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Weimarer Republik: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. Juni 2018, 08:24 Uhr

In der Weimarer Republik feierte man jedes Jahr die Weimarer Verfassung, und zwar am 11. August. Als die Verfassung zehn Jahre alt wurde, gab es eine besonders große Feier in Berlin. Hier halten junge Männer eine große Flagge in Schwarz-Rot-Gold, den Farben Deutschlands.

Die „Weimarer Republik“ ist ein Name für Deutschland von 1918 bis 1933. Damals hatte Deutschland keinen Kaiser oder König mehr und war daher eine Republik. Anstatt des deutschen Kaisers gab es nun einen Reichspräsidenten als Staatsoberhaupt. Erster Reichspräsident war Friedrich Ebert von den Sozialdemokraten.

Die wichtigsten Politiker haben sich in der Stadt Weimar getroffen und eine neue Verfassung für Deutschland beschlossen. Das war im Jahr 1919. In der Verfassung standen die wichtigsten Regeln für den deutschen Staat.

Deutschland hieß damals weiterhin „Deutsches Reich“. Man sagte auch „Deutsche Republik“. Erst viel später wurde es üblich, von der „Weimarer Republik“ zu sprechen. Die Hauptstadt war allerdings weiterhin Berlin und nicht Weimar.

Die Weimarer Republik endete im Jahr 1933. Damals hat der Reichspräsident, Paul von Hindenburg, einen neuen Chef der Regierung ernannt: Adolf Hitler von den Nationalsozialisten. Hitler schaffte die Freiheit und Demokratie ab.

Wie sah Deutschland damals aus?

Das Deutsche Reich hatte den Ersten Weltkrieg verloren. Der Staat musste daher einen Vertrag mit den Ländern schließen, die gewonnen hatten. Das waren vor allem Großbritannien, Frankreich und Italien. Dies war der berüchtigte Vertrag von Versailles aus dem Jahr 1919.

Deutschland musste einige Gegenden an andere Länder abgeben. Dadurch hatte Deutschland nun sieben Millionen Einwohner weniger. Außerdem lag in diesen Gegenden oft Industrie, und auch Eisenerz, Zink und Kohle konnte man dort abbauen. Deutschland musste auch alles Geld abgeben, das es in anderen Ländern besaß, und verlor fast alle Schiffe. Durch den Vertrag von Versailles wurde Deutschland ärmer.

Fast alle Deutschen hassten den Vertrag. Dennoch musste Deutschland ihn annehmen. Ansonsten hätten die feindlichen Länder Deutschland mit Soldaten besetzt.

Deutschland hatte durch den Vertrag fast dieselben Grenzen wie auch heute. Das gilt aber nicht für den Osten: Damals gehörten noch große Gebiete zu Deutschland, die heute in Polen und Russland liegen.

Genau wie heute bestand Deutschland aus einzelnen Ländern. Das größte deutsche Land war Preußen. Zwei Drittel aller Deutschen lebten dort. Manche Politiker hätten gern Preußen in kleinere Länder aufgeteilt. Dazu kam es aber erst nach dem Zweiten Weltkrieg.

Welche Probleme hatte die Weimarer Republik?

Die deutsche Regierung brauchte dringend Geld und ließ mehr Geldscheine drucken. Dadurch wurde das Geld weniger wert, es kam zur Inflation. Hier tapeziert jemand die Wand mit Geldscheinen – eine Tapete wäre teurer gewesen.

Obwohl Deutschland eine neue Verfassung hatte, gab es immer noch viel Streit im Land. Das lag zum Teil am Vertrag von Versailles. Diesen Vertrag haben Politiker unterzeichnet, die damals neu an der Macht waren. Sie haben auch die Republik gegründet. Manche Menschen hassten daher die Republik genauso wie den Vertrag.

Recht viele Deutsche waren Extremisten und wollten einen ganz anderen Staat. Die Kommunisten forderten, dass Deutschland wie die Sowjetunion wurde. Der Staat sollte den reichen Leuten das Geld und die Fabriken wegnehmen und alles in der Wirtschaft bestimmen. Die Nationalsozialisten waren gegen Juden und Ausländer und wollten ebenfalls die Demokratie abschaffen.

In den ersten Jahren der Republik herrschte fast ein Bürgerkrieg im Land. Mehrmals gab es Aufstände: Gruppen von Extremisten verlangten, dass die Leute ihren Befehlen folgten. Es kam sogar zu einem Putsch in Berlin. Die Republik überstand die Zeit aber trotzdem.

In den letzten Jahren lief die Wirtschaft sehr schlecht: In dieser Weltwirtschaftskrise wurden viele Deutsche arm, oder sie bekamen Angst, dass sie arm werden würden. Daher wählten viele Deutsche eine extremistische Partei, vor allem die nationalsozialistische Partei.

Ist alles schlecht gewesen in der damaligen Zeit?

Im Garten eines Hotels in Berlin, im Jahr 1926. Die Menschen tanzen zum Fünf-Uhr-Tee. Die Musikgruppe spielt Jazz: Diese Musikrichtung kam aus Nordamerika nach Deutschland. Überhaupt interessierte man sich schon damals sehr für die USA.

Wenn man heute über die Weimarer Republik nachdenkt, fallen einem zuerst die Probleme auf. Guckt man aber genauer hin, sieht man, dass es Deutschland so schlecht nicht ging. Trotz des Vertrages von Versailles war Deutschland immer noch eines der wichtigsten Länder der Welt.

Bevor die große Weltwirtschaftskrise kam, waren die Deutschen sogar noch ein wenig wohlhabender als vor dem Ersten Weltkrieg. Die Zahl der Einwohner wuchs. Immer mehr Wohnungen bekamen elektrischen Strom. Reichere Leute kauften sich elektrische Haushaltsgeräte, wie zum Beispiel Bügeleisen. Die erste Autobahn in Deutschland war die AVUS in Berlin im Jahr 1921.

Wissenschaft, Kunst und Technik aus Deutschland blieben weltberühmt. Ein großer Star aus der Wissenschaft war damals Albert Einstein, ein weiterer Werner Heisenberg. Ihre Ideen veränderten die Art, wie man über Physik dachte. Hermann Oberth schrieb Bücher über die Raumfahrt.

Das Radio wurde zwar schon vor dem Ersten Weltkrieg erfunden. Doch erst in der Republik gab es richtige Radiosendungen, und viele Leute kauften sich ein Radio. Kinofilme wurden länger und aufwändiger als vor dem Krieg. Seit etwa 1930 gab es sie auch mit Ton. Viele Stars aus der Weimarer Republik waren auch später noch bekannt, wie Hans Albers und Heinz Rühmann. Das gilt ebenso zum Beispiel für Erich Kästner, der Kinderbücher geschrieben hat.




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