Notre Dame de Paris: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Datei:Inside Notre Dame, 3 August 2014.jpg|miniatur|Das Innere der Kathedrale während einer [[Messe]]. Das Rosetten-Fenster ist eines der größten [[Europa]]s.]] | [[Datei:Inside Notre Dame, 3 August 2014.jpg|miniatur|Das Innere der Kathedrale während einer [[Messe]]. Das Rosetten-Fenster ist eines der größten [[Europa]]s.]] | ||
Die Notre Dame de Paris ist eine [[Kathedrale]] in der [[Frankreich|französischen]] [[Hauptstadt]] [[Paris]]. Der [[Name]] bedeutet „Unsere [[Frau]] von Paris“. Mit der Frau ist [[Maria (Mutter von Jesus)|Maria]] gemeint, die [[Mutter]] von [[Jesus]]. Maria war natürlich keine Pariserin. Das „von Paris“ steht dort, weil es auch in anderen französischen [[Stadt|Städten]] Kathedralen mit dem Namen Notre Dame gibt. | Die Notre Dame de Paris ist eine [[Kathedrale]], also eine Bischofskirche, in der [[Frankreich|französischen]] [[Hauptstadt]] [[Paris]]. Der [[Name]] bedeutet „Unsere [[Frau]] von Paris“. Mit der Frau ist [[Maria (Mutter von Jesus)|Maria]] gemeint, die [[Mutter]] von [[Jesus]]. Maria war natürlich keine Pariserin. Das „von Paris“ steht dort, weil es auch in anderen französischen [[Stadt|Städten]] Kathedralen mit dem Namen Notre Dame gibt. | ||
Notre Dame befindet sich in der [[Altstadt]] von Paris auf der Île de la Cité. Das ist eine kleine [[Insel]] im [[Fluss]] Seine. Im [[Altertum]] war dort die [[Kelten|keltische]] Siedlung Lutetia, aus der später Paris entstand. Die beiden [[Turm|Türme]] über den drei Eingangsportalen haben eine Höhe von 69 Metern. Der höchste Turm, der Vierungsturm, ist 96 Meter hoch. Er ragt aus dem Dach in der Mitte des Gebäudes hervor. Der Innenraum, in dem die Gottesdienste stattfinden, misst vom Boden bis zur Decke 35 Meter. In der Kathedrale finden bis zu 10.000 Menschen Platz. | |||
Berühmt ist die Kathedrale nicht nur als eines der [[Wahrzeichen]] von Paris. Man kennt sie auch durch eine berühmte Geschichte des [[Schriftsteller]]s [[Victor Hugo]]: „Der Glöckner von Notre Dame“. Die Geschichte spielt im [[Mittelalter]]. Sie handelt von Quasimodo, einem hässlichen Mann, der in der Notre Dame die Kirchenglocken läutet. Er verliebt sich in die hübsche Esmeralda und muss sie später beschützen, weil die Bewohner von Paris sie für eine [[Hexe]] halten. Viele Menschen erinnerten sich daran, als es im April 2019 einen großen Brand in der Notre Dame gab. Deshalb war man nicht nur in Paris sehr traurig. | Berühmt ist die Kathedrale nicht nur als eines der [[Wahrzeichen]] von Paris. Man kennt sie auch durch eine berühmte Geschichte des [[Schriftsteller]]s [[Victor Hugo]]: „Der Glöckner von Notre Dame“. Die Geschichte spielt im [[Mittelalter]]. Sie handelt von Quasimodo, einem hässlichen Mann, der in der Notre Dame die Kirchenglocken läutet. Er verliebt sich in die hübsche Esmeralda und muss sie später beschützen, weil die Bewohner von Paris sie für eine [[Hexe]] halten. Viele Menschen erinnerten sich daran, als es im April 2019 einen großen Brand in der Notre Dame gab. Deshalb war man nicht nur in Paris sehr traurig. | ||
== Wie verlief der Bau? == | == Wie verlief der Bau? == | ||
Der Bau der Kathedrale begann im Jahr 1163 unter [[König]] Ludwig dem Siebten. Als die Kathedrale rund 100 Jahre später fertiggestellt wurde, regierte bereits sein Urenkel Ludwig der Neunte. | Notre-Dame ist eine der ersten Kirchen, die in der damals neuen Bauweise der [[Gotik]] errichtet wurden. Der Bau der Kathedrale begann im Jahr 1163 unter [[König]] Ludwig dem Siebten. Als die Kathedrale rund 100 Jahre später fertiggestellt wurde, regierte bereits sein Urenkel Ludwig der Neunte. Das ist für so große Kirchenbauten aber eine relativ kurze Zeit und deshalb ist der Bau auch ziemlich einheitlich. | ||
Im Zeitalter der [[Aufklärung]] | Im Zeitalter der [[Aufklärung]] ersetzte man mit Ausnahme der Rundfenster (Fensterrosen) die bunten [[Glas]]fenster durch weiße, um mehr Licht in den Innenraum zu bringen. Während der [[Französische Revolution|Französischen Revolution]] wurde die Kathedrale von den Aufständischen gestürmt und viele Bilder zerstört. Vor allem die [[Statue]]n der biblischen Könige über dem Eingang wurden der Reihe nach herabgestürzt, weil man sie für Bilder der verhassten französischen Könige hielt. Danach fanden eine Zeitlang keine Gottesdienste in der Kathedrale statt. Sie diente in dieser Zeit unter anderem als Lager von [[Wein]]fässern. Als Kirche wurde sie im Jahr 1804 wieder gebraucht, als sich [[Napoleon Bonaparte|Napoleon]] dort zum [[Kaiser]] krönte. Später verschlechterte sich der bauliche Zustand der Kathedrale noch weiter. | ||
