Russischer Überfall auf die Ukraine: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 25. Mai 2022, 03:30 Uhr
Der russische Überfall auf die Ukraine ist ein Angriff von Russland. Am 24. Februar 2022 marschierten russische Soldaten in den Staat Ukraine ein. Der russische Präsident, Wladimir Putin, hatte ihnen befohlen, das Land zu erobern. Seitdem gibt es Krieg in der Ukraine, denn die ukrainischen Soldaten verteidigen ihr Land. Auch viele Einwohner wehren sich. Ihr Präsident Wolodymyr Selenskyj bleibt in der Hauptstadt Kiew und unterstützt den Widerstand.
Schon im Jahr 2014 hat Putin die Ukraine angegriffen. Seitdem wird im Osten des Landes gekämpft. Russland hat sich sogar die ukrainische Halbinsel Krim einverleibt. Im Jahr 2022 ist neu dazu gekommen, dass Russland die gesamte Ukraine erobern will.
Dieses Mal haben die anderen Länder in Europa noch mehr Angst bekommen: Wenn Russland ein Land wie die Ukraine besetzen will, dann greift es vielleicht noch andere Länder an. Die USA, die Europäische Union und viele weitere Staaten haben daher beschlossen: Es soll noch mehr Sanktionen gegen Russland geben. Das bedeutet, dass Russland es noch schwerer haben soll, Waren ins Ausland zu verkaufen oder dort etwas zu kaufen. Sanktionen sollen dazu führen, dass Russland schwächer wird und nicht mehr dieselbe Kraft hat, den Krieg fortzuführen.
In der Ukraine sind seither viele Soldaten und auch andere Menschen gestorben. Wie viele es sind, ist schwierig zu sagen: Russland und die Ukraine veröffentlichen unterschiedliche Zahlen. Russische Flugzeuge haben Bomben auf ukrainische Städte abgeworfen. Viele ukrainische Frauen und Kinder sind ins Ausland geflohen.
Der Krieg ist nicht nur ein Krieg mit Waffen, sondern auch ein Propagandakrieg. Putin beherrscht auch das Fernsehen und die Zeitungen. Deshalb wissen viele Menschen in Russland kaum über den wirklichen Krieg Bescheid. Die Regierung spricht auch nur von einer „militärischen Sonderaktion“. Wer das einen „Krieg“ nennt, dem drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.
Wie ist es zum Überfall gekommen?
Früher gab es die Sowjetunion. Dieses Land bestand im Kern aus Russland. Dazu kamen andere Länder, die von Russland erobert worden waren. Dazu gehörte auch die Ukraine, die damals „Ukrainische Sowjetrepublik“ hieß. Um das Jahr 1990 waren viele Menschen in der Sowjetunion unzufrieden: Sie waren arm und wurden von der sowjetischen Regierung unterdrückt.
Im Jahr 1991 löste der Präsident Russlands, Boris Jelzin, die Sowjetunion auf. So wurde auch die Ukraine frei. In Russland kam schließlich Wladimir Putin an die Macht. Er hatte für den sowjetischen Geheimdienst gearbeitet und war enttäuscht, dass es die Sowjetunion nicht mehr gab.
Unter anderem wollte Putin bestimmen, wer in der Ukraine das Sagen hat. Die Ukraine sollte auch kein Mitglied in der Europäischen Union oder der NATO sein. Das ist ein Bündnis von Staaten, die einander verteidigen. Putin hatte besonders davor Angst, dass die Menschen in Russland sehen, wie in der Ukraine eine Demokratie funktioniert. Dann würden die Menschen in Russland vielleicht auch freier leben wollen.
Im Jahr 2014 demonstrierten viele Ukrainer gegen den Präsidenten der Ukraine. Er war für Putin. Nachdem die Ukraine diesen Präsidenten weggejagt hatte, schickte Putin Soldaten in den Donbass. Im Jahr 2021 schickte er noch viel mehr Soldaten, Kampfpanzer und Flugzeuge an die Grenze zur Ukraine. Er behauptete aber, dass er die Ukraine nicht angreifen wolle.
Politiker aus Ländern wie den USA, Deutschland und Frankreich baten, dass Putin die Soldaten wieder zurückzieht. Sie schlugen vor, dass die Ukraine erst einmal kein Mitglied in der Europäischen Union oder der NATO wird. Dennoch steuerte Putin auf einen Krieg zu. Vielleicht hatte er dies sogar von Anfang an geplant.
Was passierte beim Angriff auf die Ukraine?
Am Morgen des 24. Februar bewegten sich die russischen Truppen in die Ukraine. Putin behauptete: Die Regierung der Ukraine besteht aus verbrecherischen Nationalsozialisten. Diese Regierung würde Russen ermorden, die in der Ukraine leben. Darum müsse Russland nun eingreifen und diese Russen schützen. Andere Länder wie Deutschland haben sofort geantwortet, dass Putin lügt.
