Nordkorea

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Version vom 16. September 2018, 16:27 Uhr von Uwe Rohwedder (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Schule“ durch „Schule“)
Zwei riesige Statuen in Pjöngjang: der Gründer des kommunistischen Staates und sein Sohn. Alle müssen sich vor den Statuen verbeugen, auch Besucher aus dem Ausland.

Nordkorea ist ein Staat in Asien. Dort leben etwa 25 Millionen Menschen. Die Hauptstadt und auch größte Stadt heißt Pjöngjang. Nordkorea hat drei Nachbarländer: im Norden liegen China und ein kleiner Zipfel von Russland, im Süden liegt Südkorea.

Ganz Korea ist eine Halbinsel. Bis 1945 war sie von Japan besetzt. Damals musste Japan im Zweiten Weltkrieg aufgeben. Die USA besetzten den Süden von Korea und die Sowjetunion den Norden. Nordkorea wurde darum ein kommunistisches Land, genau wie die Sowjetunion. Von 1950 bis 1953 führte Nordkorea Krieg gegen die Nachbarn im Süden. Seither gibt es keinen Frieden, aber einen sogenannten Waffenstillstand. Die Grenze zwischen Norden und Süden wird streng bewacht.

Die Nordkoreaner sind arm und müssen den Kommunisten gehorchen. Chef des Landes ist ein einzelner Mann: Kim Jong-un. Schon sein Vater und sein Großvater haben das Land regiert. Der Chef will nicht, dass die Nordkoreaner in andere Länder reisen. So kann er sie besser kontrollieren. Wer dagegen ist, kommt ins Gefängnis oder wird getötet. Das weiß man von den wenigen Menschen, denen es gelungen ist, ins Ausland zu fliehen.

Das Land ist vor allem so arm, weil der Staat über die Wirtschaft bestimmt. Ein Nordkoreaner darf also nicht einfach selbst ein Geschäft oder eine Firma gründen. Außerdem geht viel Geld an die Mitarbeiter des Staates und vor allem an die Armee. Viele Nordkoreaner sind verhungert.

Wie sieht das Land aus?

Ein Wasserfall im Kumgang-Gebirge

In Nordkorea gibt es viele Berge und Hügel. Nur an der Küste gibt es einige Ebenen, vor allem im Westen an der Koreanischen Bucht. Tiefe Täler führen durch die Gebirge. Der höchste Berg, der Paektu-San, liegt an der Grenze zu China im Norden. Seine Spitze liegt 2744 Meter über dem Meeresspiegel.

Die meisten Flüsse des Landes kommen aus den Norden und Osten. Sie münden in das Gelbe Meer oder die Koreanische Bucht im Westen. Das gilt auch für den Yalu, den längsten Fluss Nordkoreas. Die Hauptstadt Pjöngjang liegt an so einem Fluss, nämlich am Taedong, den drittlängsten Fluss des Landes. Kanäle gibt es nicht: Wenn ein Schiff von der Westküste zur Ostküste will, muss es um Südkorea herumfahren.

Das Land hat ein gemäßigtes Klima. Dennoch hat das Land schon Taifune erlebt, schwere Stürme. Im Frühling gibt es manchmal Dürren und danach Überschwemmungen.

Wer hat in Nordkorea das Sagen?

Dieses Gebäude steht in Pjöngjang: Hier hat die Arbeiter-Partei Koreas ihren Hauptsitz.

Von außen sieht Nordkorea zunächst aus wie eine Demokratie: Es gibt ein Parlament, das alle fünf Jahre gewählt wird. Das Parlament hat fast siebenhundert Mitglieder und wählt die Regierung. Allerdings gibt es nur eine einzige Partei: die Arbeiter-Partei Koreas. Sie bestimmt, wer ins Parlament gewählt werden darf. Darum sind die Wahlen in Nordkorea nicht frei.

