Schrift: Unterschied zwischen den Versionen
K (Michael Schulte verschob Seite Entwurf:Schrift nach Schrift) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung |
||
(43 dazwischenliegende Versionen von 11 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei: | [[Datei:World_alphabets_%26_writing_systems.svg|thumb|Auf der Welt gibt es viele Schriften. Sie sind auf der Welt-Karte in verschiedenen Farben zu sehen. Unsere lateinischen Buchstaben gibt es nicht nur in [[Europa]]. Auch in [[Amerika]], [[Afrika]] und [[Australien]] benutzt man diese Schrift.]] | ||
Eine Schrift besteht aus Zeichen, mit denen man | Eine Schrift besteht aus Zeichen, mit denen man [[Information]]en festhalten kann. Jemand kann etwas aufschreiben, das ein anderer dann lesen kann. In einem Geschäft steht auf dem Preisschild dass "Kakao 3,50 Euro" kostet. Eine Schrift besteht aus Buchstaben, wie K von Kakao, Ziffern wie 3 oder das Komma von 3,50. Beim Lift sieht man oft auch Punkte zum tasten neben den Ziffern für die Stockwerke, das ist eine Punktschrift die [[Blindheit|Blinde]] mit ihren [[Finger|Fingern]] ertasten können. Gehörlose buchstabieren Wörter mit einem Fingeralfabet. Es gibt noch zahlreiche [[Geheimschrift|Geheimschriften]]. | ||
„Schrift“ kann aber auch für das Schreiben an sich stehen. Es kann auch gemeint sein, wie ein Mensch schreibt, die [[Handschrift]]. Man sagt, dass mit der Schrift die eigentliche [[Geschichte]] der Menschheit begann. | |||
Vor etwa 5000 | ==Wer hat die Schrift erfunden?== | ||
Vor etwa 5000 [[Jahr]]en fingen manche [[Hochkultur]]en an, Schrift zu entwickeln. Vorher gab es nur einzelne Zeichen, wenn man zum Beispiel [[Zahl]]en oder einzelne Dinge ausdrücken wollte. Dank der Schrift kennt man heute noch Geschichten wie die über den [[König]] Gilgamesch, die über 3000 [[Jahr]]e alt ist. | |||
[[Kategorie: | Welches [[Volk]] als erstes schrieb ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde die Schrift in [[Mesopotamien]] erfunden. Diese Schrift wurde in weichen [[Lehm]] gedrückt und hat wegen ihrer Form heute den Namen [[Keilschrift]]. | ||
[[Datei:Rosetta Stone.JPG|mini|Der [[Stein]] von Rosetta ist das berühmteste Stück aus der [[Geschichte]] der Schrift. Auf ihm stehen [[Hieroglyphen]], [[Griechisches Alphabet|griechische Buchstaben]] und eine weitere Schrift, die alle von derselben Sache erzählen. Er war wichtig, um die Schrift der [[Altes Ägypten|Alten Ägypter]] zu entziffern.]] | |||
Fast genau so alt wie die Keilschrift sind die ägyptischen [[Hieroglyphen]]. Etwas später begannen die Chinesen ihre ersten Schriftzeichen zu schreiben. Viel später entwickelten die [[Maya]] in [[Mittelamerika]] ihre eigene Schrift. Alle anderen Schriften sind irgendwie von anderen Schriften beeinflusst. | |||
==Wie schreibt man auf der Welt?== | |||
Die [[Alphabet]]-Schriften bestehen aus Zeichen, die jeweils für [[Laut]]e stehen. So funktioniert auch das Alphabet für die [[deutsche Sprache]]. Es gibt eine Groß- und Kleinschreibung. In der lateinischen Schrift sind die ersten drei Buchstaben A a, B b und C c. In der griechischen Schrift beginnt das Alphabet mit Α α, Β β und Γ γ. Das [[Kyrillisches Alphabet|kyrillische Alphabet]] des [[Russisch]]en beginnt mit А а, Б б und В в. Die ersten Buchstaben ähneln sich, weil die drei Schriften miteinander verwandt sind. Doch auch die Unterschiede fallen sofort ins Auge. | |||
Auch das [[Korea]]nische hat eine Buchstabenschrift, selbst wenn das auf dem ersten Blick nicht zu erkennen ist, da die Silben in quadratischen Blöcken geschrieben werden: ga (가), gam (감) und gan (간). | |||
Bei Konsonantenschriften wie im [[Hebräische Sprache|Hebräischen]] oder [[Arabische Sprache|Arabischen]] werden fast nur Konsonanten geschrieben. Die Vokale müssen die [[Lesen]]den selbst ergänzen. So werden beim Name des Propheten [[Mohammed]] (محمد) nur die Konsonanten m (م), h (ح), m(م) und d (د) geschrieben. Dabei ist zu beachten, dass im Arabischen von rechts nach links gelesen wird. Auch sehen die arabischen Buchstaben anders aus, wenn sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes stehen. | |||
Bei Wortschriften steht ein Zeichen gleich für eine ganze Idee oder eine Sache. Die [[Chinesische Sprache|chinesische Schrift]] zum Beispiel hat für Wörter wie „[[Kind]]“ (子) oder „[[Pferd]]“ (馬) eigene Zeichen. Ein modernes Beispiel für eine solche „Bilderschrift“ sind die japanischen [[Emoji]]s. Sogar die drei Affen, die nichts sehen (🙈), nichts hören (🙉) und nichts sprechen (🙊) haben ihr eigenes Zeichen. | |||
Bei Silbenschriften wie im [[Japanische Sprache|Japanischen]] werden [[Silbe]]n nicht in Buchstaben zerlegt, sondern jede Silbe bekommt ihr eigenes Zeichen: ka (か), ki (き), ku (く), ke (け) und ko (こ). In indischen Schriften wird das Silbenzeichen ka (क) abgewandelt, wenn ein anderer Vokal als „a“ folgt: ki (कि), ku (कु) und ko (को). | |||