Einige russische Truppen griffen von Osten her an, wo Russland schon der Chef über den Donbass war. Andere kamen von der Halbinsel Krim. Viele Truppen standen im Norden, das heißt in Russland und auch im Staat Belarus, der ein Partner von Russland ist. Außerdem griffen Kriegsschiffe vom Schwarzen Meer aus an. Russland feuerte auch Raketen auf die Ukraine ab.
Der Präsident der Ukraine heißt Wolodymyr Selenskyj. Er war demokratisch gewählt worden. Selenskyj blieb im Land, obwohl er und seine Familie in großer Gefahr sind. Er muss sich vor den russischen Truppen verstecken.
Selenskyj ruft seine Soldaten und Bürger täglich über das Internet auf, nicht aufzugeben. Sie sollen das Land verteidigen. Auch Bürger können Waffen bekommen und dürfen auf russische Soldaten schießen. Männer zwischen 18 und 60 Jahren dürfen das Land nicht verlassen, weil sie kämpfen sollen.
Der Widerstand war so heftig, dass die Russen nicht nach Kiew vordringen konnten. Sie zogen sich darauf zurück und gingen in den Donbass. Dort verstärkten sie den Angriff. Im April verkündete die Spitze der Armee, dass sie den ganzen Süden der Ukraine einnehmen und auch Transnistrien befreien wollten. Transnistrien ist ein Teil der Republik Moldau, der ebenfalls gerne zu Russland gehören möchte. Falls der russischen Armee der Vorstoß gelingen sollte, hätte die Ukraine keinen Zugang zum Schwarzen mehr und überhaupt zu den Weltmeeren mehr.
Was tun andere Länder?
Die meisten Länder haben gesagt, dass sie den Angriff schlecht finden, und dass Putin der Schuldige ist. Sie verlangen, dass Putin den Krieg beendet. Um Putin dazu zu zwingen, haben sie Sanktionen beschlossen. Das soll die Wirtschaft Russlands schwächen. Wenn Russland schlechter Waren im Ausland kaufen kann und Russen ärmer werden, dann kann das Land schwieriger Krieg führen.
In vielen Ländern Westeuropas fürchten die Regierungen aber auch: Sanktionen können schlechte Folgen für sie selbst haben. So kommt ein Teil des Erdöls und vor allem viel Gas, das man bei uns braucht, aus Russland. Man hat Angst, dass die eigene Wirtschaft ohne das russische Gas nicht mehr arbeiten kann. Das wäre aber auch schlecht für Putin, denn Russland braucht das Geld, das es dafür bekommt.
Manche andere Länder stehen auf der Seite Russlands. Das ist vor allem Belarus mit seinem Diktator Alexander Lukaschenko. Dazu gehören auch Regierungen wie die von Venezuela oder Nicaragua, die Putin schon länger gut finden. Das heißt aber nicht unbedingt, dass auch die Völker in diesen Ländern seinen Krieg gutheißen. Überhaupt gehen viele Menschen auf der ganzen Welt auf die Straßen und demonstrieren gegen Putin.
Die Ukraine ist kein Mitglied der NATO. Dennoch schicken manche Länder der NATO Waffen und Material an die Ukraine. Das sind zum Beispiel Raketen, die man vom Boden abfeuert und mit denen man Hubschrauber oder Flugzeuge treffen kann.
In Deutschland hat man lange gezögert, der Ukraine Waffen zu liefern. Eigentlich will Deutschland das nicht bei Ländern tun, die im Krieg sind. Einige Tage nach dem Überfall hat die deutsche Regierung dennoch versprochen, der Ukraine Raketen und anderes Material zu schicken. Im April durften sogar Panzer aus Deutschland geliefert werden.
Außerdem fliehen viele Frauen mit ihren Kindern aus der Ukraine. Es sind bereits mehrere Millionen Menschen. Nachbarländer der Ukraine wie Polen und andere Länder haben bereits viele Flüchtlinge aufgenommen.
Was denken die Leute in Russland vom Krieg?
Putin hat viele Lügen über die Ukraine verbreitet. Er hofft, dass die Menschen in Russland glauben, dass Russland in der Ukraine Russisch sprechende Menschen schützt. Aber es gelingt ihm nicht, zu verhindern, dass auch andere Informationen nach Russland kommen. Vielleicht finden immer mehr Menschen in Russland, dass Putin im Unrecht ist.
Aber Putin lässt Demonstranten gern schlagen und einsperren. Darum ist es sehr gefährlich, in Russland zu sagen, dass man mit Putins Politik nicht einverstanden ist. Viele Russen trauen sich das nicht. Dennoch gab es auch Demonstrationen in Russland gegen den Überfall. Putin hat bereits Hunderte Russen deswegen einsperren lassen. Man vermutet aber auch, dass es viele Russen gibt, die Putin tatsächlich gut finden. Sie halten ihn für einen starken Mann, der Russland wieder groß und wichtig macht.
Autos mit Flüchtlingen erreichen die Grenze.
Ein Foto aus Bern, der Hauptstadt der Schweiz: eine Demonstration gegen Putins Überfall.
Dieses ukrainische Flugzeug, eines der größten der Welt, wurde von russischen Soldaten zerstört.
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