Turkmenistan: Unterschied zwischen den Versionen
(erweitert) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 2: | Zeile 2: | ||
Turkmenistan ist ein [[Staat]] in [[Asien]]. In dem Land leben rund 6 Millionen [[Menschen]]. Das sind weniger Menschen als in der [[Schweiz]]. Dafür ist Turkmenistan aber größer als die Schweiz, [[Österreich]] und [[Deutschland]] zusammen. Das Land ist so dünn besiedelt, weil der größte Teil [[Wüste]] ist. Der [[Sommer]] ist sehr heiß und trocken. Der [[Winter]] ist kalt. | Turkmenistan ist ein [[Staat]] in [[Asien]]. In dem Land leben rund 6 Millionen [[Menschen]]. Das sind weniger Menschen als in der [[Schweiz]]. Dafür ist Turkmenistan aber größer als die Schweiz, [[Österreich]] und [[Deutschland]] zusammen. Das Land ist so dünn besiedelt, weil der größte Teil [[Wüste]] ist. Der [[Sommer]] ist sehr heiß und trocken. Der [[Winter]] ist kalt. | ||
Turkmenistan liegt am [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]]. Die Nachbarländer sind [[Iran]], [[Afghanistan]], [[Usbekistan]] und [[Kasachstan]]. Besonders gut sind die Beziehungen zu [[China]], zu [[Russland]], zum Iran und zur [[Türkei]]. | Turkmenistan liegt am [[Kaspisches Meer|Kaspischen Meer]]. Die Nachbarländer sind [[Iran]], [[Afghanistan]], [[Usbekistan]] und [[Kasachstan]]. Besonders gut sind die Beziehungen zu [[China]], zu [[Russland]], zum Iran und zur [[Türkei]]. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind [[Muslim]]e. | ||
Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind [[Muslim]]e. | |||
Das größte [[Volk]] im Land sind die Turkmenen. Sie sind mit den [[Türkei|Türken]] verwandt und sprechen eine ähnliche [[Sprache]]. Turkmen bedeutet vermutlich [[Übersetzung|übersetzt]] „den Türken ähnlich“. Die turkmenische Sprache wurde früher mit [[Arabische Sprache|arabische]]n [[Buchstabe]]n geschrieben. Als Turkmenistan zur [[Sowjetunion]] gehörte, mussten die Turkmenen aber auf das [[Kyrillisches Alphabet|kyrillische Alphabet]] wechseln. Seit der [[Unabhängigkeit]] in den 1990er Jahren schreiben die Turkmenen aber mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]]. Die Turkmenen im Iran und in Afghanistans schreiben weiterhin mit arabischen Buchstaben. Das heißt, dass sich Turkmenen aus verschiedenen Ländern unterhalten können, aber [[Brief]]e schreiben können sie sich nicht. | Das größte [[Volk]] im Land sind die Turkmenen. Sie sind mit den [[Türkei|Türken]] verwandt und sprechen eine ähnliche [[Sprache]]. Turkmen bedeutet vermutlich [[Übersetzung|übersetzt]] „den Türken ähnlich“. Die turkmenische Sprache wurde früher mit [[Arabische Sprache|arabische]]n [[Buchstabe]]n geschrieben. Als Turkmenistan zur [[Sowjetunion]] gehörte, mussten die Turkmenen aber auf das [[Kyrillisches Alphabet|kyrillische Alphabet]] wechseln. Seit der [[Unabhängigkeit]] in den 1990er Jahren schreiben die Turkmenen aber mit dem [[Lateinisches Alphabet|lateinischen Alphabet]]. Die Turkmenen im Iran und in Afghanistans schreiben weiterhin mit arabischen Buchstaben. Das heißt, dass sich Turkmenen aus verschiedenen Ländern unterhalten können, aber [[Brief]]e schreiben können sie sich nicht. | ||
Zeile 10: | Zeile 8: | ||
Im Jahr 1992 wurde Saparmyrat Nyýazow Chef von Turkmenistan. Er nannte sich Turkmenbaschi. Das bedeutet „Führer der Turkmenen“. Er war ein [[Diktator]] und machte einen Personenkult um sich. Im Jahr 2003 ließ er sich von seinen [[Minister]]n zum [[Prophet]]en ausrufen. Nach ihm wurden eine [[Stadt]], [[Schule]]n und [[Flughafen|Flughäfen]] benannt. Der Monat Januar wurde in „Türkmenbaşy“ umbenannt, der April nach dem Namen seiner [[Mutter]]. Überall wurden [[Statue]]n von ihm, seinem [[Vater]] und seiner Mutter aufgestellt. Als er sich nach einer Herzoperation das Rauchen abgewöhnen musste, verbot er das Rauchen in der Öffentlichkeit. Als er starb wurde sein [[Zahnarzt]] zum Nachfolger. Doch auch der ist ein Diktator. Turkmenistan gehört weiterhin zu den Staaten, in denen die [[Menschenrechte]] am meisten missachtet werden. | Im Jahr 1992 wurde Saparmyrat Nyýazow Chef von Turkmenistan. Er nannte sich Turkmenbaschi. Das bedeutet „Führer der Turkmenen“. Er war ein [[Diktator]] und machte einen Personenkult um sich. Im Jahr 2003 ließ er sich von seinen [[Minister]]n zum [[Prophet]]en ausrufen. Nach ihm wurden eine [[Stadt]], [[Schule]]n und [[Flughafen|Flughäfen]] benannt. Der Monat Januar wurde in „Türkmenbaşy“ umbenannt, der April nach dem Namen seiner [[Mutter]]. Überall wurden [[Statue]]n von ihm, seinem [[Vater]] und seiner Mutter aufgestellt. Als er sich nach einer Herzoperation das Rauchen abgewöhnen musste, verbot er das Rauchen in der Öffentlichkeit. Als er starb wurde sein [[Zahnarzt]] zum Nachfolger. Doch auch der ist ein Diktator. Turkmenistan gehört weiterhin zu den Staaten, in denen die [[Menschenrechte]] am meisten missachtet werden. | ||
