Zwillinge: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. Oktober 2020, 09:31 Uhr
Zwillinge sind zwei Geschwister. Sie haben sich zur gleichen Zeit im Bauch der Mutter entwickelt und wurden kurz nacheinander geboren. Man unterscheidet zwischen ein-eiigen und zwei-eiigen Zwillingen.
In den Eierstöcken im Bauch der Frau reift etwa einmal im Monat eine Eizelle heran. Wenn sie von einer Samenzelle eines Mannes befruchtet wird, entsteht daraus ein Baby. Manchmal sind aber gerade zwei Eizellen gleichzeitig reif, dann gibt es zwei-eiige Zwillinge. Aus drei Eizellen werden Drillinge und so weiter. Solche Zwillinge oder Drillinge sind sich genauso ähnlich oder unähnlich wie andere Geschwister auch. Es kann also gut auch ein Junge und ein Mädchen sein.
Ein-eiige Zwillinge hingegen kommen aus derselben Eizelle. Nach der Befruchtung kann sich die Eizelle nämlich so verdoppeln und dann teilen, dass zwei Kinder daraus werden. Weil die ein-eiigen Zwillinge aus derselben befruchteten Eizelle stammen, haben beide dasselbe Erbgut und sind sich völlig ähnlich. Es handelt sich deshalb auch immer um zwei Mädchen oder um zwei Jungen. Es gibt nur wenige Unterschiede: Zum Beispiel die Fingerabdrücke sind verschieden.
Über die ganz Welt gesehen ist etwa eine von vierzig Geburten eine Zwillingsgeburt. Das ist aber sehr ungleich verteilt: In Japan ist es nur etwa eine von hundert Geburten. Beim Volk der Yoruba in Nigeria ist es etwa eine von zwanzig.
Bei den Säugetieren gibt es viele, die äußerst selten Zwillinge gebären. Dazu gehören zum Beispiel die Elefanten. Andere wiederum bringen immer mehrere Junge aufs Mal zur Welt. Zu diesen Tieren gehören Mäuse, Ratten, Schweine, Katzen, Hunde und viele andere.
Dann gibt es noch einen besonderen Fall: In seltenen Fällen geht bei der Entstehung der ein-eiigen Zwillinge etwas schief. Die Zelle teilt sich nicht vollständig. So kann es vorkommen, dass Zwillinge gewisse Körperteile gemeinsam haben. Das nennt man „Siamesische Zwillinge“. Der Name kommt von den Brüdern Chang und Eng Bunker. Sie lebten in Thailand. Dieses Land hieß früher „Siam“.
Wie sind Siamesische Zwillinge?
Siamesische Zwillinge entstehen aus einer einzigen Eizelle. Die verdoppelt sich wie bei ein-eiigen Zwillingen. Aber in seltenen Fällen verdoppeln sich nicht alle Teile, sondern nur die meisten. So können zwei Skelette mit vier Beinen, vier Armen, zwei Wirbelsäulen und zwei Köpfen entstehen. Auch die Organe wie zum Beispiel das Herz und die Verdauung sind doppelt vorhanden. Aber irgendwo sind sie noch zusammengewachsen. Meist ist diese Stelle am Bauch oder an der Brust. Was sich dort nicht verdoppelt hat, kann sich nicht teilen.
Solch einfache Fälle kann man heute mit einer Operation gut trennen. Unmöglich wird es, wenn sich die Zwillinge ein Organ teilen müssen, zum Beispiel das Herz. Da hilft keine Operation. Das würde nämlich den Tod des einen Zwillings bedeuten. In den Fällen, die so zwischendrin liegen, ist schon manche Operation gelungen. Bei anderen Operationen starb aber einer oder beide der Zwillinge.
Früher kamen Siamesische Zwillinge selten lebendig zur Welt. Oft starb auch die Mutter bei der Geburt, weil die Kinder zu groß waren. Heute stellt man Siamesische Zwillinge aber schon während der Schwangerschaft fest und holt die Kinder mit einem Kaiserschnitt aus dem Bauch der Mutter heraus.
Siamesische Zwillinge gibt es auch bei Tieren. Dort merkt aber die Natur frühzeitig, dass etwas nicht stimmt und dass dies für die Mutter gefährlich ist. Der Körper der Mutter stößt die Zwillinge deshalb aus, so lange sie noch klein genug sind. Sie sterben dann, aber das Leben der Mutter ist damit gerettet.
Diese Zwillinge sind am Oberarm verbunden. Heute könnte man sie wahrscheinlich trennen.
Diese Figuren stammen aus Südamerika.
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