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NATO

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Ein Plakat aus dem Jahr 1960. Es zeigt Militärangehörige aus verschiedenen Ländern. Oben links ist das Symbol der Nato, eine Windrose.

NATO ist eine Abkürzung für North Atlantic Treaty Organization, auf Deutsch „Organisation des Nordatlantikpakts“. Ein Pakt ist so etwas Ähnliches wie ein Vertrag. Zur Zeit gehören 30 Länder zu diesem Pakt. Zwischen diesen Ländern liegt der nördliche Teil des Atlantischen Ozeans. Darum heißt der Pakt so. Der Hauptsitz der Organisation befindet sich in Brüssel, wo auch der Hauptsitz der EU ist. Der Chef der NATO ist der Generalsekretär. Zur Zeit ist das Jens Stoltenberg aus Norwegen.

Die Armeen der 30 NATO-Länder sollen enger zusammenarbeiten. Wenn eines dieser Länder angegriffen wird, sollen die anderen es unterstützen. Das nennt man ein Militärbündnis. Diese Unterstützung kann dadurch erfolgen, dass die anderen Länder dem angreifenden Land ebenfalls den Krieg erklären. Es kann jedoch auch einfach sein, dass man die Soldaten der verbündeten Länder mit Medizin versorgt oder ihnen Munition und Waffen sendet. Jedes Nato-Land kann selber entscheiden, wie es helfen will.

Die NATO gibt es seit dem Jahr 1949. Das war kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals herrschte der sogenannte Kalte Krieg. Das war kein echter Krieg, sondern ein Wettrüsten zwischen der Sowjetunion und den demokratischen Staaten in Nordamerika und Europa. Das heißt, wenn einer eine gefährliche Waffe baute, baute der andere eine größere. Viele Menschen hatten Angst, dass dies irgendwann zu einem großen Krieg führen würde. Die Politiker in West-Europa und den USA dachten sich darum: Wenn unsere Armeen zusammenhalten, sind wir im Falle eines Krieges stärker.

Die Sowjetunion und ein paar mit ihr verbündete Länder in Ost-Europa unterzeichneten als Reaktion darauf im Jahr 1955 den Warschauer Pakt, ebenfalls ein Militärbündnis. Warschau ist die Hauptstadt von Polen, wo der Vertrag unterzeichnet wurde. Mit dem Ende des Kalten Krieges in den Jahren um 1990 wurde auch der Warschauer Pakt wieder aufgelöst. Die NATO blieb bestehen und die Länder aus dem Warschauer Pakt traten ab dem Jahr 1999 der NATO bei. Sie wollten nach dem Untergang der Sowjetunion nicht mehr mit Russland verbündet sein.

Die NATO ist eine komplexe Organisation, zu der viele Gremien gehören. Gremien sind Gruppen von Leuten, die zu Rate gezogen werden, um wichtige Entscheidungen zu treffen. In der Nuklearen Planungsgruppe werden Fragen rund ums Thema Atomwaffen geklärt. Es geht zum Beispiel darum, wo man diese aufbewahren soll. Das bekannteste Gremium der NATO ist der Nordatlantikrat. Er entscheidet vor allem darüber, wie man vorgehen soll, wenn eines der 30 Länder angegriffen wird. Jedes der Mitgliedsländer hat dort seine Vertreter. Jede Entscheidung im Nordatlantikrat muss einstimmig erfolgen. Es müssen also alle dafür sein.

Welche Länder gehören dazu?

In Grün die Staaten, die heute zur NATO gehören

Die NATO besteht derzeit aus 30 Mitgliedern. Anfangs unterzeichneten nur 10 Länder den Nordatlantikvertrag. Das waren aus Europa Belgien, Dänemark, Frankreich, Island, Italien, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen, Portugal und Großbritannien. Aus Nordamerika waren es Kanada und die USA. Einige Jahre später traten noch Griechenland und die Türkei bei. Deutschland ist seit dem Jahr 1955 ein Mitglied der NATO, Spanien seit dem Jahr 1982.

Nach der Wende und den Jugoslawienkriegen kamen viele Staaten aus dem ehemaligen Ostblock dazu: Polen, Tschechien, Ungarn, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Albanien, Kroatien und Montenegro. Im Jahr 2020 wurde Nordmazedonien als dreißigstes und neuestes Mitglied in die NATO aufgenommen. Dass so viele Staaten aus dem Osten Europas dabei sind, findet Russland nicht gut. Es fühlt sich davon bedroht.




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