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Hinduismus: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Three saddhus at Kathmandu Durbar Square.jpg|mini|Ein Saddhu ist ein Wandermönch im Hinduismus. Hier sitzen drei in Kathmandu in [[Nepal]]. Der [[Tempel]] hinter ihnen dient dem Gott Vishnu.]]
Der Hinduismus ist eine [[Religion]] aus [[Asien]]. Genauer gesagt sind es eigentlich mehrere Religionen der Hindus. Das Wort Hindu kommt aus dem Persischen und bedeutet so viel wie Fluss. So nannten sich die Menschen aus den Tälern von Indus und Ganges, zwei großen Flüssen in Indien.  
Der Hinduismus ist eine [[Religion]] aus [[Asien]]. Genauer gesagt sind es eigentlich mehrere Religionen der Hindus. Das [[Wort]] „Hindu“ kommt aus der persischen Sprache und bedeutet so viel wie „[[Fluss]]“. So nannten sich die [[Mensch]]en aus den [[Tal|Täler]]n von Indus und [[Ganges]]. Dies sind zwei große [[Flüsse]] in [[Indien]].  


Der Hinduismus ist mit etwa 900 Millionen Anhängern die drittgrößte Weltreligion nach dem [[Christentum]] und dem [[Islam]]. Die meisten Hindus leben in Indien und Pakistan.  
Der Hinduismus hat etwa 900 [[Million]]en Anhänger. Er ist daher die drittgrößte Weltreligion nach dem [[Christentum]] und dem [[Islam]]. Die meisten Hindus leben in [[Indien]] und [[Pakistan]].  


== Woran glauben die Hindus? ==
== Woran glauben die Hindus? ==
Im Hinduismus geht es um das absolut Göttliche, um das Sein an sich und um die Frage, woher es kommt. Dieses absolut Göttliche nennen Hindus „Brahman“. Brahman selbst ist unvorstellbar, ähnlich wie der christliche Gott. Brahman kann aber auf viele verschiedene Weisen erscheinen. Eine solche Erscheinung des Brahman nennt man Manifestation.
[[Datei:Vishnu seated on Ananda. Cave3Badami.jpg|mini|Der [[Gott]] Vishnu sitzt auf der [[Schlange]] Ananda.]]
Im Hinduismus geht es um das absolut Göttliche, um das Sein an sich und um die Frage, woher es kommt. Dieses absolut Göttliche nennen Hindus „Brahman“. Brahman selbst kann sich niemand vorstellen, ähnlich wie der [[Dreifaltigkeit|christliche Gott]] als unvorstellbar gilt. Brahman kann aber auf viele verschiedene Weisen erscheinen. Eine solche Erscheinung nennt man Manifestation.


Von diesen Manifestationen gibt es sehr, sehr viele. Sie sind das, was wir als hinduistische „Götter“ kennen. Die heute wichtigsten Manifestationen sind:
Von diesen Manifestationen gibt es sehr, sehr viele. Sie sind das, was wir als hinduistische „Götter“ kennen. Heute sind vor allem drei Manifestationen am wichtigsten. Brahma ist der Schöpfer: Er hat die Welt erschaffen. Vishnu ist der Erhalter, er sorgt dafür, dass die Ordnung von [[Himmel]] und [[Erde]] erhalten bleibt. Shiva ist der Zerstörer: Er zerstört das Schlechte, ist aber auch dafür da, dass etwas neu anfängt und die Dinge weitergehen.
* Brahma, der Schöpfer, zuständig für die Entstehung der Welt und des Kosmos
* Vishnu, der Erhalter, zuständig für den Erhalt der kosmischen Ordnung
* Shiva, der Zerstörer, zuständig für die Zerstörung des Schlechten, aber auch für den Neuanfang und den Fortschritt


Neben diesen drei gibt es aber noch viele andere bekannte Gottheiten, z. B. die aus der vedischen Zeit.
== Wie ist der Hinduismus entstanden? ==
[[Datei:New Delhi Temple.jpg|mini|Der Akshardham-Tempel in New Delhi, der [[Hauptstadt]] von [[Indien]]. Er ist der größte [[Tempel]] des Hinduismus.]]
Die Religionen, die man hinduistisch nennt, stammen vermutlich von den Völkern der Dravidas und Harappa. Sie lebten im 3. Jahrtausend [[Zeitrechnung|vor Christus]] im Tal des Flusses Indus, also vor über 4000 Jahren. Um das Jahr 1.500 vor Christus wanderten Stämme aus Zentralasien dort ein, die sich Arier nannten. Sie unterdrückten die Dravidas.


