Inseln der Schweiz: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 26. Oktober 2024, 21:46 Uhr
In der Schweiz gibt es viele Inseln. Die größten liegen in Flüssen, die bekanntesten liegen in Seen. Meeresinseln gibt es nicht, denn die Schweiz ist ein Binnenland. Es gibt hier also keine Meeresküste.
Einige Inseln beeindrucken durch ihre Größe, andere durch ihre Winzigkeit. Einige kennt man gut, weil es darauf ein besonderes Schloss oder eine Villa gibt. Urlauber und Ausflugsgäste mögen besonders die Inseln mit einer Schiffstation.
Hat die Natur alle Inseln gemacht?
Tatsächlich sind die meisten Inseln durch die Natur entstanden. Kleine Berge oder Hügel können zufällig von Wasser umgeben sein. In einem flachen Tal kann das Wasser weiter unten an einer Untiefe stauen. Ein Fluss kann an beiden Seiten um einen Hügel herumströmen und sich weiter unten wieder vereinen. Dann liegt zwischen beiden Flussarmen eine Insel. Eines der bekanntesten Beispiele sind die Pfynwald-Inseln im Fluss Rhone im Wallis.
Schon früh haben die Menschen künstliche Inseln gebaut, um sich zu verteidigen. Das Bauschänzli im Zürichsee ist ein Beispiel dazu. Es wurde im 17. Jahrhundert gebaut, um die Stadt Zürich an einem empfindlichen Ort zu verteidigen, nämlich dort, wo der See in den Fluss Limmat übergeht. Heute kann man sich auf dem Bauschänzli unter freiem Himmel bewirten lassen.
Auch eher ungewollt bauen die Menschen Inseln. An manchen Orten bewegt sich ein Fluss in großen Schlaufen. Menschen bauen dann einen geraden Kanal vom Anfang zum Ende dieser Schlaufe. Von oben sieht das aus wie ein Bogen mit seiner Sehne. Der Kanal ist kürzer als die Flussschleife und deshalb etwas steiler. Mit einem Flusskraftwerk lässt sich an dieser Stelle Elektrizität gewinnen.
Die St. Petersinsel oder einfach Petersinsel war früher eine richtige Insel im Bielersee. Bei der Juragewässerkorrektur hat man den See und den Fluss Aare abgesenkt, damit es weniger Überschwemmungen gibt. Seither ist die Insel durch eine Landzunge mit dem Festland verbunden, ist also nur noch eine Halbinsel. Man nennt sie aber immer noch Petersinsel.
Auch ein Staudamm kann zu einer künstlichen Insel führen. Ein Hügel, der vorher nicht besonders auffiel, kann zur Insel werden, wenn sich rundherum ein See bildet. So geschah es zum Beispiel beim Heidsee im Kanton Graubünden.
Es gibt noch einen anderen wichtigen Grund für künstliche Inseln: Man muss Gestein irgendwo ablagern. Beim Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels zum Beispiel musste sehr viel Gestein herausgebrochen werden. Man entschied sich, das Gestein mit der Eisenbahn an den Urnersee zu bringen. Das ist der oberste Teil des Vierwaldstättersees. Dort verlud man das Material auf Transportschiffe und versenkte es gezielt im See. So entstanden die drei Neptun-Inseln. Sie sind dem Naturschutz vorbehalten. Daneben gibt es die drei Inseln der Lorelei-Gruppe. Sie liegen nahe am Ufer und dienen als Bade-Inseln. Zusammen sind sie die berühmtesten künstlichen Inseln der Schweiz.
Welches sind die größten Inseln?
Die größte Insel der Schweiz ist die Schacheninsel der Aare. Sie befindet sich oberhalb der Stadt Brugg und ist durch die Natur entstanden. Ihre heutige Form hat sie aber wegen des Kraftwerks, das dort in einem Flussarm gebaut wurde. Von einer Spitze zur anderen misst sie 5 Kilometer und 470 Meter. Ihre Fläche misst 2.4 Quadratkilometer.
Die zweitgrößte Insel liegt im Fluss Reuss, unterhalb der Stadt Luzern. Sie trägt den Namen „Perlen“. Ein Kanal trennt die Insel von der Reuss ab. Ihre Fläche beträgt 1.5 Quadratkilometer.
Ziemlich gleich groß ist die Petersinsel im Bielersee. Einige Erklärungen und ein Bild dazu gibt es im Artikel zur Stadt Biel.
Etwas kleiner ist die Insel Hurden im Zürichsee. Dort hat der Gletscher bei der Stadt Rapperswil eine Moräne hinterlassen. Das ist ein Hügel, der quer zur früheren Gletscherzunge steht. In der Mitte gab es eine große Lücke, durch die das Wasser floss. Später wurde darüber eine Brücke gebaut. Damit die Schiffe weiterhin vom oberen in den unteren Teil des Sees fahren konnten, wurde ein Kanal durch die flache Moräne gebaut, der die Insel Hurden vom übrigen Festland abtrennte.
Die größte wirklich natürliche Insel in einem See ist die Ufenau im Zürichsee. Mehr zu ihr gibt es im Artikel Zürichsee.
Welches sind die beliebtesten Inseln?
In der Schweiz gibt es einige große Inseln, die viele Touristen mit dem Schiff erreichen:
Dazu gehören die bereits erwähnte Insel Ufenau im Zürichsee und die Petersinsel im Bielersee. Im Lago Maggiore im Tessin liegen nahe beieinander die beiden Brissago-Inseln. Die kleinere von beiden hat man der Natur überlassen. Auf der größeren gibt es ein Hotel mit Restaurant. Zudem ist die ganze Insel ein Park mit vielen Pflanzen, die man aus den Subtropen hierher gebracht hat. Das Klima ist an diesem Ort ebenso mild wie in Ländern, die viel weiter im Süden liegen.
Gern besucht wird auch die Insel Chillon im Genfersee. Eigentlich geht es dabei nicht um die Insel an sich, sondern um das Schloss, das beinahe die ganze Insel bedeckt. Informationen und Bilder dazu gibt es beim Genfersee.
Ebenfalls ganz besonders ist die Insel Rheinau. Wie der Name verrät, liegt sie im Rhein. Dort stehen heute noch die Gebäude eines Klosters, in dem von 778 bis 1862 Mönche lebten. Später beherbergten die Gebäude eine Psychiatrische Klinik. Heute gibt es dort unter anderem ein Musikzentrum, das viele Menschen anzieht. Man spricht deshalb auch von der Musikinsel Rheinau.
Klein, aber ebenfalls viel besucht ist die Insel im Rheinfall. Man kann sie mit kleinen Booten erreichen. Das nutzen viele Touristen. Es gibt dazu noch viele weitere Inseln, die viele Besucher anziehen. Beliebt sind auch viele kleine Bade-Inseln, die man vom Ufer aus schwimmend erreichen kann. Es würde aber zu weit führen, sie hier alle zu erwähnen.
Vorne links die Insel Hurden, weiter hinten die Inseln Ufenau und Lützelau im Zürichsee
Das ehemalige Kloster auf der Musikinsel Rheinau
Die Insel im Rheinfall
Diese Insel in der Aare gehört zu den kleinsten Inseln der Schweiz.
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