Störche

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Störche jagen auf Wiesen und im Sumpf. Deshalb haben sie lange, dünne Beine und einen langen, dünnen Schnabel.

Störche sind eine Familie von Vögeln. Bei uns ist der Weißstorch am bekanntesten. Seine Federn sind weiß, nur die Flügel sind schwarz. Schnabel und Beine sind rot. Ihre ausgestreckten Flügel sind zwei Meter breit oder sogar etwas mehr. Den Weißstorch nennt man auch „Klapperstorch“.

Daneben gibt es noch 18 weitere Arten von Störchen. Sie leben auf allen Kontinenten außer in der Antarktis. Alle sind Fleischfresser und haben lange Beine.

Wie lebt der Weißstorch?

Diese Weißstorcheneltern füttern ihre Jungtiere hoch oben auf ihrem Horst.

Weißstörche gibt es im Sommer fast in ganz Europa. Sie bringen hier ihre Jungen zur Welt. Sie gehören zu den Zugvögeln. Den Winter verbringen die Weißstörche aus dem Osten Europas im warmen Afrika. Das machten die Weißstörche im Westen Europas auch so. Heute fliegen viele von ihnen nur bis nach Spanien. Sie sparen dadurch viel Kraft und finden zudem auf den Müllhalden mehr Nahrung als in Afrika. Wegen des Klimawandels bleibt etwa die Hälfte der Weißstörche der Schweiz immer am selben Ort. Inzwischen ist es hier warm genug, so dass sie den Winter gut überstehen können.

Weißstörche fressen Regenwürmer, Insekten, Frösche, Mäuse, Ratten, Fisch, Eidechsen und Schlangen. Manchmal fressen sie auch Aas, das sind tote Tiere. Sie schreiten dabei über Wiesen und durch Sumpfland und stoßen dann blitzschnell mit dem Schnabel zu. Am meisten Probleme macht den Störchen, dass es immer weniger Sümpfe gibt, in denen sie Futter finden.

Das Männchen kommt zuerst aus dem Süden zurück und landet in seinem Horst aus dem Vorjahr. So nennen Fachleute ein Storchennest. Sein Weibchen kommt etwas später. Storchenpaare bleiben sich ein Leben lang treu. Das können 30 Jahre sein. Sie bauen gemeinsam das Nest aus, bis es schwerer sein kann als ein Auto, also etwa zwei Tonnen.

Nach der Paarung legt das Weibchen zwei bis sieben Eier. Jedes ist etwa doppelt so groß wie ein Hühnerei. Die Eltern brüten abwechselnd. Nach etwa 30 Tagen schlüpfen die Jungtiere aus. Meist sind es etwa drei. Die Eltern füttern sie etwa neun Wochen. Dann fliegen die Jungen aus. Mit etwa vier Jahren sind sie geschlechtsreif.

Über den Storch gibt es viele Geschichten. So soll der Storch die Menschenbabys bringen. Sie liegen in einem Tuch, der Storch hält den Knoten oder ein Seil im Schnabel. Bekannt wurde diese Idee durch das Märchen mit dem Titel „Die Störche“ von Hans Christian Andersen. Vielleicht gelten Störche deshalb als Glücksbringer.

Was für Störche gibt es sonst noch?

Ein Schwarzstorch auf einem Baum in Belgien

In Europa gibt es noch eine weitere Storchenart, den Schwarzstorch. Dieser ist nicht so bekannt und viel seltener als der Weißstorch. Er lebt in Wäldern und ist dem Menschen gegenüber sehr scheu. Er ist etwas kleiner als der Weißstorch und hat ein schwarzes Federkleid.

Viele Storchenarten haben andere Farben oder sind deutlich bunter. Nahe verwandt mit den europäischen Störchen ist der Abdimstorch oder Regenstorch. Er lebt in Afrika, genauso wie der Marabu. Der Sattelstorch kommt ebenfalls aus Afrika, der Riesenstorch lebt im tropischen Asien und Australien. Beides sind Großstörche: Beim Riesenstorch ist allein schon der Schnabel dreißig Zentimeter lang.




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