==Wie ist der Hinduismus entstanden?==
In der Folge vermischten sich die Religionen der Dravidas und der Arier, so entstand der Hinduismus. Zu jener [[Zeit]] wurden auch die bis heute wichtigsten Schriften des Hinduismus verfasst: die Veden. Darum nennt man die [[Epoche]] von 1.500 bis 800 vor Christus auch die „Vedische Zeit“.


Die Religionen, die als Hinduismus bezeichnet werden, stammen vermutlich von den Völkern der Dravidas und Harappa, die im 3. Jahrtausend vor Christus im Industal lebten. Um das Jahr 1.500 vor Christus wanderten Stämme aus Zentralasien, die sich Arier nannten, in das Industal ein und unterdrückten die Dravidas. In der Folge vermischten sich die Religionen der Dravidas und der Arier, so entstand der Hinduismus. Zu jener Zeit wurden auch die bis heute wichtigsten Schriften des Hinduismus verfasst: die Veden. Darum wird die Epoche von 1.500 bis 800 vor Christus auch als „Vedische Zeit“ bezeichnet. Die bekanntesten Götter der vedischen Zeit sind:
Um das Jahr 800 vor Christus gewannen die Brahmanen die Vormacht. Diese hinduistischen Gelehrten verbreiteten erste [[Philosophie|philosophische]] Schriften im damaligen Indien. Die darauf anschließende Zeit ist die „klassische Zeit“, die von 500 vor Christus bis 800 nach Christus andauerte. In der klassischen Zeit wurden viele Tempel und Götterbilder erschaffen. Die Götter Brahma, Vishnu und Shiva wurden wichtiger, bis sie schließlich zu den hinduistischen Hauptgöttern wurden.
* Indra, Gott des Krieges, von Sturm und Regen und der Fruchtbarkeit
* Agni, Gott des Feuers
* Kala, Gott der Zeit
* Ganesha, Gott der Weisheit, der Wissenschaft und der Musen


Um das Jahr 800 vor Christus gewannen im Industal die Brahmanen, hinduistische Gelehrte, die Vormacht. Sie verbreiteten erste philosophische Texte im damaligen Indien. Die darauf anschließende Zeit ist die „klassische Zeit“, die von 500 vor Christus bis 800 nach Christus andauerte. In der klassischen Zeit wurden viele Tempel und Götterbilder erschaffen und die Götter Brahma, Vishnu und Shiva gewannen an Bedeutung, bis sie schließlich zu den hinduistischen Hauptgöttern wurden.
== Was heißt Wiedergeburt? ==
Eine weitere wichtige Lehre des Hinduismus ist das Samsara, der Kreislauf des Lebens. Die Lehre besagt, dass die menschliche Seele aus dem Göttlichen, dem Unendlichen kommt. Irgendwann tritt die Seele in den Kreislauf ein und wird zur ersten menschlichen Existenz.


==Wie leben die Menschen im Hinduismus?==
Der Mensch versucht in seinem Leben sich an Dharma, das [[Gesetz]], zu halten. Er soll nach Karma streben, den emotionalen Dingen, also das, was man fühlt und empfindet. Streben soll der Mensch auch nach Artha, den materiellen Dingen, den Gütern.


