Gämse

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Die Gämse lebt in den Alpen. Im Winter ist ihr Fell dunkelbraun bis fast schwarz. Der Kopf ist zum großen Teil weiß.

Die Gämse ist eine Säugetier-Art, die bei uns in den Alpen lebt. Der Jäger nennt sie „Gams“. Bei den Gämsen tragen Männchen und Weibchen Hörner, die sie ihr Leben lang nie verlieren. Die männlichen Tiere tragen am Rücken ein Haarbüschel, das im Winterfell besonders gut zu sehen ist. Aus diesen Haaren besteht auch der „Gamsbart“. Das ist aber kein echter Bart, sondern ein Hutschmuck bei Männern in Österreich und im Bundesland Bayern.

Eine Gämse wird von der Schnauze bis zum Po etwas über einen Meter lang. Dazu kommt ein kurzer Schwanz. Weibchen erreichen bis vierzig Kilogramm, Männchen bis fünfzig. Die Hörner sind unten gerade und oben nach hinten gebogen.

Die Beine sind lang und stark. Gämsen können ihre Hufe spreizen, damit sie auf den Felsen besseren Halt finden. Fell und Farbe verändern sich mit der Jahreszeit: Im Sommer ist das Fell rötlich-braun. Im Winter ist es dichter und dunkelbraun, fast schwarz.

Die Gämse besiedelt die Alpen. Am meisten Gämsen gibt es in der Steiermark, einem Bundesland Österreichs. Auch in Teilen von Italien, Frankreich, Deutschland, in der Schweiz und auf dem Balkan sind sie anzutreffen. Die Gämsen mögen steile und felsige Gebiete, aber keine Wälder. Sie leben gerne hoch oben, zwischen 1500 und 2500 Metern über dem Meeresspiegel. Sie haben ein großes Herz, das auch in der dünnen Luft noch genügend Sauerstoff durch den Körper pumpen kann. Auch ihr Blut ist besonders gut an dünne Luft angepasst.

Wie leben Gämsen?

Im Sommer ist ihr Fell rötlich-braun. Die Hörner sind unten gerade und am Ende nach hinten gebogen.

Gämsen sind Vegetarier. Sie fressen Gras und Kräuter, aber auch Blätter von Büschen wie der Alpenrose. Im Winter kommen auch Moose und Flechten hinzu. Den Kiefern knabbern sie gerne die Triebspitzen ab. Das begeistert aber die Förster nicht. Gämsen sind Wiederkäuer. Sie legen sich also nach dem Fressen hin, würgen die Nahrung aus dem Vormagen hinauf, kauen sie richtig durch und schlucken sie schließlich in den Magen hinunter.

Die Weibchen nennt man Geißen. Sie leben in einer Herde, zusammen mit ihren Jungtieren. Eine Herde umfasst bis zu dreißig Tiere und hält im Sommer stark zusammen. Im Winter geht das etwas lockerer von sich. Erwachsene Männchen leben für sich allein. Man nennt sie Böcke. Im Herbst versucht jeder Bock, Chef einer Herde zu werden. Wenn mehrere Männchen eine Herde für sich haben wollen, kämpfen sie gegeneinander. Nur der Stärkste gewinnt.

Im November kommt es zur Paarung. Das Männchen begattet jedes Weibchen. Die Tragzeit beträgt ein gutes halbes Jahr. Junge Gämsen sind meist Einzelkinder. Nur selten gibt es Zwillinge oder gar Drillinge. Drei Monate lang trinken sie Milch bei ihrer Mutter. Das Jungtier ist ein „Kitz“ oder ein „Gamskitz“.

Die jungen Geißen können nach gut zwei Jahren selber Junge haben. Geißen werden etwa zwanzig Jahre alt. Böcke müssen sich mit etwa 15 Jahren begnügen.

Gämsen müssen sich vor Bären, Wölfen und Luchsen in Acht nehmen, denn sie stehen auf deren Speiseplan. Der Steinadler erbeutet ab und zu ein Kitz. Auch herabstürzende Steine oder Lawinen töten manchmal Gämsen. In harten Wintern sterben oft junge, alte oder schwache Gämsen an Hunger. Es gibt auch gefährliche Seuchen wie die Gämsblindheit, die zum Tod führen.

Die Jagd ist für die Gämsen kaum bedrohlich. Sie können viel besser klettern als die Jäger und kommen ihnen meist davon. Zudem machen die Jäger untereinander ab, wie viele Tiere sie erlegen dürfen, damit die Bestände immer etwa gleich bleiben. Einzig in der Schweiz wurden sie in den letzten Jahren zu stark bejagt. Dagegen wehrten sich aber die Verantwortlichen für den Tourismus. Viele Urlauber wollen nämlich in den Bergen auch die entsprechenden Tiere sehen. Die gehören eben zu den Alpen.

Mit welchen Tieren ist die Gämse verwandt?

Die Pyrenäengämse trägt weniger Weiß als die Alpengämse und hat auch etwas andere Hörner.

Es gibt sechs Arten, die zusammen die Gattung der Gämsen bilden. Neben der Gämse oder Alpengämse ist die Pyrenäengämse aus dem Grenzgebiet von Spanien und Frankreich bekannt. Die übrigen vier Arten sind ebenfalls nach ihren Verbreitungsgebieten benannt. Auf der Karte sind in Rot ihre heutigen Gebiete eingezeichnet. In den grauen Gebieten lebten sie bis zur Steinzeit.

Die Gämsen sind mit den Ziegen und Schafen verwandt. Sie gehören zu den Hornträgern, zusammen mit noch vielen weiteren Tierarten. Gar nichts zu tun haben sie aber mit den Hirschen, denn diese tragen keine Hörner, sondern ein Geweih.




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