Mose

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Version vom 7. März 2019, 23:39 Uhr von Michael Schulte (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „ deshalb “ durch „ deshalb “)
Mose mit den Gesetzestafeln auf einem Kirchenfenster in Wales
So stellte es sich ein Maler vor: Mose teilt das Rote Meer, damit sein Volk hindurchziehen kann.

Mose war ein Mann, der in der Bibel vorkommt. Man nennt ihn auch Moses. Für die Juden, Christen und Muslime gilt er als ein wichtiger Prophet. Er erzählte also den Menschen, was Gott ihm gesagt hatte.

Während langer Zeit galt Mose als derjenige, der den ersten Teil der Bibel von Gott empfangen und aufgeschrieben hat. Deshalb nennt man diesen Teil die Fünf Bücher Mose. Die allermeisten Wissenschaftler sehen das heute anders. Man nimmt eher an, dass es mehrere Autoren waren, die diesen Teil der Bibel geschrieben haben. Ein Teil der Geschichten befasst sich auch damit, was nach dem Tod von Mose geschehen ist.

Was erzählt die Bibel über das Leben des Mose?

In der Bibel steht, dass Mose zu den Juden gehörte, die im Alten Ägypten lebten. Dort mussten sie als Sklaven für die Ägypter arbeiten. Der ägyptische König, der Pharao, fand damals, dass es zu viele Juden in seinem Reich gab. Darum ließ er alle Neugeborenen der Juden töten. Die Bibel erzählt, dass Mose als Säugling in einen Korb gelegt und vom Fluss Nil fortgetragen wurde.

Die Tochter des Pharaos fand ihn und nahm ihn mit. So kam es, dass er am Königshof aufwuchs. Doch bald musste er aus Ägypten fliehen, weil er in seiner Wut einen Aufseher der Sklaven getötet hatte. Dort hütete Ziegen in der Wüste. Die Bibel erzählt, dass ihm da aus einem brennenden Dornbusch eine Stimme auftrug, die Juden aus Ägypten herauszuführen.

So kehrte Mose nach Ägypten zurück. Der Pharao wollte die Juden zunächst nicht gehen lassen. Doch Gott, so erzählt die Bibel, ließ zehn Plagen über das ägyptische Volk hereinbrechen: Zum Beispiel verwandelte sich das Wasser in Blut, es gab eine Heuschreckenplage und die ältesten Kinder der Ägypter starben.

Schließlich führte Mose die Juden weg aus Ägypten, so, wie Gott es ihm gesagt hatte. Zuerst teilte Gott das Rote Meer, so dass sie mit trockenen Füßen hindurchgehen konnten. Während vierzig Jahren irrten sie in der Wüste umher. Sie ernährten sich von Brot, das vom Himmel kam und tranken den Tau, den sie morgens auf den Blättern fanden. Auch einen großen Tempel sollen sie gebaut und immer weiter mitgenommen haben, wie ein Zelt.

Unterwegs erhielt Mose von Gott zwei Steintafeln. Darauf standen die Zehn Gebote. Das war der Hauptteil der späteren Sammlung von Gesetzen. Diese Tafeln brachte Mose seinem Volk. Den Auszug aus Ägypten feiern die Juden heute mit dem Pessachfest. Man nennt es auch das Passahfest.

Schließlich erreichte Mose mit seinem Volk einen Berg. Von dort aus konnten sie das Land sehen, das ihnen Gott versprochen hatte. Dazwischen lag nur noch der Fluss Jordan. Mose selber durfte das versprochene Land nicht betreten, weil er selber Fehler Gott gegenüber gemacht hatte. Er starb deshalb noch bevor das Volk den Jordan überquerte und wurde auch dort beerdigt.

Sind diese Geschichten wirklich wahr?

Wenn wir diese Geschichten heute mit unseren Augen lesen, dann würden nur vereinzelte Wissenschaftler sagen, dass sie sich so zugetragen haben. Es ist zum Beispiel sehr unwahrscheinlich, dass ein Meer sich teilt oder dass ständig so viel Brot vom Himmel regnete. Aber damals im Orient waren diese Geschichten auch nicht so gemeint. Sie sollten einfach zeigen, wie groß Gott war und wie sehr er die Juden liebte. Sie sollen auch zeigen, dass das Volk der Juden etwas Besonderes ist.

Auch durch die Archäologie lassen sich diese Geschichten nicht beweisen. Es gibt für viele Ereignisse keine Spuren. Es gibt jedoch Spuren, die gegen die biblischen Erzählungen sprechen.

Den einen Helden Mose, der dies alles erlebe, gab es wohl auch nicht. Einen Teil seiner Erlebnisse und Heldentaten kam schon in älteren Geschichten vor. Sie wurden aber auch später in andere Geschichten eingewebt. Es ist auch möglich, dass verschiedene Geschichten später so dargestellt wurden als hätte ein einzelner Mann sie so erlebt.




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