Wichtig im Hinduismus ist außerdem die gesellschaftliche Ordnung, das sogenannte Kastenwesen. Fast alle Hindus sind Teil dieser hierarchischen Ordnung, aus der nicht ausgetreten werden kann und nur innerhalb dieser man arbeiten darf. Auch heiraten darf man nach hinduistischer Lehre nur Zugehörige der selben Kaste.
Außerdem soll er durch gute Taten und ein bescheidenes Leben versuchen, sein Karma zu verbessern. Das Karma ist eine Art Bankkonto beim Göttlichen: Wenn ein Mensch in seinem Leben Gutes getan hat, wird ihm das ebenso angerechnet wie das Schlechte.  
Die oberste Kaste sind die Brahmanen, der Lehrstand, dem z. B. Priester und Gelehrte angehören. Die zweite Kaste sind die Kshatriyas, der Wehrstand, dem z. B. Soldaten und höhere Beamte angehören. Die dritte Kaste sind die Vaishyas, der Nährstand, dem z. B Händler und Kaufleute angehören. Die vierte Kaste sind die Shudras, die Dienenden, das sind z. B. Bäcker, Weber oder Tagelöhner.
Nicht im Kastenwesen sind die sogenannten Harijans, die Unberührbaren, die quasi noch unter den Shudras stehen, das sind alle Arbeiten, die als verunreinigend gelten, wie z. B. Straßenkehrer, Bestatter oder Lederarbeiter. Das Kastenwesen ist heute in Indien offiziell abgeschafft, hat aber häufig noch große Bedeutung im Alltag eines Hindus.


Eine weitere wichtige Lehre des Hinduismus ist das Samsara, der Kreislauf des Lebens, wonach die menschliche Seele (Atman) aus dem Göttlichen, dem Unendlichen (Brahman) kommt. Irgendwann tritt sie in Samsara ein und wird zur ersten menschlichen Existenz. Der Mensch versucht in seinem Leben, sich möglichst an Dharma, das Gesetz, zu halten und nach Kama, den emotionalen, und Artha, den materiellen Dingen zu streben.
Nach dem Tod wird die Seele in einem neuen menschlichen [[Körper]] wiedergeboren, und der Kreislauf beginnt von vorn. Das ständige Verbessern des Karmas hat ein Ziel, nämlich Moksha, die Erlösung. Moksha bedeutet die Befreiung der Seele aus dem Kreislauf des Samsara und den Wiedereintritt ins Göttliche, Unendliche. War das Karma einer Existenz gut, so kommt die Seele dieser Erlösung näher und erhält in der nächsten Existenz eine höhere Stelle in der hinduistischen Ordnung, dem Kastenwesen.
Durch gute Taten, liebender Hingabe zu Brahman und seinen Manifestationen oder Askese, das heißt ein bescheidenes Leben zu führen um Erkenntnis zu erlangen versucht der Mensch sein Karma zu verbessern. Das Karma ist eine Art imaginäres Konto, auf dem dem Menschen seine guten und schlechten Lebensweisen angerechnet werden.
Nach dem Tod geschieht die Reinkarnation, d. h. die Wiedergeburt von der Seele Atman in einem neuen menschlichen Körper. War das
Karma der ersten Existenz gut, so steigt Atman im Kastenwesen herauf. Das Verbessern des Karmas steuert auf ein Ziel hin, nämlich auf Moksha, die Erlösung. Moksha bedeutet die Befreiung aus Samsara, dem Kreislauf des Lebens und den Wiedereintritt ins Göttliche, unendliche, also die Wiedervereinigung von Atman, der Seele, mit Brahman.


[[Kategorie:Artikelentwürfe]]
== Was sind Kasten? ==
[[Datei:Mumbai 03-2016 52 Dharavi near Mahim Junction.jpg|mini|Ein Armenviertel in [[Mumbai]], [[Indien]], wo die Unberührbaren wohnen]]
Die Lehre vom Kreislauf hat Folgen dafür, wie die Menschen miteinander leben, das heißt, für die [[Gesellschaft]]. Im Hinduismus heißt diese menschliche Ordnung Kastenwesen. Fast alle Hindus sind Teil dieser Ordnung, die man nicht verlassen kann. Sie bestimmt, als was man arbeiten darf. Heiraten darf man auch nur jemanden, der zur selben Kaste gehört.
 
