Stadt

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Tokio ist die Hauptstadt von Japan. In der Stadt leben fast zehn Millionen Menschen. Zusammen mit den Nachbarstädten sind es 37 Millionen. Das macht Tokio zum größten Ballungsraum der Welt.

Eine Stadt ist ein Ort, an dem Menschen wohnen. Allerdings ist nicht jeder Ort eine Stadt. Es reicht nicht, dass dort einfach einige Häuser stehen. Eine Stadt hat ziemlich viele Einwohner, und die Einwohner dürfen vieles selbst bestimmen, was in der Stadt passiert. Eine Stadt ist also immer auch eine Gemeinde.

Einige alte Städte in Europa haben noch ein Stadtrecht aus dem Mittelalter. Bei anderen hieß es irgendwann: Der Ort ist so groß geworden, dass er deswegen bestimmte Dinge tun darf und in die Gruppe der Städte gehört. Heute nennt man einen Ort ab 10.000 Einwohnern eine Stadt. Eine Stadt ab 100.000 Einwohnern nennt man eine Großstadt. Wenn in einer Stadt oder mehreren Städten mit Umland sehr viele Leute wohnen, ist das ein Ballungsraum.

Was ist eine Stadt?

Waldenburg war früher deutsch und liegt jetzt in Polen. Es heißt auf polnisch Wałbrzych. Die Stadt hat einen Marktplatz wie viele alte deutsche Städte.

Früher gab es das „Stadtrecht“: Der Herrscher eines Landes erlaubte einem Ort, dass er sich Stadt nennen durfte. Außerdem durfte dann der Ort zum Beispiel einen Bürgermeister haben oder einen Markt abhalten. Was im Stadtrecht stand, konnte von Ort zu Ort anders sein.

Bei einer Stadt denkt man an einen Ort mit vielen Gebäuden, die nicht nur für den Ort wichtig sind. Ein Beispiel ist eine Universität oder ein großes Museum. Leute aus dem Umland kommen deshalb in die Stadt, auch, um dort zu arbeiten. In der Stadt leben unterschiedliche Menschen. Ein Dorf hingegen hat nicht nur weniger Einwohner, sie arbeiten meist in ähnlichen Berufen.

In Deutschland gibt es über 2000 Städte. In der Schweiz sind es etwas über 160 Städte. In Österreich sind es weniger als hundert. In Deutschland und in der Schweiz leben etwa drei Viertel der Einwohner in Städten. In Österreich sind es nur zwei Drittel. Daher sagt man, dass Österreich weniger „verstädtert“, weniger „urbanisiert“ ist.

Was ist eine Großstadt?

Ein Satellitenbild von Wien im Jahr 2002

Eine Großstadt ist eine Stadt mit vielen Einwohnern. Damit eine Stadt Großstadt ist, muss sie mindestens hunderttausend Einwohner haben. Das haben Fachleute für Statistik auf einem Treffen im Jahr 1887 so bestimmt. Noch größere Städte können eine Millionenstadt sein oder auch Metropole oder Mega-Stadt.

Wer das Wort Großstadt hört, für den ist aber nicht nur die bloße Einwohnerzahl wichtig. In Großstädten sieht man eher große Gebäude oder Orte, die für viele Menschen bedeutsam oder interessant sind. Eine Universität steht eher in einer Großstadt als in einer Kleinstadt. Menschen fahren oftmals nur zur Arbeit in die Großstadt wohnen aber woanders. Man nennt diese Menschen Pendler.

Bei einer Großstadt denkt man außerdem an Probleme: Wenn viele Menschen nahe beieinander leben, gibt es Schwierigkeiten. Es gibt zu wenig Platz zum Parken, die Wohnungen werden teuer, es fällt viel Müll auf kleinem Raum an. Die Kriminalität steigt, das heißt, es passieren mehr Straftaten. Manche Orte in Großstädten sind laut, schmutzig oder haben einen schlechten Ruf.

Wie viele Großstädte gibt es?

Diese Karte zeigt die Gemeinde Gardelegen in Deutschland. Besiedelt sind nur die roten Flächen. Der Begriff „Stadt“ täuscht hier also, weil auch Wald und viele Felder dazugehören. Mit etwas über 22.000 Einwohnern ist Gardelegen nicht einmal eine Großstadt.

In Deutschland gibt es etwa 80 Großstädte, die meisten liegen in Nordrhein-Westfalen. Manche Städte hatten früher mehr als hunderttausend Einwohner, aber jetzt nicht mehr. Görlitz in Sachsen zum Beispiel war im Jahr 1949 knapp Großstadt wegen der vielen Flüchtlinge nach dem Zweiten Weltkrieg. Außerdem liegen einige alte deutsche Großstädte nicht mehr in Deutschland, wie Danzig oder Breslau.

