Osterei

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Ostereier im Osterkorb. Die Blume daneben heißt Osterglocke.
Um das Jahr 1850 malte jemand dieses Bild von russischen Kindern, die mit Ostereiern spielen.

Ein Osterei ist ein mit Bildern bemaltes oder ganz gefärbtes Ei. Als Geschenk oder als Schmuck hat ein solches Ei an Ostern eine große Bedeutung. Das Osterei ist eigentlich ein Hühnerei, das von einem Huhn gelegt wurde. Es kann aber auch aus Schokolade, Plastik, Metall oder einem anderen Material sein.

Auch in anderen Religionen als dem Christentum werden Eier bemalt. Dort heißen sie jedoch nicht Ostereier. Im Judentum gibt es Eier zu einem Essen am Pessach-Fest, aus dem das christliche Osterfest entstanden ist. Wenn in China ein Kind den ersten Geburtstag hat, dann reicht man den Gästen oft rote Eier. Auch dort ist dies ein Zeichen für den Neuanfang.

Warum kennen die Christen Ostereier?

Es ist nicht genau bekannt, warum man zu Ostern etwas mit Eiern macht oder sie bemalt. Man hat verschiedene Erklärungen gefunden. Allgemein ist das Ei ein Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben, das passt gut zur Jahreszeit: Im Frühjahr werden viele Tierbabys geboren. Im Christentum gilt das Ei außerdem als Zeichen der Auferstehung von Jesus. Von außen sieht ein Ei kalt und tot aus, aber im Inneren entsteht neues Leben.

In der Bibel kommt kein Osterei vor. Doch schon früh haben Christen Eierschalen in ein Grab gelegt, wegen der Hoffnung, dass die Toten auferstehen werden. Manche Christen haben einander im Mittelalter Eier geschenkt.

Hartgekochte Eier haben den Vorteil, dass sie sich länger halten: Man konnte sie in der Fastenzeit kochen und dann zu Ostern noch verzehren. Außerdem gab es die Tradition, Eier rot zu färben: Die rote Farbe steht für das Blut von Jesus.

Was für Bräuche kennen die Christen mit Ostereiern?

Man macht zum Spaß gern Fotos mit Hasen oder Kaninchen neben Eiern. Tatsächlich sind das aber Säugetiere, die keine Eier legen. Ostereier sind fast immer Hühnereier.

Hartgekochte Eier werden in vielen christlichen Ländern bemalt. Am bekanntesten sind die Bräuche um das Bemalen und Schenken des Ostereis in den slawischen Ländern. Beispiele sind Polen, Kroatien, die Ukraine oder Russland.

Bei uns suchen Kinder nach Nestern oder Körben mit Ostereiern, die der Osterhase versteckt haben soll. Den Osterhasen haben die Protestanten erfunden. Denn in der katholischen Kirche waren es die Geistlichen, die zu Ostern Eier verteilt haben. Die Protestanten haben daher die Eier versteckt und dann den Kindern erklärt, dass das ein Hase macht. Diesen Brauch vom Osterhasen haben später die Katholiken übernommen.

Früher hat man auch von anderen Tieren wie dem Kuckuck, dem Fuchs oder dem Hahn erzählt, dass sie die Eier bringen. In Schweden ist es das Osterküken. In Bulgarien wirft man rohe Eier an Kirchenmauern: Es bringt Glück, wenn das Ei dabei nicht kaputt geht.

Es gibt auch einige Spiele mit Ostereiern. Sie werden zum Beispiel einen Abhang hinabgerollt, oder man versucht, beim Zusammenstoßen zweier Ostereier die Eierschale des Mitspielers zum Brechen zu bringen. In vielen Gebieten hängt man leere Ostereier als Schmuck an Birkenzweige oder an die Äste eines Baums. Dazu macht man kleine Löcher ins Ei und bläst dann Eigelb und Eiweiß heraus.

In der Schweiz gibt es auch das Spiel Zwänzgerle für Kinder und Erwachsene. Die Erwachsenen müssen eine Münze werfen, und zwar so, dass sie in einem hartgekochten Ei steckenbleibt. Das gelingt aber nicht immer, dann bekommt das Kind die Münze.




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