Zauberei: Unterschied zwischen den Versionen

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Es ist nicht einfach, vom Zaubern zu leben. Die meisten Zauberer müssen viel herumreisen, zu den Orten, wo ein Theater oder ein anderes Haus mit Bühne steht. Man hat auch nicht jeden Tag einen Zauberauftrag. Manchmal ist das Publikum besonders schwierig: Einige Zuschauer benehmen sich schlecht und rufen laut während der Show, wie der Trick funktioniert.
Es ist nicht einfach, vom Zaubern zu leben. Die meisten Zauberer müssen viel herumreisen, zu den Orten, wo ein Theater oder ein anderes Haus mit Bühne steht. Man hat auch nicht jeden Tag einen Zauberauftrag. Manchmal ist das Publikum besonders schwierig: Einige Zuschauer benehmen sich schlecht und rufen laut während der Show, wie der Trick funktioniert.


Einige Künstler sind deshalb Mitglied in Vereinen von Zauberern. Dort treffen sie Menschen, die dasselbe tun. Sie haben ähnliche Probleme und können dort darüber reden. Wie auch bei anderen Berufen helfen die Künstler einander. Die Vereine machen [[Werbung]] für das Zaubern und vergeben Preise an gute Künstler. In [[Deutschland]] ist der Magische Zirkel so ein [[Verein]].
Viele Zauberkünstler sind Mitglied in Vereinen von Zauberern. Dort treffen sie Menschen, die dasselbe tun. Sie haben ähnliche Probleme und können dort darüber reden. Wie auch bei anderen Berufen helfen die Künstler einander. Die Vereine machen [[Werbung]] für das Zaubern und vergeben Preise an gute Künstler. In [[Deutschland]] ist der Magische Zirkel so ein [[Verein]].


== Was darf ein Zauberer nicht machen? ==
== Was darf ein Zauberer nicht machen? ==

Aktuelle Version vom 31. Juli 2024, 20:18 Uhr

Ein altes Werbeplakat für einen Zauberer. Er ist schick gekleidet und zaubert allerlei Dinge hervor, wie Blumen oder Kaninchen. Zauberei gehört zur Kleinkunst, wird aber auch auf ganz großen Bühnen gezeigt.

Zauberei ist eine Kunst, um Leute zu unterhalten. Mit der Zauberkunst ist nicht gemeint, dass die Zauberer wirklich zaubern können, also das tun, was man zum Beispiel Hexen nachsagt. Statt Zauberei sagt man auch Illusionskunst: Man verblüfft die Zuschauer durch Illusionen. Eine Illusion ist etwas, das nur so aussieht, als wäre es wirklich so.

Der Zauberer gaukelt einem also vor, er könne etwas Unmögliches tun. In Wirklichkeit ist es aber ein Trick. Manche Zuschauer finden es toll, dass sie staunen können. Andere Zuschauer raten gern, mit welchen Tricks der Künstler arbeitet.

Schon seit Jahrhunderten gab es Menschen, die den Leuten etwas vorgemacht haben. Manche behaupteten, dass sie tatsächlich etwas können, das der Natur widerspricht: Dinge verschwinden lassen, fliegen, die Zukunft vorhersehen. Damit wollten sie zeigen, dass ein Gott oder ein Dämon ihnen hilft und sie große Macht haben. So konnte man die Leute beeindrucken. Andere Leute konnten angeblich mit den Toten sprechen. Diese Betrüger haben das gemacht, um an Geld zu kommen.

Dieses Gemälde ist etwa 500 Jahre alt. Der niederländische Maler Hieronymus Bosch zeigt einen Gaukler auf der Straße.

Das nannte man Magie. Wenn die Magie den Leuten Schaden zufügen sollten, nannte man es Schwarze Magie oder auch Schadenszauber. Manche Leute wurden als Hexen beschuldigt und sogar verurteilt und hingerichtet. Heute ist Magie meistens nur ein anderes Wort für Zauberkunst, und die Zauberkünstler nennen sich gern Magier. Man sagt „Ma-gi-er“ mit der Betonung auf der ersten Silbe.

Die sogenannten Zauberkünstler von heute wollen die Menschen nur unterhalten: eine Show zeigen, die erstaunt und die man sich gerne anguckt. Man nennt das auch Gauklerei. Seit etwa den Jahren nach 1800 gab es Zauberer, die das auf großen Bühnen taten und in vielen Ländern bekannt waren. Der wohl berühmteste Zauberer aller Zeiten war Harry Houdini. Er konnte sich besonders gut aus Ketten und Kisten befreien, auch unter Wasser.

Was zeigen Zauberer?

Auf einer Straße in der Slowakei: Der Zauberer lässt Wasser aus einer Zeitung fließen.
„Siegfried und Roy” traten viele Jahre in Las Vegas auf, in den USA. Bekannt waren sie für ihre Tiger und Löwen. Zauberer ziehen sich gern schick an. Außerdem denken sie sich interessante Namen aus. Siegfried Fischbacher wurde in Bayern geboren und Roy als Uwe Ludwig Horn in Niedersachsen.

