Bildhauer: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
K (Textersetzung - „|thumb“ durch „|mini“)
 
(9 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
[[File:Stone sculptor at work.jpg|mini|Ein Bildhauer mit Hammer und Meißel bei der [[Arbeit]] an einer [[Engel]]figur]]
[[File:Sophie Barut atelier.jpg|mini|Die Bildhauerin Sophie Barut aus Frankreich in ihrem Atelier. So nennt man den Arbeitsort von Künstlern.]]
Ein Bildhauer ist ein [[Kunst|Künstler]] oder [[Handwerk]]er. Aus Materialien wie [[Holz]] oder [[Stein]] macht er Bildwerke. Das können [[Statue]]n sein und andere Figuren, [[Grab]]mäler und Reliefs. Die Tätigkeit des Bildhauers nennt man Bildhauerei. Mit diesem [[Wort]] kann aber auch seine Werkstatt oder das [[Unternehmen]] gemeint sein. Manchmal nennt man auch die Dinge, die dort hergestellt werden, Bildhauereien.  
Ein Bildhauer ist ein [[Kunst|Künstler]] oder [[Handwerk]]er. Aus Materialien wie [[Holz]] oder [[Stein]] macht er Skulpturen oder Plastiken. Das sind Bildwerke, die nicht auf Flächen gemalt, sondern aus Erhebungen und Vertiefungen geformt sind.  


Was der Bildhauer herstellt, nennt man [[Skulptur]]en oder Plastiken. Menschliche Figuren, die man rundherum von allen Seiten aus ansehen kann, nennt man [[Statue]]n. Reliefs sind mehr oder weniger flache Bildhauerwerke, die nur von vorne zu betrachten sind.  
Meist kann man um sie herum gehen, um sie von allen Seiten zu betrachten. Das können [[Statue]]n sein und andere Figuren, [[Denkmal|Denkmäler]] oder [[Grab]]mäler. Reliefs dagegen sind mehr oder weniger flache Bildhauerwerke, die nur von vorne zu betrachten sind. Sie sind meist in eine Wand eingelassen.
 
[[File:Balleisen mit Knüpfel.jpg|mini|Beitel und Holzhammer sind die Werkzeuge des Holzbildhauers.]]
Unter einem Bild verstehen wir heute meist etwas Gemaltes oder [[Foto]]grafiertes. Im [[Mittelalter]] dagegen bezeichnete man damit meist Statuen. Der Bildhauer kam zu diesem Namen, weil er seine Bildwerke hauptsächlich dadurch formte, indem er mit scharfem Meißel und schwerem Hammer auf das Material einschlug. Dabei schlägt der Steinbildhauer alles Überflüssige ab und lässt nur die gewünschte Form, beispielsweise eine Figur, stehen. So arbeitet er Schicht um Schicht ab und verwendet immer feinere Meißel, zum Schluss nur noch Raspeln und Werkzeug zum Polieren. Ähnlich geht der Holzbildhauer vor. Sein meißelartiges Werkzeug nennt er Beitel, auf den schlägt er mit einem Holzhammer. Die feinere Bearbeitung geschieht mit Schnitzmesser und Schmirgelpapier.


Auch die Künstler, deren Werke in [[Bronze]] gegossen werden, gehören zu den Bildhauern. Sie modellieren ihre Darstellungen erst in Wachs, [[Lehm|Ton]] oder Gips. In einen Abdruck davon wird von einem Bronzegießer flüssiges Metall eingegossen, das nach dem Abkühlen eine genaue, unzerbrechliche Abformung zeigt.  
Die Tätigkeit des Bildhauers nennt man Bildhauerei. Mit diesem [[Wort]] kann aber auch seine Werkstatt oder das [[Unternehmen]] gemeint sein. Manchmal sagt man auch zu den Dingen, die dort hergestellt werden, Bildhauereien.  


Zur Bildhauerkunst im weiteren Sinne gehört auch das Modellieren von kleinen Plastiken, zum Beispiel aus Ton. Metallbildhauer fertigen heutzutage ihre [[Kunst]]werke oft durch Schweißen oder [[Schmied]]en an. Oft sind sie abstrakt. Sie stellen also keine bekannten Figuren dar wie etwa [[Engel]], sondern völlig neue Formen.
[[Datei:Balleisen mit Knüpfel.jpg|mini|Beitel und Holzhammer sind die Werkzeuge des Holzbildhauers.]]
 
== Was macht ein Bildhauer? ==
[[Datei:Stone sculptor at work.jpg|mini|Ein Bildhauer mit Hammer und Meißel bei der [[Arbeit]] an einer [[Engel]]figur]]
Unter einem Bild verstehen wir heute meist etwas Gemaltes oder [[Foto]]grafiertes. Im [[Mittelalter]] dagegen bezeichnete man damit meist Statuen. Der Bildhauer kam zu diesem Namen, weil er seine Bildwerke hauptsächlich dadurch formte, indem er mit scharfem Meißel und schwerem Hammer auf das Material einschlug.
 