Als Victor Hugo im neunzehnten [[Jahrhundert]] seinen [[Roman]] „Der Glöckner von Notre Dame“ rausbrachte, waren wieder viele Pariser stolz auf ihre berühmte Kathedrale. Sie wollten, dass sie wieder so schön wird wie früher. Darum begann man mit Restaurierungsarbeiten. Mit Restaurierung meint man bei [[ | Als Victor Hugo im neunzehnten [[Jahrhundert]] seinen [[Roman]] „Der Glöckner von Notre Dame“ rausbrachte, waren wieder viele Pariser stolz auf ihre berühmte Kathedrale. Sie wollten, dass sie wieder so schön wird wie früher. Darum begann man mit Restaurierungsarbeiten. Mit Restaurierung meint man bei Kunstwerken die Wiederherstellung eines alten Zustands. Viele Werke von [[Bildhauer]]n mussten erneuert werden, so auch die berühmten [[Monster]] über den Dachrinnen. Die Restaurierungsarbeiten dauern bis heute an. | ||
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Das [[Feuer]] brach aus, als gerade Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Ursache ist bis heute unklar. Beim Brand verbrannte der ganze Dachstuhl. Das sind die Holzbalken, die das Dach stützten. Der Vierungsturm, der aus [[Holz]] bestand, stürzte ein und durchbrach an zwei Stellen das Dach der Kathedrale. Die meisten wertvollen Gegenstände im Inneren blieben erhalten. Unter anderem wurden die [[Orgel]] und einige [[Fenster]] beschädigt. | Das [[Feuer]] brach aus, als gerade Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Ursache ist bis heute unklar. Beim Brand verbrannte der ganze Dachstuhl. Das sind die Holzbalken, die das Dach stützten. Der Vierungsturm, der aus [[Holz]] bestand, stürzte ein und durchbrach an zwei Stellen das Dach der Kathedrale. Die meisten wertvollen Gegenstände im Inneren blieben erhalten. Unter anderem wurden die [[Orgel]] und einige [[Fenster]] beschädigt. | ||
Über 600 [[Feuerwehr]]leute waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Nach etwa vier Stunden konnte der Brand einigermaßen kontrolliert werden. Erst am frühen Morgen des Folgetages wurde er endgültig gelöscht. Der französische [[Präsident]] Emmanuel Macron kündigte an, dass die Schäden behoben werden. | Über 600 [[Feuerwehr]]leute waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Nach etwa vier Stunden konnte der Brand einigermaßen kontrolliert werden. Erst am frühen Morgen des Folgetages wurde er endgültig gelöscht. Der französische [[Präsident]] Emmanuel Macron kündigte an, dass die Schäden schnell behoben werden können. Die Reparaturen sollen mehrere Jahre dauern. Die Kosten werden auf 400 bis 600 Millionen [[Euro]] geschätzt. Erst mussten die Mauern gestützt und ein Baugerüst auf dem eingestürzten Dach aufwändig entfernt werden. Im Frühjahr 2021 sollen 2.000 [[Eichen]] für einen neuen Dachstuhl gefällt werden. | ||
Die Reparaturen sollen mehrere Jahre dauern. Die Kosten werden auf 400 bis 600 Millionen [[Euro]] geschätzt. Erst mussten die Mauern gestützt und ein Baugerüst auf dem eingestürzten Dach aufwändig entfernt werden. Im Frühjahr 2021 | |||
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Notre-Dame, l'Évêché et le cloître, 1830.jpg| | Notre-Dame, l'Évêché et le cloître, 1830.jpg|Notre Dame im Jahr 1830 | ||
File:Organ of Notre-Dame de Paris.jpg|Die beim Brand im April 2019 beschädigte Orgel. Dahinter das gotische Rosettenfenster in den für die Gotik typischen Farben Blau-Rot. | |||
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Version vom 20. März 2021, 21:42 Uhr
Die Notre Dame de Paris ist eine Kathedrale, also eine Bischofskirche, in der französischen Hauptstadt Paris. Der Name bedeutet „Unsere Frau von Paris“. Mit der Frau ist Maria gemeint, die Mutter von Jesus. Maria war natürlich keine Pariserin. Das „von Paris“ steht dort, weil es auch in anderen französischen Städten Kathedralen mit dem Namen Notre Dame gibt.