Es gibt viele Arten der Zauberkunst. Manchmal zeigt der Künstler seine Show nur einigen wenigen Menschen, die vor ihm stehen oder mit ihm an einem Tisch sitzen. Man nennt das Tischzauberei oder „close-up“: Das ist Englisch für dicht-in-der-Nähe. Auf der Straße, vor zufälligen Zuschauern, ist das die Straßenzaubererei. Das Schwierige für den Künstler ist es, dass die Zuschauer gut von Nahem seine Hände sehen können.

Die Bühnenmagie findet auf Bühnen oder im Zirkus statt. Der Zauberer hat oft größere Gegenstände und auch Helfer, und bei der Show hört man Musik. Die Bühne wurde schön gemacht wie bei einem Konzert oder Theaterstück. Einige Künstler tanzen auch oder machen Akrobatik. Oft sagt man, dass ein Zauberer zur Kleinkunst gehört.

Viele Zauberkünstler arbeiten gern mit kleinen Dingen wie Spielkarten und Münzen. Sie lassen etwas verschwinden und holen es überraschend wieder hervor. Das eignet sich sehr gut für Tischzauberei.

Andere Künstler verschwinden selbst, oder sie verändern rasch ihr Aussehen. Oder sie machen etwas mit sich oder anderen Menschen, das gar nicht stimmen kann. Ein Entfesselungskünstler wie Houdini zum Beispiel lässt sich mit Ketten und Schlössern festbinden, um sich dann unter einem Tuch oder in einer Kiste rasch davon zu befreien. Manche Zauberer wechseln blitzschnell die Kleidung. David Copperfield schwebte angeblich über die Bühne, und Siegfried und Roy ließen sich und ihre Tiger verschwinden und wieder erscheinen.

Die Mentalmagier oder Mentalisten tun so, als ob sie die Gedanken der Zuschauer erraten können. Einige von ihnen erklären es so, dass sie sehr gut auf kleine Gesten achten können und darauf, wie jemand das Gesicht verzieht. Daraus könnten sie vieles ablesen. Gedächtniskünstler haben anscheinend etwas auswendig gelernt, wie alle Seiten in einem Buch. Das hört sich oft so an, als wenn das wirklich ohne Zauberei möglich wäre. In Wirklichkeit arbeiten aber auch Mentalisten und Gedächtniskünstler mit Tricks.

Weiß man, wie die Kunststücke wirklich gemacht werden?

Ein Film aus dem Jahr 1896: Der französische Filmemacher Georges Méliès lässt eine Frau verschwinden. Wie Méliès haben auch später Künstler im Fernsehen mit Filmtricks gearbeitet.

Die meisten Zuschauer wissen: Niemand kann wirklich zaubern, also etwas tun, das den Naturgesetzen widerspricht. Ein Gegenstand kann nicht einfach so verschwinden. Die Zuschauer wissen also, dass die Zauberer mit Tricks arbeiten.

Zauberer haben normalerweise unter sich vereinbart: Gute Zauberer verraten ihre Tricks nicht. Die Zuschauer sollen ja verblüfft werden und nicht erfahren, wie es wirklich funktioniert hat. Allerdings gibt es Zauberer, die trotzdem auf der Bühne erklären, wie es gemacht wurde, weil manche Zuschauer das interessant finden. Das sind meist aber alte oder einfache Tricks.

Andere Zauberkünstler schreiben Bücher über das Zaubern oder verkaufen Gegenstände, mit denen man zaubert. Oder sie arbeiten als Zauberlehrer und bringen anderen das Zaubern bei. Schließlich müssen Anfänger irgendwo lernen können, wie man Zauberer wird.

Wenn ein Zauberer einen wirklich guten Trick erfunden hat, dann behält er ihn aber meistens für sich. Er will damit auftreten und ein besonders interessanter, neuartiger Zauberer sein. Außerdem kann er damit auch andere Zauberer beeindrucken und einen Zaubererpreis gewinnen.

Wie funktionieren die Tricks?

Ein alter Trick: Die Dame sitzt zunächst unter einem Tuch. Dann verschwindet sie durch ein Loch im Boden. Dank eines Gestells aus Draht fällt das Tuch nicht auf den Boden: Daher glauben die Zuschauer, dass die Dame immer noch dort sitzt. Gleich wird der Zauberer das Tuch und den Draht wegziehen. Die Zuschauer werden staunen, weil die Dame plötzlich weg ist.

Die meisten Kunststücke kann man nur vollführen, wenn man sehr geschickt mit den Fingern ist. Dank der Fingerfertigkeit kann ein Zauberer so tun, als wenn seine Hand leer ist. Dann dreht er kurz seine Hand um und hat danach plötzlich eine Münze in der Hand.

In Wahrheit war die Münze bereits vorher in der Hand, er hat sie aber so gehalten, dass man sie nicht sehen konnte. Zum Beispiel hat er die Innenfläche der Hand gezeigt und die Münze zwischen zwei Fingern so eingeklemmt, dass man sie nur von der Rückseite aus hätte sehen können.