Die oberste Kaste sind die Brahmanen, dem zum Beispiel [[Priester]] und Gelehrte angehören. Die zweite Kaste sind die Kshatriyas, mit [[Soldat]]en und höheren [[Beamter|Beamt]]en. Die dritte Kaste sind die Vaishyas, mit Händlern und Kaufleuten. Die vierte Kaste sind schließlich die Shudras, die Dienenden, dazu gehören Bäcker, Weber oder auch Tagelöhner.
 
Nicht im Kastenwesen sind die sogenannten Harijans, die Unberührbaren, die noch unter den Shudras stehen. Sie machen alle Arbeiten, die als schmutzig gelten, wie zum Beispiel Straßenkehrer, Bestatter oder Lederarbeiter. Das Kastenwesen ist heute in Indien zwar durch [[Gesetz]] verboten, hat aber häufig noch große Bedeutung im Alltag vieler Hindus.
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File:"Fearful and Fierce " - Goddess Kali.jpg|Diese [[Schauspieler|Schauspielerin]] hat sich als die [[Gott|Göttin]] Kali verkleidet. Sie steht für [[Frau|weibliche]] [[Kraft]].
File:India - Varanasi puja ceremony - 1772.jpg|Puja ist ein religiöses Fest, bei dem man unter anderem Götter ehrt.
File:Kantajew Temple Dinajpur Galery.jpg|Ein Hindu-Tempel in [[Bangladesch]], aus dem späten [[Mittelalter]]
File:2016 Singapur, Rochor, Świątynia Sri Krishnan (21).jpg|Figuren in einem [[Tempel]] in [[Singapur]]
File:Artist playing Shree Krisha in a dance performance.jpg|Ein Schauspieler in Indien: Er tanzt den Shri Krishna.
File:Ganesh, folk art, Bharatiya Lok Kala Museum, Udaipur, India.jpg|Ganescha ist ein Gott mit Elefantenkopf. Kinder mögen ihn, weil er verspielt ist und gerne scherzt und nascht.
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[[Kategorie:Glaube und Denken]]

Aktuelle Version vom 2. November 2024, 14:51 Uhr

Ein Saddhu ist ein Wandermönch im Hinduismus. Hier sitzen drei in Kathmandu in Nepal. Der Tempel hinter ihnen dient dem Gott Vishnu.

Der Hinduismus ist eine Religion aus Asien. Genauer gesagt sind es eigentlich mehrere Religionen der Hindus. Das Wort „Hindu“ kommt aus der persischen Sprache und bedeutet so viel wie „Fluss“. So nannten sich die Menschen aus den Tälern von Indus und Ganges. Dies sind zwei große Flüsse in Indien.

Der Hinduismus hat etwa 900 Millionen Anhänger. Er ist daher die drittgrößte Weltreligion nach dem Christentum und dem Islam. Die meisten Hindus leben in Indien und Pakistan.

Woran glauben die Hindus?

Der Gott Vishnu sitzt auf der Schlange Ananda.

Im Hinduismus geht es um das absolut Göttliche, um das Sein an sich und um die Frage, woher es kommt. Dieses absolut Göttliche nennen Hindus „Brahman“. Brahman selbst kann sich niemand vorstellen, ähnlich wie der christliche Gott als unvorstellbar gilt. Brahman kann aber auf viele verschiedene Weisen erscheinen. Eine solche Erscheinung nennt man Manifestation.

Von diesen Manifestationen gibt es sehr, sehr viele. Sie sind das, was wir als hinduistische „Götter“ kennen. Heute sind vor allem drei Manifestationen am wichtigsten. Brahma ist der Schöpfer: Er hat die Welt erschaffen. Vishnu ist der Erhalter, er sorgt dafür, dass die Ordnung von Himmel und Erde erhalten bleibt. Shiva ist der Zerstörer: Er zerstört das Schlechte, ist aber auch dafür da, dass etwas neu anfängt und die Dinge weitergehen.

Wie ist der Hinduismus entstanden?

Der Akshardham-Tempel in New Delhi, der Hauptstadt von Indien. Er ist der größte Tempel des Hinduismus.