<gallery> | |||
Datei:Cuneiform tablet- commentary on Enuma Anu Enlil, tablet 5 MET DP-442-001.jpg|Keilschriftzeichen wurden in weichen Ton eingedrückt. | |||
Datei:Cartucho glífico de Palenque (M. América Inv.2604) 01.jpg|Die Maya meißelten ihre Glyphen in Stein. | |||
Datei:Мастер-класс по японской каллиграфии и икебана от Сасиды Такефуса и Хиросе Сёко (Япония).jpg|Dieser japanische Kalligraph schreibt mit einem großen Pinsel. | |||
Datei:Syria Tiles with Basmala.jpg|Ziegel mit arabischer Schönschrift | |||
Datei:Buddha is written in Samrup Rachna calligraphy by Dr Syed Mohammed Anwer.jpg|Kalligrafie ist die [[Kunst]] des Schönschreibens. Diese [[Zeichnung]] von [[Buddha]] vereint zwei [[Indien|indische]] Schriften. | |||
</gallery> | |||
{{Artikel|mini=ja}} | |||
[[Kategorie:Sprache und Kultur]] |
Aktuelle Version vom 8. Juni 2024, 19:35 Uhr
Eine Schrift besteht aus Zeichen, mit denen man Informationen festhalten kann. Jemand kann etwas aufschreiben, das ein anderer dann lesen kann. In einem Geschäft steht auf dem Preisschild dass "Kakao 3,50 Euro" kostet. Eine Schrift besteht aus Buchstaben, wie K von Kakao, Ziffern wie 3 oder das Komma von 3,50. Beim Lift sieht man oft auch Punkte zum tasten neben den Ziffern für die Stockwerke, das ist eine Punktschrift die Blinde mit ihren Fingern ertasten können. Gehörlose buchstabieren Wörter mit einem Fingeralfabet. Es gibt noch zahlreiche Geheimschriften.
„Schrift“ kann aber auch für das Schreiben an sich stehen. Es kann auch gemeint sein, wie ein Mensch schreibt, die Handschrift. Man sagt, dass mit der Schrift die eigentliche Geschichte der Menschheit begann.
Wer hat die Schrift erfunden?
Vor etwa 5000 Jahren fingen manche Hochkulturen an, Schrift zu entwickeln. Vorher gab es nur einzelne Zeichen, wenn man zum Beispiel Zahlen oder einzelne Dinge ausdrücken wollte. Dank der Schrift kennt man heute noch Geschichten wie die über den König Gilgamesch, die über 3000 Jahre alt ist.
Welches Volk als erstes schrieb ist nicht bekannt. Wahrscheinlich wurde die Schrift in Mesopotamien erfunden. Diese Schrift wurde in weichen Lehm gedrückt und hat wegen ihrer Form heute den Namen Keilschrift.
Fast genau so alt wie die Keilschrift sind die ägyptischen Hieroglyphen. Etwas später begannen die Chinesen ihre ersten Schriftzeichen zu schreiben. Viel später entwickelten die Maya in Mittelamerika ihre eigene Schrift. Alle anderen Schriften sind irgendwie von anderen Schriften beeinflusst.
Wie schreibt man auf der Welt?
Die Alphabet-Schriften bestehen aus Zeichen, die jeweils für Laute stehen. So funktioniert auch das Alphabet für die deutsche Sprache. Es gibt eine Groß- und Kleinschreibung. In der lateinischen Schrift sind die ersten drei Buchstaben A a, B b und C c. In der griechischen Schrift beginnt das Alphabet mit Α α, Β β und Γ γ. Das kyrillische Alphabet des Russischen beginnt mit А а, Б б und В в. Die ersten Buchstaben ähneln sich, weil die drei Schriften miteinander verwandt sind. Doch auch die Unterschiede fallen sofort ins Auge.
Auch das Koreanische hat eine Buchstabenschrift, selbst wenn das auf dem ersten Blick nicht zu erkennen ist, da die Silben in quadratischen Blöcken geschrieben werden: ga (가), gam (감) und gan (간).
Bei Konsonantenschriften wie im Hebräischen oder Arabischen werden fast nur Konsonanten geschrieben. Die Vokale müssen die Lesenden selbst ergänzen. So werden beim Name des Propheten Mohammed (محمد) nur die Konsonanten m (م), h (ح), m(م) und d (د) geschrieben. Dabei ist zu beachten, dass im Arabischen von rechts nach links gelesen wird. Auch sehen die arabischen Buchstaben anders aus, wenn sie am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes stehen.
Bei Wortschriften steht ein Zeichen gleich für eine ganze Idee oder eine Sache. Die chinesische Schrift zum Beispiel hat für Wörter wie „Kind“ (子) oder „Pferd“ (馬) eigene Zeichen. Ein modernes Beispiel für eine solche „Bilderschrift“ sind die japanischen Emojis. Sogar die drei Affen, die nichts sehen (🙈), nichts hören (🙉) und nichts sprechen (🙊) haben ihr eigenes Zeichen.
Bei Silbenschriften wie im Japanischen werden Silben nicht in Buchstaben zerlegt, sondern jede Silbe bekommt ihr eigenes Zeichen: ka (か), ki (き), ku (く), ke (け) und ko (こ). In indischen Schriften wird das Silbenzeichen ka (क) abgewandelt, wenn ein anderer Vokal als „a“ folgt: ki (कि), ku (कु) und ko (को).
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Schrift findet ihr einen besonders einfachen Artikel auf MiniKlexikon.de und weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.