Leder
Leder wird aus Tierhaut hergestellt. Man nennt das: Die Tierhaut wird gegerbt. Der Beruf dafür ist der Gerber. Im heutigen Alltag brauchen wir sehr viele Dinge aus Leder, zum Beispiel Handtaschen, Sofas, Autositze und vieles anderes mehr.
Die Häute von verschiedensten Tieren können zu Leder verarbeitet werden: Rinder, Schafe, Ziegen, Hirsche, Pferde und Schweine lieferten schon früher die Häute in unseren Ländern. Auch Häute von Krokodilen, Schlangen und Seehunden werden heute zu Leder verarbeitet. Dabei besteht die Gefahr, dass diese Tiere ausgerottet werden. Sogar aus Fischen wie Haien, Rochen, Dorschen und Aalen lassen sich Lederhäute gewinnen.
Es gibt verschiedene Gerbemittel. Früher benutzten die Menschen Rinden, Holzspäne, Blätter oder Teile von Früchten, Mineralien oder Kochsalz. Auch Urin von Tieren und sogar von Menschen wurde verwendet. Je nachdem, welche Tierhaut gegerbt wurde und was daraus entstehen sollte, dauert der Gerbevorgang kürzer oder länger, bis zu mehreren Wochen.
Was hat man früher aus Leder gemacht?
Ötzi ist eine Mumie aus der Steinzeit. Als Ötzi damals wanderte, trug er Schuhe aus Leder, denn Leder ist zäh und fast unverwüstlich. Leder war früher wichtig für Pferdesättel, Zaumzeuge und sonstige Riemen wie Gürtel oder für Beutel und Rucksäcke. Aber auch als Kleidung, insbesondere für Schuhe und Hüte, denn Leder ist weitgehend wasserdicht. Zudem kann man es einfetten. Dann bleibt es geschmeidiger und hält das Wasser noch zuverlässiger ab.
Aus besondere feiner Tierhaut stellte man früher Pergament her. Dazu wurde jedoch die Haut nicht gegerbt. Man brauchte Pergament um darauf zu schreiben, bevor das Papier erfunden wurde.
Ist Leder gut für die Umwelt?
Manche Leute mögen Plastik nicht. Plastik ist schlecht für die Umwelt, weil man es aus Erdöl macht, was nicht nachhaltig ist. Außerdem verrottet Plastik nur langsam. Außerdem finden viele Leute Waren aus Leder schöner. Es fühlt sich auch besser an und hält lange.
Für die Tiere und die Umwelt hat Leder jedoch Nachteile. Überhaupt muss man dazu erst einmal Tiere züchten und schlachten. Manche Tierschützer lehnen das ab, weil die Tiere dadurch leiden, allein schon, weil sie gefangen gehalten werden. Das Halten von Rindern und anderen Tieren ist schlecht für die Umwelt, weil dabei viel Wasser, Nahrung und Flächen verbraucht werden.
Zwar werden sowieso viele Tiere gehalten, um an Milch und Fleisch zu kommen. Aber für die Besitzer der Tiere lohnt sich das Halten noch mehr, wenn sie auch noch die Tierhäute verkaufen können. Umso mehr haben sie einen Grund, möglichst viele Tiere zu halten.
Außerdem muss aus einer Tierhaut erst einmal Leder gemacht werden. Dafür verwendet man heute giftige chemische Mittel. Die sind schlecht für die Umwelt und für die Menschen, die damit arbeiten müssen. Leder stellt man oft in armen Ländern her. So gesehen ist Leder nicht wirklich ein natürliches Produkt.
Eine alte Kamera: Früher hat man Leder für die Hülle genommen, weil es noch keine guten Kunststoffe gab.
Dachboden zum Trocknen: Diese alte Lederfabrik in den Niederlanden ist jetzt ein Museum.
Jemand in Nigeria macht Leder.
Hier in Tansania schneidern Frauen der Mswakini Chini etwas aus Leder.
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