Der oberste Sekretär der Partei ist Kim-Jong Un. Das Wort Sekretär hört sich nach jemandem an, der Entscheidungen ausführt. In Wirklichkeit ist Kim Jong-Un der Chef der Partei. Außerdem ist er der oberste Befehlshaber der Armee. So ist er der mächtigste Mann im Land, obwohl er gar nicht Mitglied der Regierung ist.

Trotzdem ist es schwierig zu sagen, wer das Sagen hat. Kim Jong-Un ist es wahrscheinlich nicht allein. Seine Familie hat viel Macht. Auch die Führer der Partei und die Führer der Armee dürften Einfluss haben. Staatsoberhaupt ist übrigens immer noch Kim-Jong Uns Großvater, obwohl dieser schon im Jahr 1994 verstorben ist.

Die Partei in Nordkorea nennt sich sozialistisch. Die Kommunisten Marx und Lenin gelten als große Vorbilder. Aber die Partei hat auch ein eigenes Weltbild. Übersetzt heißt es so viel wie „Sich auf sich selbst verlassen“. Nordkorea soll eine so starke Armee haben, dass es von niemandem abhängig ist, und auch in der Wirtschaft für sich selbst sorgen können.

Wie leben die Menschen in Nordkorea?

Schulkinder am Neujahrstag: Sie sagen alle wichtigen Dinge auf, die im Jahr zuvor geschehen sind. In Nordkorea geht man 11 Jahre zur Schule. Danach müssen die meisten zur Armee oder auf den Feldern und in Fabriken arbeiten.

Das Land hat etwa 24 Millionen Einwohner. So gut wie alle sind Koreaner und sprechen Koreanisch. Dazu gibt es einige wenige Chinesen und Japaner. Ausländer bekommen keine Erlaubnis, in Nordkorea auf Dauer zu wohnen.

Viele Menschen sind sehr arm. In den Jahren nach 1990 hat es sogar Hungersnöte gegeben. Man vermutet, dass Millionen von Menschen dabei gestorben sind. Fragt man aber die Regierung, geht es den Leuten recht gut: Angeblich werden die Frauen im Durchschnitt 72 Jahre alt und die Männer 65.

Die Regierung bemüht sich, dass keine Informationen ins Ausland geraten. Allerdings können manche Nordkoreaner ins Ausland fliehen. Sie berichten von den Gefängnissen und Lagern, in die viele Nordkoreaner gesperrt worden sind. Kaum ein anderes Land auf der Welt ist so streng zu seinen eigenen Einwohnern.

Womit verdienen die Einwohner ihr Geld?

Eine Fabrik in Nordkorea. Auf dem roten Spruchband geht es um Kim Il-Sung, den Gründer Nordkoreas. Man feiert darauf, dass er hundert Jahre zuvor geboren wurde.

In Nordkorea gehört ein Betrieb normalerweise dem Staat. Der Staat will über alles im Land bestimmen, daher auch über die Wirtschaft. Bis etwa 1990 ging es den Menschen noch ziemlich gut. Dann aber gab es die Sowjetunion nicht mehr, die viel mit Nordkorea zusammengearbeitet und gehandelt hat.

Seitdem fehlt es an allem: Nordkorea kann auch wichtige Güter kaum noch ins Land holen, wie Dünger für die Landwirtschaft. Die meisten Menschen arbeiten für die Industrie, die für die Armee wichtig ist, weil sie auch Waffen herstellt.

Der Wirtschaft fehlen auch Arbeiter, die gut ausgebildet sind. Man kommt ferner schlecht von einem Ort an den anderen: Viele Straßen und Eisenbahnlinien sind kaputt. Es fahren sehr wenige Autos, weil die Regierung das Benzin sparen will.

Nordkorea bemüht sich außerdem um Touristen. Wer das Land besuchen will, wird aber ständig überwacht. So eine Reise ist für die Touristen auch teuer. Daher kommen nach Nordkorea nur Besucher, die neugierig sind auf ein fremdes und oft seltsames Land.




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