Österreich hat fünf Großstadte: Wien, Graz, Linz, Salzburg und Innsbruck. In der Schweiz sind es Zürich, Genf, Basel, Bern, Lausanne und Winterthur. Auf der ganzen Welt gibt es über 4000 Großstädte.

Das Wort Großstadt bedeutet aber nicht unbedingt, dass die Fläche der Stadt sehr groß ist. Eine Stadt mit großer Fläche hat nicht unbedingt viele Einwohner. Nach der Fläche ist Gardelegen in Sachsen-Anhalt die drittgrößte Stadt Deutschlands, aber es ist keine Großstadt. Dort hat man aus vielen Gemeinden eine gemacht, eben weil dort nur noch wenige Menschen leben. Nach der Einwohnerzahl steht München in Deutschland auf Platz 3, nach der Fläche nur auf Platz 17. München ist dicht besiedelt, man sagt: Die Bevölkerungsdichte ist hoch.

Was ist kleiner als eine Stadt?

Auf dem Schild erkennt man, das sich der Platz im Londoner Borrough Kensington and Chelsea befindet.

Städte werden oft noch weiter in bestimmte Stadtteile unterteilt. In manchen Städten wie Wien nennt man sie Bezirke. Die Stadt Zürich besteht aus zwölf Stadtkreisen. London setzt sich aus Borroughs zusammen. Oft sind diese Stadtteile wie eine eigene Stadt: Sie haben eine Verwaltung und können manches selber bestimmen.

Viele Stadtteile waren früher mal eigene Gemeinden. Irgendwann hat sich eine Stadt in der Nähe so stark vergrößert, das sie eingemeindet wurden. Oft erkennt man dann noch, wo früher das Zentrum des Ortes war.

Was ist, wenn mehrere Orte zusammenwachsen?

Der Ballungsraum der Stadt Biel in der Schweiz hat doppelt so viele Einwohner wie die Stadt selber. Sie wohnen in 27 verschiedenen Gemeinden.

Manchmal liegen mehrere Städte und Dörfer dicht beieinander. Dann spricht man von einem Ballungsraum. In einem Ballungsraum wohnen also viele Menschen auf engem Raum. Zwischen den Orten eines Ballungsraums gibt es nur wenig Platz für die Landwirtschaft, also für Felder und Weiden. Einen Ballungsraum nennt man auch Großraum, Stadtregion oder Agglomeration. Das Zentrum eines Ballungsraumes bildet meistens eine große und bekannte Stadt, nach der man den Ballungsraum auch meist benennt.

Zu einem Ballungsraum gehört, dass die einzelnen Orte eigene Gemeinden sind. Sie haben also eine eigene Regierung und sind auch sonst in den meisten Dingen voneinander unabhängig. Was sie vereinigt, ist die Nähe. Deshalb gibt es oft auch bestimmte Bahnstrecken, die diese Orte miteinander verbinden.

Es ist also auch möglich, dass eher kleine Orte zu einem Ballungsraum gehören, weil sie eben in der richtigen Gegend liegen. Für sich allein wären sie nicht wichtig. Die Menschen haben es dort einfacher, in der Nähe Arbeit, Einkaufsmöglichkeiten, Universitäten und andere nützliche Dinge zu finden.

Der größte Ballungsraum Deutschlands ist das Ruhrgebiet. Dort leben über fünf Millionen Menschen. Der größte Ballungsraum der Schweiz ist Zürich. Er hat mehr als dreimal so viele Einwohner wie die Stadt Zürich selber. In Österreich ist es Wien. Dieser Ballungsraum hat aber nur eineinhalb Mal so viele Einwohner wie die Stadt selber.

Was ist, wenn weit auseinanderliegende Orte eng miteinander verknüpft sind?

Die indische Mega-Stadt Mumbai mit über 12 Millionen Einwohnern

Es kommt vor, dass die Menschen aus einer noch größeren Gegend als dem Ballungsraum zu einer Kernstadt gehören. Das nennt man „Metropolitanraum“, „Metropolitanregion“ oder „Metropolregion“. Von einer solchen spricht man, wenn im Gebiet mindestens jede zwölfte arbeitende Person in der Kernstadt arbeitet. Meist liegen für diese Menschen die nächsten Universitäten, Opernhäuser oder andere wichtige Einrichtungen in eben dieser Kernstadt.

Ein Metropolitanraum ist also noch größer als ein Großraum. Es können auch viele Felder und sogar Wälder zwischen einem Dorf und der Kernstadt liegen. Das Dorf gehört trotzdem zum Metropolitanraum.

Am Beispiel von Zürich bedeutet dies: Die Stadt hat 400.000 Einwohner, der Großraum hat 1.300.000 Einwohner, der Metropolitanraum hat 1.660.000 Einwohner. Ein Teil davon wohnt sogar in Ortschaften, die in den Nachbarkantonen des Kantons Zürich liegen.




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