Sonnenfinsternis

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Dies ist nicht die Mondsichel, sondern die Sonne bei einer teilweisen Sonnenfinsternis.

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond zwischen die Sonne und die Erde. So wird die Sonne vom Mond verdeckt. Wir sehen dann nur noch einen Teil der Sonne, dann spricht man von einer teilweisen oder partiellen Sonnenfinsternis. Ist die Sonne vollständig durch den Mond abgedeckt, nennt man das eine totale Sonnenfinsternis. Dann wird es auf der Erde noch dunkler als bei einer teilweisen Sonnenfinsternis, obwohl es Tag ist.

Ein solches Spektakel gibt es selten und es dauert auch nicht lange. Der Mond bleibt ja nicht am Himmel stehen, sondern bewegt sich immer weiter. Heute können wir uns dieses Ereignis erklären, weil wir viel über das Weltall und die Bewegung der Himmelskörper wissen. Früher versetzte eine Sonnenfinsternis die Menschen in Angst und Schrecken. Sie machten Gott oder die Götter dafür verantwortlich. Fast immer sahen sie darin ein Zeichen, dass eine Katastrophe über die Menschheit hereinbrechen würde, also etwas sehr Schlimmes, das man nicht abwenden kann.

Wie entsteht eine Sonnenfinsternis?

Je mehr Sonne bedeckt wird, desto dunkler wird es auf der Erde. Früher versetzte ein solches Ereignis die Menschen in Angst und Schrecken.

Sonne und Mond sehen am Himmel etwa gleich groß aus. Das hat folgenden Grund: Die Sonne ist zwar ungefähr 400-mal größer als der Mond, sie ist aber zufällig auch 400-mal so weit entfernt. So kann die Mondscheibe am Himmel die Sonnenscheibe sogar völlig bedecken, wenn beide genau in einer Linie stehen. Es gibt also eine totale Sonnenfinsternis.

Der Mond ist aber zu klein, um die ganze Erde in den Schatten zu stellen. Er zeichnet so etwas wie einen „Schattenfleck“ auf die Erde. Dies ist der Kernschatten. Wenn er gerade senkrecht auf die Erde fällt, also auf den Äquator, ist er am kleinsten und kreisrund. Er misst dann im Durchmesser, also von einem Rand bis zum andern, etwa 150 Kilometer. So weit fährt man auf der Autobahn in einer guten Stunde. Wegen der Bewegung des Mondes zieht der Kernschatten recht schnell über die Erde und zieht dort eine Linie oder genauer gesagt einen schmalen Streifen.

Um den Kernschatten herum liegt der Halbschatten. Dort sieht man eine teilweise Sonnenfinsternis. Der Halbschatten verändert seine Größe im Lauf seiner Wanderung stark. Dieses Computer-Video zeigt die Sonnenfinsternis vom August 1999. Man sieht den Kernschatten als schwarzen Punkt, wie er über den Atlantik und Europa nach Asien zieht. Ganz Europa wurde von einem Halbschatten überzogen. Den Kernschatten sah man auch in Süddeutschland. Auf einem großen Teil der Erde konnte man keine Sonnenfinsternis sehen.

In einem besonderen Fall sieht man von der Sonne nur einen schmalen Ring hinter dem Mond. Dies entsteht, weil sich weder Erde noch Mond genau auf einer Kreisbahn bewegen. Der Mond steht dann zu weit von der Erde entfernt. Die Sonne erscheint dann größer als der Mond und kann von diesem nicht vollständig abgedeckt werden. Man nennt dies eine „ringförmige Sonnenfinsternis“.

Ähnlich wie die Sonnenfinsternis ist auch eine Mondfinsternis. Hierbei steht aber die Erde zwischen Mond und Sonne. Für die meisten Menschen ist dies aber nichts Besonderes. Sie nehmen es gar nicht wahr, weil sie schlafen oder sie beachten es nicht, weil der Unterschied zwischen hell und dunkel nur klein ist.

Wie kann man sich eine Sonnenfinsternis anschauen?

Nur mit bestimmten Brillen kann man eine Sonnenfinsternis betrachten.

Zuerst einmal muss man herausfinden, wann und wo es eine Sonnenfinsternis gibt. Auskunft erhält man von der Astronomie. Diese Wissenschaft befasst sich mit dem Lauf der Gestirne und kann vergangene und zukünftige Sonnenfinsternisse genau berechnen. Mit Glück hat man die Sonnenfinsternis genau über seinem Kopf. Manchmal kann man zumindest das Gebiet des Halbschattens mit dem Auto oder mit der Eisenbahn erreichen. Besonders interessierte Menschen treten auch mal eine Flugreise an, um in den Kernschatten zu gelangen. Man muss dann aber auch noch das Glück haben, dass es am Himmel keine Wolken gibt.

Die Sonne strahlt sehr stark. Darum kann man nicht länger in sie hineinschauen, ohne sich die Augen zu verletzen oder sogar blind zu werden. Auch eine normale Sonnenbrille reicht nicht aus, wenn man länger genau in die Sonne sehen möchte. Wer beobachten will, wie der Mond sich vor die Sonne schiebt, braucht deshalb eine ganz bestimmte Art von Brille, eine Sonnenfinsternisbrille.

Eine andere Möglichkeit ist die Sonnenprojektion. Dabei sorgt man dafür, dass man nicht die Sonne selber sieht, sondern auf eine Projektion. Man fängt das Licht mit einem Fernrohr auf, guckt aber nicht hinein, sondern lässt das Licht auf eine Fläche werfen, zum Beispiel aus Pappe.

Schließlich gibt es Sternwarten, in denen man die Sonnenfinsternis sicher beobachten kann. Außerdem stellen manche Internet-Seiten besondere Kameras auf und zeigen die Sonnenfinsternis sehr deutlich und ohne Gefahr für die Augen.

Wie häufig gibt es eine Sonnenfinsternis?

Hier sieht man, wie die Sonne über den Himmel wandert und dabei abgedeckt wird.

Irgendwo auf der Welt kommt eine totale Sonnenfinsternis alle ein bis zwei Jahre vor. Aber in einem bestimmten Gebiet passiert das sehr selten. Zuletzt war das in Deutschland im August 1999 der Fall. In Österreich traf es Wien im Jahr 1842. In der Schweiz gab es eine totale Sonnenfinsternis im Mai 1724, allerdings so spät am Abend, dass kaum jemand sie wahrnahm, weil es schon recht dunkel war.

Die nächste teilweise Sonnenfinsternis gibt es in Europa am Vormittag des 25. Oktober 2022. Die Sonne wird dann aber höchstens zu einem Drittel abgedeckt. Es gibt also nur eine partielle Sonnenfinsternis.
Die nächste totale Sonnenfinsternis gibt es in Europa erst wieder am 3. September 2081.




Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Sonnenfinsternis findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.

Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.

Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).

Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.

Schreib uns gerne eine Nachricht und schau dir unsere Antworten dazu an.
HALLO, liebes Klexikon!