Falken

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Dieser Turmfalke hält in Paris Ausschau nach Nahrung. Der Oberteil seines Schnabels ist stark gebogen. Damit tötet er seine Beute.

Falken gehören zu den Raubvögeln wie die Greifvögel und Eulen. Die nächsten Verwandten der Falken sind Adler, Geier, Bussarde und einige andere. Insgesamt gibt es etwa vierzig Arten von Falken. Sie leben fast überall auf der Welt. In Europa brüten nur noch acht Arten. In Deutschland und der Schweiz brüten Wanderfalken, Baumfalken und Turmfalken. In Österreich brütet zusätzlich der Sakerfalke. Die höchste Geschwindigkeit erreicht der Wanderfalke im Sturzflug: 350 km/h. Das ist dreimal so schnell wie der Gepard auf der Erde.

Falken erkennt man von außen gut am Schnabel: Der Oberteil ist wie ein Haken nach unten gebogen. Damit können sie ihre Beutetiere besonders gut töten. Unter den Federn verbirgt sich eine andere besondere Eigenheit: Falken haben 15 Halswirbel, also mehr als die anderen Vögel. Damit können sie den Kopf besonders gut drehen, um ihre Beute zu erspähen. Zudem können Falken mit ihren scharfen Augen sehr gut sehen.

Menschen waren schon immer von Falken begeistert. Bei den alten Ägyptern zum Beispiel war der Falke ein Zeichen für den Pharao, den König. Ein Falkner ist noch heute jemand, der einen Falken so abrichtet, dass er ihm gehorcht und für ihn jagt. Die Falknerei war früher ein Sport der reichen Adeligen.

Wie leben Falken?

Ein Wanderfalken-Weibchen mit seinem Jungtier. Falken bauen keine Nester. Vielen Arten genügt eine Mulde an einer Felswand.

Falken können sehr gut fliegen, sie müssen dabei aber immer mit den Flügeln schlagen. Sie können nicht in der Luft gleiten wie zum Beispiel die Adler. Aus der Luft stürzen sie sich auf kleine Säugetiere, Reptilien, Amphibien und größere Insekten, aber auch auf andere Vögel. Sie halten entweder von einem Sitzplatz oder im Flug nach Beute Ausschau.

Falken bauen keine Nester. Sie legen ihre Eier in ein leeres Nest einer anderen Vogelart. Einige Falkenarten begnügen sich aber auch mit einer Mulde in einer Felswand oder in einem Gebäude. Die meisten Falkenweibchen legen etwa drei bis vier Eier, die sie etwa fünf Wochen ausbrüten. Dies hängt jedoch auch von der Art der Falken ab.

Ob Falken Zugvögel sind oder ob sie immer am selben Ort leben, lässt sich so nicht sagen. Allein der Turmfalke kann immer allein am selben Ort leben oder im Winter in den Süden ziehen. Das hängt wesentlich davon ab, wie viel Ernährung Nahrung sie finden.

Je nach Art sind Falken gefährdet oder sogar vom Aussterben bedroht. Ausgewachsene Falken haben zwar kaum Feinde. Uhus machen ihnen aber manchmal den Nistplatz streitig und tötet sie auch. Ihr größter Feind ist jedoch der Mensch: Kletterer bedrohen die Nistplätze, Gifte in der Landwirtschaft sammeln sich in den Beutetieren an. Die Falken fressen diese Gifte mit. Dadurch werden ihre Eierschalen dünner und zerbrechen, oder die Jungtiere entwickeln sich nicht richtig. Auch plündern Tierhändler Nester und verkaufen die Jungvögel.




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