Die Religionen, die man hinduistisch nennt, stammen vermutlich von den Völkern der Dravidas und Harappa. Sie lebten im 3. Jahrtausend vor Christus im Tal des Flusses Indus, also vor über 4000 Jahren. Um das Jahr 1.500 vor Christus wanderten Stämme aus Zentralasien dort ein, die sich Arier nannten. Sie unterdrückten die Dravidas.

In der Folge vermischten sich die Religionen der Dravidas und der Arier, so entstand der Hinduismus. Zu jener Zeit wurden auch die bis heute wichtigsten Schriften des Hinduismus verfasst: die Veden. Darum nennt man die Epoche von 1.500 bis 800 vor Christus auch die „Vedische Zeit“.

Um das Jahr 800 vor Christus gewannen die Brahmanen die Vormacht. Diese hinduistischen Gelehrten verbreiteten erste philosophische Schriften im damaligen Indien. Die darauf anschließende Zeit ist die „klassische Zeit“, die von 500 vor Christus bis 800 nach Christus andauerte. In der klassischen Zeit wurden viele Tempel und Götterbilder erschaffen. Die Götter Brahma, Vishnu und Shiva wurden wichtiger, bis sie schließlich zu den hinduistischen Hauptgöttern wurden.

Was heißt Wiedergeburt?

Eine weitere wichtige Lehre des Hinduismus ist das Samsara, der Kreislauf des Lebens. Die Lehre besagt, dass die menschliche Seele aus dem Göttlichen, dem Unendlichen kommt. Irgendwann tritt die Seele in den Kreislauf ein und wird zur ersten menschlichen Existenz.

Der Mensch versucht in seinem Leben sich an Dharma, das Gesetz, zu halten. Er soll nach Karma streben, den emotionalen Dingen, also das, was man fühlt und empfindet. Streben soll der Mensch auch nach Artha, den materiellen Dingen, den Gütern.

Außerdem soll er durch gute Taten und ein bescheidenes Leben versuchen, sein Karma zu verbessern. Das Karma ist eine Art Bankkonto beim Göttlichen: Wenn ein Mensch in seinem Leben Gutes getan hat, wird ihm das ebenso angerechnet wie das Schlechte.

Nach dem Tod wird die Seele in einem neuen menschlichen Körper wiedergeboren, und der Kreislauf beginnt von vorn. Das ständige Verbessern des Karmas hat ein Ziel, nämlich Moksha, die Erlösung. Moksha bedeutet die Befreiung der Seele aus dem Kreislauf des Samsara und den Wiedereintritt ins Göttliche, Unendliche. War das Karma einer Existenz gut, so kommt die Seele dieser Erlösung näher und erhält in der nächsten Existenz eine höhere Stelle in der hinduistischen Ordnung, dem Kastenwesen.

Was sind Kasten?

Ein Armenviertel in Mumbai, Indien, wo die Unberührbaren wohnen

Die Lehre vom Kreislauf hat Folgen dafür, wie die Menschen miteinander leben, das heißt, für die Gesellschaft. Im Hinduismus heißt diese menschliche Ordnung Kastenwesen. Fast alle Hindus sind Teil dieser Ordnung, die man nicht verlassen kann. Sie bestimmt, als was man arbeiten darf. Heiraten darf man auch nur jemanden, der zur selben Kaste gehört.

Die oberste Kaste sind die Brahmanen, dem zum Beispiel Priester und Gelehrte angehören. Die zweite Kaste sind die Kshatriyas, mit Soldaten und höheren Beamten. Die dritte Kaste sind die Vaishyas, mit Händlern und Kaufleuten. Die vierte Kaste sind schließlich die Shudras, die Dienenden, dazu gehören Bäcker, Weber oder auch Tagelöhner.

Nicht im Kastenwesen sind die sogenannten Harijans, die Unberührbaren, die noch unter den Shudras stehen. Sie machen alle Arbeiten, die als schmutzig gelten, wie zum Beispiel Straßenkehrer, Bestatter oder Lederarbeiter. Das Kastenwesen ist heute in Indien zwar durch Gesetz verboten, hat aber häufig noch große Bedeutung im Alltag vieler Hindus.




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