Notre Dame befindet sich in der Altstadt von Paris auf der Île de la Cité. Das ist eine kleine Insel im Fluss Seine. Im Altertum war dort die keltische Siedlung Lutetia, aus der später Paris entstand. Die beiden Türme über den drei Eingangsportalen haben eine Höhe von 69 Metern. Der höchste Turm, der Vierungsturm, ist 96 Meter hoch. Er ragt aus dem Dach in der Mitte des Gebäudes hervor. Der Innenraum, in dem die Gottesdienste stattfinden, misst vom Boden bis zur Decke 35 Meter. In der Kathedrale finden bis zu 10.000 Menschen Platz. Berühmt ist die Kathedrale nicht nur als eines der Wahrzeichen von Paris. Man kennt sie auch durch eine berühmte Geschichte des Schriftstellers Victor Hugo: „Der Glöckner von Notre Dame“. Die Geschichte spielt im Mittelalter. Sie handelt von Quasimodo, einem hässlichen Mann, der in der Notre Dame die Kirchenglocken läutet. Er verliebt sich in die hübsche Esmeralda und muss sie später beschützen, weil die Bewohner von Paris sie für eine Hexe halten. Viele Menschen erinnerten sich daran, als es im April 2019 einen großen Brand in der Notre Dame gab. Deshalb war man nicht nur in Paris sehr traurig.
Wie verlief der Bau?
Notre-Dame ist eine der ersten Kirchen, die in der damals neuen Bauweise der Gotik errichtet wurden. Der Bau der Kathedrale begann im Jahr 1163 unter König Ludwig dem Siebten. Als die Kathedrale rund 100 Jahre später fertiggestellt wurde, regierte bereits sein Urenkel Ludwig der Neunte. Das ist für so große Kirchenbauten aber eine relativ kurze Zeit und deshalb ist der Bau auch ziemlich einheitlich.
Im Zeitalter der Aufklärung ersetzte man mit Ausnahme der Rundfenster (Fensterrosen) die bunten Glasfenster durch weiße, um mehr Licht in den Innenraum zu bringen. Während der Französischen Revolution wurde die Kathedrale von den Aufständischen gestürmt und viele Bilder zerstört. Vor allem die Statuen der biblischen Könige über dem Eingang wurden der Reihe nach herabgestürzt, weil man sie für Bilder der verhassten französischen Könige hielt. Danach fanden eine Zeitlang keine Gottesdienste in der Kathedrale statt. Sie diente in dieser Zeit unter anderem als Lager von Weinfässern. Als Kirche wurde sie im Jahr 1804 wieder gebraucht, als sich Napoleon dort zum Kaiser krönte. Später verschlechterte sich der bauliche Zustand der Kathedrale noch weiter.
Als Victor Hugo im neunzehnten Jahrhundert seinen Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ rausbrachte, waren wieder viele Pariser stolz auf ihre berühmte Kathedrale. Sie wollten, dass sie wieder so schön wird wie früher. Darum begann man mit Restaurierungsarbeiten. Mit Restaurierung meint man bei Kunstwerken die Wiederherstellung eines alten Zustands. Viele Werke von Bildhauern mussten erneuert werden, so auch die berühmten Monster über den Dachrinnen. Die Restaurierungsarbeiten dauern bis heute an.
Was passierte beim Brand 2019?
Das Feuer brach aus, als gerade Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Ursache ist bis heute unklar. Beim Brand verbrannte der ganze Dachstuhl. Das sind die Holzbalken, die das Dach stützten. Der Vierungsturm, der aus Holz bestand, stürzte ein und durchbrach an zwei Stellen das Dach der Kathedrale. Die meisten wertvollen Gegenstände im Inneren blieben erhalten. Unter anderem wurden die Orgel und einige Fenster beschädigt.
Über 600 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Nach etwa vier Stunden konnte der Brand einigermaßen kontrolliert werden. Erst am frühen Morgen des Folgetages wurde er endgültig gelöscht. Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, dass die Schäden schnell behoben werden können. Die Reparaturen sollen mehrere Jahre dauern. Die Kosten werden auf 400 bis 600 Millionen Euro geschätzt. Erst mussten die Mauern gestützt und ein Baugerüst auf dem eingestürzten Dach aufwändig entfernt werden. Im Frühjahr 2021 sollen 2.000 Eichen für einen neuen Dachstuhl gefällt werden.
Notre Dame im Jahr 1830
Die beim Brand im April 2019 beschädigte Orgel. Dahinter das gotische Rosettenfenster in den für die Gotik typischen Farben Blau-Rot.
Diese Monsterwesen, aus Tieren und Teufeln zusammengesetzt, sollten böse Mächte abschrecken.
Der Chor von Notre-Dame zeigt, wie kompliziert die gotischen Architekten bauen mussten, um viel Licht in die Kirche zu bringen.
