch das Ende des Kalten Kriegs und des Kommunismus in seiner Heimat. Heute wird er als Heiliger verehrt.
Ab dem Frühling 2005 war der Deutsche Joseph Ratzinger Papst. Davor war er Professor der Theologie, Erzbischof in München und Mitglied der Kurie, also der päpstlichen Verwaltung in Rom. Sein Papstname war Benedikt der Sechzehnte. Er hat im Jahr 2013 entschieden, dass er nicht mehr Papst sein wollte. Doch er lebte weiter im Vatikan, bis er dort am letzten Tag des Jahres 2022 starb.
Im Frühjahr 2013 trafen sich die Kardinäle erneut zur Papstwahl. Ihre Wahl fiel auf Jorge Mario Bergoglio, der sich Papst Franziskus nannte. Er war ein Argentinier, dessen Familie aus Italien ausgewandert war. Als Kardinal war er auch Erzbischof von Buenos Aires. Als er Papst wurde, setzte er sich für Themen wie Armut, Umweltschutz und Flüchtlinge ein. Im Unterschied zu den vorherigen Päpsten wohnte er nicht mehr im Palast, sondern in einer normalen Wohnung im Vatikan. Viele Menschen hofften, dass er auch weitere Dinge verändern würde, denn bis heute akzeptiert die Kirche Homosexualität nicht und lässt Frauen nicht Priester werden. 2025 wurde er wegen einer Lungenentzündung mehrere Wochen lang im Krankenhaus versorgt. Er erholte sich nicht mehr ganz von dieser Krankheit und starb am Tag nach seinem letzten Auftritt am Ostergottesdienst im Vatikan.
Päpste auf einem Gemälde vor etwa 600 Jahren
Die Päpste regierten bis vor etwa 150 Jahren ganz Mittel-Italien, hier in orange.
Der Papst lebt in der Vatikanstadt.
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