Notre Dame de Paris
Die Notre Dame de Paris ist eine Kathedrale, also eine Bischofskirche, in der französischen Hauptstadt Paris. Der Name bedeutet „Unsere Frau von Paris“. Mit der Frau ist Maria gemeint, die Mutter von Jesus. Maria war natürlich keine Pariserin. Das „von Paris“ steht dort, weil es auch in anderen französischen Städten Kathedralen mit dem Namen Notre Dame gibt.
Notre Dame befindet sich in der Altstadt von Paris auf der Île de la Cité. Das ist eine kleine Insel im Fluss Seine. Im Altertum war dort die keltische Siedlung Lutetia, aus der später Paris entstand. Die beiden Türme über den drei Eingangsportalen haben eine Höhe von 69 Metern. Das Türmchen, das aus dem Dach in der Mitte des Gebäudes hervorragt, ist sogar 96 Meter hoch. Der Innenraum, in dem die Gottesdienste stattfinden, misst vom Boden bis zur Decke 35 Meter. In der Kathedrale finden bis zu 10.000 Menschen Platz.
Wie verlief der Bau?
Notre-Dame ist eine der ersten Kathedralen, die in der damals neuen Bauweise der Gotik errichtet wurden. Der Bau der Kirche begann im Jahr 1163 unter König Ludwig dem Siebten. Als die Kathedrale rund 100 Jahre später fertiggestellt wurde, regierte bereits sein Urenkel Ludwig der Neunte. Das ist für so große Kirchenbauten aber eine relativ kurze Zeit und deshalb ist der Bau auch ziemlich einheitlich.
Im Zeitalter der Aufklärung ersetzte man mit Ausnahme der Rundfenster die bunten Glasfenster durch weiße, um mehr Licht in den Innenraum zu bringen. Während der Französischen Revolution wurde die Kathedrale von den Aufständischen gestürmt und viele Bildwerke zerstört. Vor allem die Statuen der biblischen Könige über dem Eingang wurden der Reihe nach herabgestürzt, weil man sie für Darstellungen der verhassten französischen Könige hielt. Danach fanden eine Zeitlang keine Gottesdienste in der Kathedrale statt. Sie diente in dieser Zeit unter anderem als Lager von Weinfässern. Als Kirche wurde sie im Jahr 1804 wieder gebraucht, als sich Napoleon dort zum Kaiser krönte. Später verschlechterte sich der bauliche Zustand der Kathedrale noch weiter.
Als Victor Hugo im neunzehnten Jahrhundert seinen Roman „Der Glöckner von Notre Dame“ rausbrachte, waren wieder viele Pariser stolz auf ihre berühmte Kathedrale. Sie wollten, dass sie wieder so schön würde wie früher. Darum begann man mit Restaurierungsarbeiten. Mit Restaurierung meint man bei Kunstwerken die Wiederherstellung eines alten Zustands. Viele Werke von Bildhauern mussten erneuert werden, so auch die berühmten Monster über den Dachrinnen. Die Restaurierungsarbeiten dauern bis heute an.
Was passierte beim Brand 2019?
Das Feuer brach aus, als gerade Restaurierungsarbeiten durchgeführt wurden. Die Ursache ist bis heute unklar. Beim Brand verbrannte der ganze Dachstuhl. Das sind die Holzbalken, die das Dach stützten. Der aus Holz gebaute schlanke Turm in der Mitte des Daches stürzte ein und durchbrach an zwei Stellen das Gewölbe der Kathedrale. Die meisten wertvollen Gegenstände im Inneren blieben erhalten. Unter anderem wurden die Orgel und einige Fenster beschädigt.
Über 600 Feuerwehrleute waren im Einsatz, um das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Nach etwa vier Stunden konnte der Brand einigermaßen kontrolliert werden. Erst am frühen Morgen des Folgetages wurde er endgültig gelöscht. Der französische Präsident Emmanuel Macron kündigte an, dass die Schäden schnell behoben werden sollen. Die Reparaturen sollen mehrere Jahre dauern. Die Kosten wurden auf 400 bis 600 Millionen Euro geschätzt. Erst mussten die Mauern gestützt und ein Baugerüst auf dem eingestürzten Dach aufwändig entfernt werden. Im Frühjahr 2021 wurden 2.000 Eichen für einen neuen Dachstuhl gefällt, um daraus einen neuen Dachstuhl aufzubauen.
Ursprünglich hoffte man, die Notre Dame kurz vor der Sommerolympiade in Paris wieder eröffnen zu können. Doch dies gelang nicht. Die Eröffnung ist nun auf den 6. Dezember 2024 geplant.
Der Chor von Notre-Dame zeigt, wie kompliziert die gotischen Architekten bauen mussten, um die Wände gegen außen abzustützen.
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