In Turkmenistan gibt es viel [[Erdöl]] und [[Erdgas]]. Gas, [[Elektrizität]], [[Wasser]] und [[Salz]] sind deshalb für die Bevölkerung kostenlos. In der Wüste befindet sich ein Krater, der seit dem Jahr 1971 brennt. Die Einheimische nennen ihn „Tor zur Hölle“. Im Jahr 1971 fanden Geologen eine mit Erdgas gefüllte Höhle. Sie bohrten dort. Dann brach der Boden unter der Plattform zusammen. Dadurch entstand ein Loch mit einem Durchmesser von etwa 70 Metern. | In Turkmenistan gibt es viel [[Erdöl]] und [[Erdgas]]. Gas, [[Elektrizität]], [[Wasser]] und [[Salz]] sind deshalb für die Bevölkerung kostenlos. In der Wüste befindet sich ein Krater, der seit dem Jahr 1971 brennt. Die Einheimische nennen ihn „Tor zur Hölle“. Im Jahr 1971 fanden Geologen eine mit Erdgas gefüllte Höhle. Sie bohrten dort. Dann brach der Boden unter der Plattform zusammen. Dadurch entstand ein Loch mit einem Durchmesser von etwa 70 Metern. Um die Freisetzung des giftigen Gases zu vermeiden, beschlossen die Geologen, es zu verbrennen. Doch das Feuer ging nicht aus. | ||
Um die Freisetzung des giftigen Gases zu vermeiden, beschlossen die Geologen, es zu verbrennen. Doch das Feuer ging nicht aus. | |||
<gallery> | <gallery> | ||
Turkmenistan on the globe (Afro-Eurasia centered).svg|Turkmenistan liegt in einer Gegend, die Zentralasien heißt. | Turkmenistan on the globe (Afro-Eurasia centered).svg|Turkmenistan liegt in einer Gegend, die Zentralasien heißt. |
Version vom 9. Dezember 2018, 13:45 Uhr
Turkmenistan ist ein Staat in Asien. In dem Land leben rund 6 Millionen Menschen. Das sind weniger Menschen als in der Schweiz. Dafür ist Turkmenistan aber größer als die Schweiz, Österreich und Deutschland zusammen. Das Land ist so dünn besiedelt, weil der größte Teil Wüste ist. Der Sommer ist sehr heiß und trocken. Der Winter ist kalt.
Turkmenistan liegt am Kaspischen Meer. Die Nachbarländer sind Iran, Afghanistan, Usbekistan und Kasachstan. Besonders gut sind die Beziehungen zu China, zu Russland, zum Iran und zur Türkei. Etwa 90 Prozent der Bevölkerung sind Muslime.
Das größte Volk im Land sind die Turkmenen. Sie sind mit den Türken verwandt und sprechen eine ähnliche Sprache. Turkmen bedeutet vermutlich übersetzt „den Türken ähnlich“. Die turkmenische Sprache wurde früher mit arabischen Buchstaben geschrieben. Als Turkmenistan zur Sowjetunion gehörte, mussten die Turkmenen aber auf das kyrillische Alphabet wechseln. Seit der Unabhängigkeit in den 1990er Jahren schreiben die Turkmenen aber mit dem lateinischen Alphabet. Die Turkmenen im Iran und in Afghanistans schreiben weiterhin mit arabischen Buchstaben. Das heißt, dass sich Turkmenen aus verschiedenen Ländern unterhalten können, aber Briefe schreiben können sie sich nicht.
Im Jahr 1992 wurde Saparmyrat Nyýazow Chef von Turkmenistan. Er nannte sich Turkmenbaschi. Das bedeutet „Führer der Turkmenen“. Er war ein Diktator und machte einen Personenkult um sich. Im Jahr 2003 ließ er sich von seinen Ministern zum Propheten ausrufen. Nach ihm wurden eine Stadt, Schulen und Flughäfen benannt. Der Monat Januar wurde in „Türkmenbaşy“ umbenannt, der April nach dem Namen seiner Mutter. Überall wurden Statuen von ihm, seinem Vater und seiner Mutter aufgestellt. Als er sich nach einer Herzoperation das Rauchen abgewöhnen musste, verbot er das Rauchen in der Öffentlichkeit. Als er starb wurde sein Zahnarzt zum Nachfolger. Doch auch der ist ein Diktator. Turkmenistan gehört weiterhin zu den Staaten, in denen die Menschenrechte am meisten missachtet werden.
In Turkmenistan gibt es viel Erdöl und Erdgas. Gas, Elektrizität, Wasser und Salz sind deshalb für die Bevölkerung kostenlos. In der Wüste befindet sich ein Krater, der seit dem Jahr 1971 brennt. Die Einheimische nennen ihn „Tor zur Hölle“. Im Jahr 1971 fanden Geologen eine mit Erdgas gefüllte Höhle. Sie bohrten dort. Dann brach der Boden unter der Plattform zusammen. Dadurch entstand ein Loch mit einem Durchmesser von etwa 70 Metern. Um die Freisetzung des giftigen Gases zu vermeiden, beschlossen die Geologen, es zu verbrennen. Doch das Feuer ging nicht aus.
Zwei turkmenische Kinder freuen sich über Geschenke.
Dieser Flaggenmast in der Hauptstadt ist 133 Meter hoch.