Dabei schlägt der Steinbildhauer alles Überflüssige ab und lässt nur die gewünschte Form, beispielsweise eine Figur, stehen. So arbeitet er Schicht um Schicht ab und verwendet immer feinere Meißel, zum Schluss nur noch Raspeln und Werkzeug zum Polieren. Ähnlich geht der Holzbildhauer vor. Sein meißelartiges Werkzeug nennt er Beitel, auf den schlägt er mit einem Holzhammer. Die feinere Bearbeitung geschieht mit Schnitzmesser und Schmirgelpapier.
 
Auch die Künstler, deren Werke in [[Bronze]] gegossen werden, gehören zu den Bildhauern. Sie modellieren ihre Darstellungen erst in [[Wachs]], [[Lehm|Ton]] oder Gips. In einen Abdruck davon wird von einem Bronzegießer flüssiges Metall eingegossen, das nach dem Abkühlen eine genaue, unzerbrechliche Abformung zeigt.
 
Zur Bildhauerkunst im weiteren Sinne gehört auch das Modellieren von kleinen Plastiken, zum Beispiel aus Ton. Metallbildhauer fertigen heutzutage ihre [[Kunst]]werke oft durch Schweißen oder [[Schmied]]en an. Oft sind sie [[Abstrakte Kunst|abstrakt]].


Das Handwerk des Bildhauers kann man in [[Berufsschule]]n lernen, wenn man zugleich in einer Bildhauerwerkstatt in die [[Lehre]] geht. Handwerkliche Bildhauer, die vor allem Grabmäler herstellen und [[Schrift]]en oder Muster in den Stein schlagen, nennt man auch Steinmetzen. Wer als Künstler bildhauerisch arbeiten will, kann an einer Kunstakademie oder [[Hochschule]] das Fach Bildhauerei studieren.
Das Handwerk des Bildhauers kann man in [[Berufsschule]]n lernen, wenn man zugleich in einer Bildhauerwerkstatt in die [[Lehre]] geht. Handwerkliche Bildhauer, die vor allem Grabmäler herstellen und [[Schrift]]en oder Muster in den Stein schlagen, nennt man auch Steinmetzen. Wer als Künstler bildhauerisch arbeiten will, kann an einer Kunstakademie oder [[Hochschule]] das Fach Bildhauerei studieren.


Der wohl bekannteste Bildhauer war [[Michelangelo]]. Er kam aus dem heutigen [[Italien]] und lebte im [[Zeitalter]] der [[Renaissance]]. [[Leonardo da Vinci]], der im selben Zeitalter lebte, schuf ebenfalls herausragende Skulpturen. Die sind aber nicht mehr erhalten. Ein bekannter Bildhauer aus der neueren Zeit ist Auguste Rodin aus [[Frankreich]]. Auch [[Pablo Picasso|Picasso]] hat einige Skulpturen geschaffen. Berühmt sind auch die Plastiken aus der [[Altes Griechenland|griechischen Antike]]. Dort kennt man die Namen der Bildhauer aber nur in Ausnahmefällen. Noch seltener weiß man, wie die Bildhauer hießen, die an den großen [[Gotik|gotischen]] Kathedralen die schönen steinernen Bildwerke gemeißelt und die vielen Altäre geschnitzt haben.
== Welche Bildhauer sind sehr bekannt? ==
Der wohl bekannteste Bildhauer war [[Michelangelo]]. Er lebte im heutigen [[Italien]] zur Zeit der [[Renaissance]]. [[Leonardo da Vinci]] schuf im selben [[Zeitalter]] ebenfalls herausragende Skulpturen. Die sind aber nicht mehr erhalten. Ein bekannter Bildhauer aus der neueren Zeit ist Auguste Rodin aus [[Frankreich]]. Auch [[Pablo Picasso|Picasso]] hat einige Skulpturen geschaffen.  
 
Berühmt sind auch die Plastiken aus der [[Altes Griechenland|griechischen Antike]]. Dort kennt man die Namen der Bildhauer aber meist nicht. Noch seltener weiß man, wie die Bildhauer hießen, die an den großen [[Gotik|gotischen]] Kathedralen die schönen steinernen Bildwerke gemeißelt und die vielen Altäre geschnitzt haben.


