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Stadtmauer

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Ein großer Teil der Stadtmauer in Luzern in der Schweiz steht noch und lockt viele Touristen an. Sie glauben sich hier fast noch im Mittelalter.

Eine Stadtmauer ist eine Mauer um eine Stadt herum. Schon in der Steinzeit hatten die Menschen um ihre Dörfer oft einen Zaun. Gebaut war er aus Reihen von Holzpfählen oder einem Wall aus Erde. Damit beschützten sie sich vor Feinden. Bei einer Stadtmauer denkt man allerdings an eine Mauer aus Stein. Vielleicht die älteste Stadt mit einer richtigen Mauer war Jericho im späteren Palästina. Das war vor 9000 Jahren.

In eine Stadt sollten Händler und andere Gäste hinein können. Aber auch die Einwohner sollten die Stadt verlassen und wieder betreten können. Viele Menschen hatten oft ein Feld für ihre Landwirtschaft außerhalb der Mauern oder sie betrieben selber Handel. Damit man gut in die Stadt und wieder hinaus konnte, gab es Stadttore. Dort standen Wachen und passten auf. Fremde mussten beim Stadttor oft ihre Waffen abgeben. Bei Gefahr oder in der Nacht schloss man das Tor. Von Türmen auf der Mauer aus konnte man in die Ferne blicken, ob etwa Feinde kamen.

Wenn eine Stadt keine Mauern brauchte, dann baute man auch keine. Das große Rom hatte jahrhundertelang keine Stadtmauer. Das Römische Reich war so mächtig, dass keine Feinde ins Land kommen konnten und erst recht nicht bis nach Rom. Später ließ Kaiser Aurelian eine Mauer gegen Einfälle von Germanen bauen. Trotzdem drangen beim Zerfall des Römischen Reiches Angreifer in die Stadt ein.

Warum haben viele Städte heute keine Stadtmauern mehr?

Von vielen alten Stadtmauern stehen heute nur noch einzelne Teile wie hier beim Anneessens-Turm in Brüssel.

Eine Stadtmauer hatte auch Nachteile. Es war teuer, eine zu bauen und in Stand zu halten. Außerdem wurde es zu eng, wenn die Stadt immer mehr Einwohner hatte. Viele Menschen bauten ihr Haus oder ihre Hütte deshalb auch außerhalb der Stadtmauern. An vielen Städten ist heute auch noch erkennbar, dass eine neue, größere Stadtmauer gebaut wurde.

Im 19. Jahrhundert baute man keine neuen Stadtmauern mehr. Denn die Kanonen wurden so stark, dass Mauern sofort zu Trümmern geschossen wurden. Manchmal baute man stattdessen eine Festung nahe der Stadt. Später wurden Flugzeuge erfunden, die Bomben aus der Luft abwarfen. Da half auch keine Festung mehr zum Schutz.

Der größte Nachteil lag aber in den Stadttoren. Sie waren sehr eng, damit man die Stadt besser verteidigen konnte. Aber so konnten sich an einem Stadttor auch nicht zwei Karren kreuzen. Andauernd herrschten dort Stau und Verkehrschaos.

Viele Stadtmauern wurden darum eingerissen, man sagt auch: geschleift. Den freien Platz konnte die Stadt gut an reiche Leute verkaufen. In Köln zum Beispiel hat man dort eine breite Straße rund um die Altstadt gebaut, den Kölner Ring. In Wien nennt man das Ringstraße. In Zürich ist es die Bahnhofstraße.

Warum gibt es heute noch Stadtmauern?

Das Koppelpoort in Amersfoort in den Niederlanden. Es war ein Stadttor sowohl für einen Kanal als auch für eine Straße.

Einige Städte haben aber immer noch eine Stadtmauer oder wenigstens einen Teil davon. In manchen Städtchen hat sich der Aufwand nicht gelohnt, die Stadtmauer ganz zu beseitigen. Oft waren Häuser direkt an die Stadtmauer gebaut. Denen konnte man nicht einfach die Außenwand wegnehmen. Auch eine riesige Festung wie die um die Stadt Luxemburg konnte man nicht so leicht ganz beseitigen.

Heute freuen sich Städte, wenn sie noch eine Stadtmauer haben. Viele Touristen wollen so eine Stadt nämlich gern besuchen. Auch die Altstadt dieser Städte ist oft alt und schön. Auf manchen Stadtmauern kann man herumgehen und von oben die Altstadt sehen.




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