Kiwi
Der Ausdruck „Kiwi“ hat viele verschiedene Bedeutungen, die fast alle mit Neuseeland zu tun haben. Meist meint man die Kiwi-Frucht. Es gibt aber auch die Kiwi-Vögel, die auch den Namen „Schnepfenstrauße“ tragen. Er ist das Nationalsymbol Neuseelands.
Die Neuseeländer sind so stolz auf ihren Nationalvogel, dass oft die Menschen selber als „Kiwis“ bezeichnet werden. Es gibt auch die Kiwibank und eine Versicherung, mit dem Namen „Kiwisavar“. Sogar die Währung, die eigentlich Neuseeland-Dollar heißt, nennt man oft „Kiwi“.
Wie wachsen Kiwi-Früchte?
Kiwis sind Schlingpflanzen. Sie ranken sich also einer anderen Pflanze entlang in die Höhe. In der Natur wachsen Kiwis bis zu 18 Meter hoch. In den Plantagen bekommen sie zum Klettern eine Hilfe aus Holzstäben oder Draht. Dort hält man sie jedoch niedriger, damit man sie besser pflücken kann. Das Fruchtfleisch aller Arten und Sorten ist essbar und süß, es enthält viel Vitamin C und gilt deshalb als sehr gesund.
Die verschiedenen Arten und die gezüchteten Sorten unterscheiden sich zum Teil beträchtlich. Bei den großen Kiwis, die wir aus dem Supermarkt kennen, ist jede Pflanze entweder männlich oder weiblich. Es braucht also immer beide, damit es Früchte gibt. Sie werden auf der Nordhalbkugel spätestens im November geerntet. Dann müssen sie noch nachreifen, das heißt: Sie müssen so lange gelagert werden, bis sie weich genug sind, um genießbar zu sein.
Bei anderen Züchtungen sind die Beeren kleiner, etwa zwei bis drei Zentimeter lang, so wie die Stachelbeeren. Diese Pflanzen tragen Blüten mit beiden Geschlechtern, sodass auch eine einzelne Pflanze Früchte gibt. Die kann man schon im Herbst ernten und gleich in den Mund stecken, weil sie eine glatte Schale haben. Sie eignen sich deshalb auch für einen größeren Topf auf dem Balkon. Meist nennt man sie „Mini-Kiwi“.
Ursprünglich kamen die Kiwis aus China. Erst vor etwa hundert Jahren wurden sie nach Neuseeland gebracht. Die meisten Kiwis kommen heute aus China, dann folgen Italien, Neuseeland, der Iran und Chile.
Es gibt mehrere verschiedene Arten von Kiwis. Am meisten verkauft wird die Art mit dem Namen „Chinesische Stachelbeere“. Alle Arten zusammen bilden die Gattung der Strahlengriffel, die zur Klasse der Bedecktsamer gehören, wie die meisten Früchte bei uns.
Wie leben Kiwi-Vögel?
Kiwi-Vögel können nicht fliegen. Man zählt sie deshalb zu den Laufvögeln. Sie leben ausschließlich in Neuseeland und auf einigen Inseln in der Nähe. Sie sind die kleinsten Laufvögel. Körper, Hals und Kopf messen etwa dreißig bis sechzig Zentimeter, ohne den Schnabel gerechnet. Einen Schwanz haben sie nicht. Die Flügel messen nur knapp fünf Zentimeter.
Kiwi-Vögel leben im Wald. Ihren Unterschlupf verlassen sie erst nach dem Sonnenuntergang. Sie orientieren sich mit dem Geruch und dem Gehör. Das ist für Vögel äußerst selten. Sie leben im eigenen Revier, und ein Paar bleibt sich ein Leben lang treu. Gemeinsam bauen sie mehrere Höhlen zum Schlafen und für die Jungtiere.
Kiwi-Vögel fressen fast alles, was sie finden. Am liebsten suchen sie in der Erde nach Regenwürmern, Tausendfüßern und Larven von Insekten. Dazu dient ihnen der lange Schnabel. Auch Früchte, die auf dem Boden liegen, verschmähen die Kiwi-Vögel nicht.
Für die Fortpflanzung wählt das Männchen einen Bau aus, der beim Eingang schon zugewachsen ist, zur besseren Tarnung. Das Nest polstert es mit Moos und Gräsern aus. Ein Weibchen legt meist zwei Eier, die sind aber riesig: Sechs Eier wären so schwer wie ihre Mutter.
Die Brutzeit dauert zwei bis drei Monate, das ist sehr lange. Je nach Art brütet nur das Männchen oder beide abwechselnd. Wenn die Jungtiere schlüpfen, sehen sie schon fast aus wie ihre Eltern. Sie verlassen das Nest auch schon nach einer Woche. Viele werden aber von Katzen, Hunden oder Wieseln gefressen. Diese Tiere haben die Menschen in Neuseeland eingeschleppt.
Mit zwei Jahren können Kiwi-Vögel schon selber Junge haben. Wenn alles klappt, werden sie über zwanzig Jahre alt.
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