<gallery>
<gallery>
Zeile 20: Zeile 30:
File:'David' by Michelangelo JBU0001.JPG|Die Statue des David von [[Michelangelo]] in [[Florenz]] aus der Zeit der [[Renaissance]]
File:'David' by Michelangelo JBU0001.JPG|Die Statue des David von [[Michelangelo]] in [[Florenz]] aus der Zeit der [[Renaissance]]
File:Barlach Ernst Frierendes Mädchen - Mrznoucí děvče.pdf|Frierende Frau. Holzfigur von Ernst Barlach, 1917
File:Barlach Ernst Frierendes Mädchen - Mrznoucí děvče.pdf|Frierende Frau. Holzfigur von Ernst Barlach, 1917
File:Serra, Berlin Curves, Stahl, 1986.jpg|Skulptur aus gebogenen [[Stahl]]platten von dem amerikanischen Bildhauer Richard Serra, Berlin 1986.
File:Carmen Wenzel y "Encuentro cósmico".jpg|Eine Künstlerin mit einer [[Abstrakte Kunst|abstrakten]] Skulptur.
File:Ice Sculptor 2 (Cavalcade of Lights 2021, Toronto).jpg|Künstlerin mit Kettensäge und Eisblock. So entsteht eine Eis-Skulptur.
</gallery>
</gallery>



Aktuelle Version vom 6. Mai 2024, 19:52 Uhr

Die Bildhauerin Sophie Barut aus Frankreich in ihrem Atelier. So nennt man den Arbeitsort von Künstlern.

Ein Bildhauer ist ein Künstler oder Handwerker. Aus Materialien wie Holz oder Stein macht er Skulpturen oder Plastiken. Das sind Bildwerke, die nicht auf Flächen gemalt, sondern aus Erhebungen und Vertiefungen geformt sind.

Meist kann man um sie herum gehen, um sie von allen Seiten zu betrachten. Das können Statuen sein und andere Figuren, Denkmäler oder Grabmäler. Reliefs dagegen sind mehr oder weniger flache Bildhauerwerke, die nur von vorne zu betrachten sind. Sie sind meist in eine Wand eingelassen.

Die Tätigkeit des Bildhauers nennt man Bildhauerei. Mit diesem Wort kann aber auch seine Werkstatt oder das Unternehmen gemeint sein. Manchmal sagt man auch zu den Dingen, die dort hergestellt werden, Bildhauereien.

Beitel und Holzhammer sind die Werkzeuge des Holzbildhauers.

Was macht ein Bildhauer?

Ein Bildhauer mit Hammer und Meißel bei der Arbeit an einer Engelfigur

Unter einem Bild verstehen wir heute meist etwas Gemaltes oder Fotografiertes. Im Mittelalter dagegen bezeichnete man damit meist Statuen. Der Bildhauer kam zu diesem Namen, weil er seine Bildwerke hauptsächlich dadurch formte, indem er mit scharfem Meißel und schwerem Hammer auf das Material einschlug.

Dabei schlägt der Steinbildhauer alles Überflüssige ab und lässt nur die gewünschte Form, beispielsweise eine Figur, stehen. So arbeitet er Schicht um Schicht ab und verwendet immer feinere Meißel, zum Schluss nur noch Raspeln und Werkzeug zum Polieren. Ähnlich geht der Holzbildhauer vor. Sein meißelartiges Werkzeug nennt er Beitel, auf den schlägt er mit einem Holzhammer. Die feinere Bearbeitung geschieht mit Schnitzmesser und Schmirgelpapier.

Auch die Künstler, deren Werke in Bronze gegossen werden, gehören zu den Bildhauern. Sie modellieren ihre Darstellungen erst in Wachs, Ton oder Gips. In einen Abdruck davon wird von einem Bronzegießer flüssiges Metall eingegossen, das nach dem Abkühlen eine genaue, unzerbrechliche Abformung zeigt.

Zur Bildhauerkunst im weiteren Sinne gehört auch das Modellieren von kleinen Plastiken, zum Beispiel aus Ton. Metallbildhauer fertigen heutzutage ihre Kunstwerke oft durch Schweißen oder Schmieden an. Oft sind sie abstrakt.

Das Handwerk des Bildhauers kann man in Berufsschulen lernen, wenn man zugleich in einer Bildhauerwerkstatt in die Lehre geht. Handwerkliche Bildhauer, die vor allem Grabmäler herstellen und Schriften oder Muster in den Stein schlagen, nennt man auch Steinmetzen. Wer als Künstler bildhauerisch arbeiten will, kann an einer Kunstakademie oder Hochschule das Fach Bildhauerei studieren.

Welche Bildhauer sind sehr bekannt?

Der wohl bekannteste Bildhauer war Michelangelo. Er lebte im heutigen Italien zur Zeit der Renaissance. Leonardo da Vinci schuf im selben Zeitalter ebenfalls herausragende Skulpturen. Die sind aber nicht mehr erhalten. Ein bekannter Bildhauer aus der neueren Zeit ist Auguste Rodin aus Frankreich. Auch Picasso hat einige Skulpturen geschaffen.

Berühmt sind auch die Plastiken aus der griechischen Antike. Dort kennt man die Namen der Bildhauer aber meist nicht. Noch seltener weiß man, wie die Bildhauer hießen, die an den großen gotischen Kathedralen die schönen steinernen Bildwerke gemeißelt und die vielen Altäre geschnitzt haben.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Bildhauer findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.