Es geht also darum, dass man etwas gut verbergen kann. Das kann auch der ganze Körper eines Zauberers oder seines Helfers sein. Wenn ein Zauberer seinen Helfer in einen Schrank gehen lässt, macht er die Tür zu und dann wieder auf: Der Helfer ist nicht mehr zu sehen. Das funktioniert, weil es im Schrank heimlich noch ein getrenntes Fach gibt. In das zwängt der Helfer sich hinein, so dass man ihn nicht mehr sehen kann.

Ein bekanntes Beispiel dafür, wie Mentalisten arbeiten: Der Mentalist steht auf der Bühne und hat die Augen verbunden. Sein Helfer geht zu einem Zuschauer und fragt den Mentalisten nach der Kleidung des Zuschauers. Der Mentalist weiß plötzlich, dass der Zuschauer zum Beispiel ein Hemd mit einer bestimmten Farbe trägt.

Der Trick: Der Helfer spricht die ganze Zeit zum Mentalisten. Dabei verwendet er bestimmte Wörter und Sätze, die er mit dem Mentalisten vorher abgesprochen hat. Wenn das Hemd zum Beispiel die Farbe Weiß hat, dann sagt der Helfer laut: „Welche Farbe hat das Hemd?“ Wäre die Farbe Blau, dann würde er sagen: „Kannst du mir die Farbe des Hemdes sagen?“ Der Helfer sagt auf diese Weise dem Mentalisten, welche Farbe das Hemd hat.

Viele Zauberer und auch Zuschauer kennen im Grunde diese Tricks. Sie sollen gut gemacht werden, und dafür müssen die Künstler sehr viel können und sehr lange geübt haben. Besonders gut wird eine Zauber-Show aber erst, wenn der Künstler seine Tricks in eine spannende Geschichte einbauen kann. Andere Künstler sind sehr witzig. Eine Show kann auch besonders sein, wenn der Künstler mit Gegenständen zaubert, die man sonst nicht aus der Zauberei kennt. Zum Beispiel lässt der Künstler nicht Münzen verschwinden, sondern Bleistifte oder Smartphones.

Arbeiten Zauberer auch zusammen?

Zwei Kinder in Japan auf einer Zauber-Show

Die allermeisten Zauberer stehen alleine auf der Bühne oder sonst vor Zuschauern. Sie werden meist nicht sehr gut bezahlt: Daher könnten sie es sich nicht leisten, das Geld mit einem Partner oder Helfer zu teilen. Dennoch arbeiten manche Zauberer zu zweit. Der Helfer ist manchmal die Ehefrau des Zauberers. Die meisten Zauberer sind Männer, es gibt aber auch einige bekannte Frauen, die zaubern.

Es ist nicht einfach, vom Zaubern zu leben. Die meisten Zauberer müssen viel herumreisen, zu den Orten, wo ein Theater oder ein anderes Haus mit Bühne steht. Man hat auch nicht jeden Tag einen Zauberauftrag. Manchmal ist das Publikum besonders schwierig: Einige Zuschauer benehmen sich schlecht und rufen laut während der Show, wie der Trick funktioniert.

Viele Zauberkünstler sind Mitglied in Vereinen von Zauberern. Dort treffen sie Menschen, die dasselbe tun. Sie haben ähnliche Probleme und können dort darüber reden. Wie auch bei anderen Berufen helfen die Künstler einander. Die Vereine machen Werbung für das Zaubern und vergeben Preise an gute Künstler. In Deutschland ist der Magische Zirkel so ein Verein.

Was darf ein Zauberer nicht machen?

Ein Buch über das Zaubern mit vielen Kunststücken. Es erschien vor über 150 Jahren.

Wer sich Zauberer nennt, geht davon aus: Die allermeisten Menschen wissen, dass Zauberer nicht wirklich zaubern können. Man muss ihnen das nicht unbedingt sagen.

Manche Leute zaubern aber, um Menschen zu betrügen. Sie behaupten zum Beispiel, dass sie mit Verstorbenen reden könnten. Auf diese Weise missbrauchen sie die Gefühle ihrer Opfer, die noch immer sehr traurig sind, weil ein lieber Verwandter gestorben ist. Von ihren Opfern lassen diese Betrüger sich viel Geld geben.

Andere Betrüger tun gar nicht so, als wenn sie Zauberkräfte hätten. Trickbetrüger überlisten Menschen im Alltag, um an deren Geld zu kommen. Solche „Bauernfänger“ betrügen zum Beispiel beim Kartenspiel.

Aber auch Zauberer auf der Bühne müssen sich an Regeln halten. Sie dürfen sich selbst und die Zuschauer nicht wirklich in Gefahr bringen. Manche Zauberer tun zum Beispiel so, als ob sie scharfe Dinge wie Rasierklingen verschlucken würden. Dann ziehen sie die Rasierklingen an einer Schnur wieder aus dem Bauch oder dem Rachen. Das muss unbedingt ein Trick sein: Es wäre viel zu gefährlich, das tatsächlich zu machen.




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