Murmeltiere: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Mai 2021, 22:14 Uhr

Es gibt 14 verschiedene Arten von Murmeltieren. Dieses Waldmurmeltier lebt in Nordamerika.

Murmeltiere sind Nagetiere. Sie leben auf der Nordhalbkugel der Erde, außer in der Arktis. Sie mögen eher kalte Gebiete, zum Beispiel im Gebirge oder in einer Steppe.

Murmeltiere werden etwa einen halben Meter lang. Dazu kommt noch der Schwanz. Sie wiegen einige Kilogramm. Das dichte Fell ist meist bräunlich, damit sie gut getarnt sind. Die Beine sind kurz. Damit können sie gut Höhlen graben. Dort drin schlafen sie nachts, ziehen ihre Jungen auf und halten Winterschlaf.

Es gibt 14 verschiedene Arten von Murmeltieren. Sie gehören zur Gattung der Murmeltiere und zur Familie der Hörnchen. Ihre näheren Verwandten, die wir am besten kennen, sind die Eichhörnchen.

Die einzelnen Arten verhalten sich ziemlich unterschiedlich: Das Waldmurmeltier aus Kanada ist ein Einzelgänger. Beim Gelbbauchmurmeltier, ebenfalls aus Kanada, leben in einer Höhle ein Männchen und einige verwandte Weibchen. Die meisten Murmeltierarten leben aber in Kolonien. Dabei gilt ein Paar als Chef zusammen mit ihren jüngeren Verwandten. Die können später ausziehen und versuchen, eine eigene Kolonie zu gründen.

Murmeltiere verständigen sich durch Töne, die für uns Menschen wie Pfiffe klingen. Wir denken dabei oft an Vögel. Die „Pfiffe“ sind aber Schreie. Sie warnen sich damit gegenseitig bei Gefahr durch Fressfeinde. Das sind oft Greifvögel.

In Europa lebt nur eine einzige Art von Murmeltieren, das Alpenmurmeltier. Es lebt ziemlich hoch oben in den Bergen. Dort wachsen Gräser und Kräuter, aber keine Bäume mehr, weil für sie die Luft zu dünn ist. Außer in den Alpen gibt es solche Orte nur noch in den Karpaten. Das ist ein Gebirge, das sich von Österreich über Rumänien bis nach Serbien erstreckt.

Wie lebt das Alpenmurmeltier?

Dieses Alpenmurmeltier kommt soeben aus seiner Höhle.

Weil das Alpenmurmeltier bei uns die einzige Murmeltier-Art ist, nennen wir es meist einfach Murmeltier. In Süddeutschland und Österreich heißt es auch Mankei oder Murmel. In der Schweiz ist es oft ein Mungg. Im Schwarzwald und den Pyrenäen gibt es erst Alpenmurmeltiere, seit Menschen sie dort ausgewildert haben.

Von den Nagetieren sind in Europa nur der Biber und das Stachelschwein größer. Ein erwachsenes Alpenmurmeltier misst vom Kopf bis zum Po knapp fünfzig Zentimeter. Das Gewicht hängt sehr von der Jahreszeit ab. Im Sommer fressen sich die Tiere Fettreserven für den Winter an. Sie brauchen also Wiesen mit Gras und Kräutern. Sie fressen auch Wurzeln, Blätter und junge Triebe. Im Winter verlieren sie etwa ein Drittel ihres Gewichts.

Die Alpenmurmeltiere nutzen ihren Bau während vieler Jahre. Der Boden braucht eine genügend dicke Schicht aus Erde, damit sie ihre Höhlen graben können. Die Höhlen können sehr groß sein und weit verzweigt. Es gibt dazu wenige Eingänge und viele Ausgänge, falls eine Flucht notwendig sein sollte.

Die Höhlen für den Sommer liegen nur wenig unter der Erde. Dort schlafen sie in der Nacht. In besonderen Nestkammern ziehen sie ihre Jungen auf. Die Röhren für den Winter reichen tiefer hinunter, weil dort der Boden nicht gefriert. Der Winterschlaf dauert etwas länger als ein halbes Jahr.

Wie leben die Jungtiere?

Die Jungtiere verlassen die Höhle zum ersten Mal, wenn sie etwa sechs Wochen alt sind.

Kaum aus dem Winterschlaf aufgewacht, paart sich das Chef-Männchen mit dem Chef-Weibchen. Die anderen Tiere sollten nicht zum Zug kommen, manchmal gelingt es ihnen aber trotzdem. Nach etwa fünf Wochen bringt die Mutter zwei bis sechs Jungtiere zur Welt. Sie haben kein Fell, hören und sehen nichts und haben keine Zähne. Ein Jungtier wiegt etwa 30 Gramm. Es braucht also drei für das Gewicht einer Tafel Schokolade.

Die Jungtiere saugen Milch bei ihrer Mutter. Sie wachsen kräftig und entwickeln sich so weit, dass sie nach etwa sechs Wochen zum ersten Mal den Bau verlassen können. Ab dann suchen sie ihre Nahrung selbst. Nur wer genügend frisst und Fett ansetzt, überlebt den ersten Winterschlaf.

Frühestens nach dem zweiten Winterschlaf werden die Jungtiere geschlechtsreif. Sie können also erst ab dann selber Junge machen. Dazu müssen sie aber von zu Hause auswandern, sich ein eigenes Gebiet suchen und dort eine Höhle bauen. Das ist sehr gefährlich, denn während dieser Zeit haben sie keine schützende Höhle und keine Familienmitglieder, die sie warnen.

Welche Feinde hat das Alpenmurmeltier?

Beim Spielen lassen sich Jungtiere manchmal von Steinadlern oder Rotfüchsen überraschen.

Der häufigste Fressfeind kommt aus der Luft. Es ist der Steinadler. Er schießt herunter und stürzt sich vor allem auf jüngere Tiere, bevor sie in der Höhle verschwinden können. Ein weniger häufiger Feind ist der Rotfuchs. Die Murmeltiere warnen sich zwar wenn möglich mit ihren Pfiffen, aber manchmal reicht das eben nicht.

Früher meinte man, die Alpenmurmeltiere würden sich die Arbeit aufteilen und es gäbe bestimmte Wächter, die immer aufpassen. Heute weiß man aber, dass das nicht stimmt. Jedes Tier frisst und ruht sich zwischendrin aus. Wer sich ausruht, kann dabei gut nach Feinden Ausschau halten. Die Aufpasser wechseln sich also ab.

Der größte Feind ist jedoch die Einsamkeit im ersten Winter nach der Auswanderung. Jedes zweite Tier, das den ersten Winter allein verbringen muss, stirbt. Der erste Winter bei den Eltern ist ebenfalls gefährlich, aber nicht so sehr. Von den älteren Tieren stirbt jährlich nur eines von etwa zwanzig durch einen Fressfeind.

Ein weiterer Feind ist der Mensch. Früher wurden viele Alpenmurmeltiere durch Jäger erlegt. Sie aßen das Fleisch, nutzten das Fell und brauchten das Fett als Medikament. Manche Leute verwenden Murmeltiersalbe gegen Schmerzen in den Gelenken. Vom Aussterben sind die Alpenmurmeltiere jedoch nicht bedroht. Der Staat schreibt jeweils vor, wie viele Tiere gejagt werden dürfen.




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