Permafrostboden
Permafrostboden ist Erdboden, der das ganze Jahr über gefroren ist. Man nennt ihn deshalb auch Dauerfrostboden. Manchmal spricht man auch abgekürzt einfach von Permafrost.
Permafrostboden gibt es dort, wo es sehr kalt ist, also in der Arktis, in der Antarktis oder in deren Nähe. Betroffen sind hier vor allem die Tundra und die Taiga. Grönland ist fast vollständig von Permafrostboden bedeckt, Alaska zu vier Fünfteln, Russland zur Hälfte und China etwa zu einem Fünftel. Auch in vielen Gebirgen gibt es Permafrostboden, zum Beispiel im Himalaya und in den Alpen. Die Schicht des Permafrostbodens kann wenige Meter bis zu 1500 Meter dick sein.
Permafrostboden ist sehr hart. Viele Straßen wurden darauf gebaut. Für Häuser haben die Menschen meist tiefe Löcher in die Erde gebohrt und Pfosten hineingestellt. So stehen die Häuser wie Pfahlbauten im gefrorenen Boden. Auch viele Seilbahn-Stationen und Bergrestaurants stehen auf solchen gefrorenen Böden.
In den Permafrostböden sind viele Tiere und Pflanzen tiefgefroren, beispielsweise Mammute aus der letzten Eiszeit. Für Wissenschaftler ist das sehr gut. Sie können aus diesen abgestorbenen Lebewesen die DNA herausholen und so ihren Bauplan finden. Das ist mit Fossilien nicht möglich.
Was macht der Klimawandel mit dem Permafrostboden?
An manchen Orten taut der Permafrostboden auf. Gebiete, die früher in der kalt-gemäßigten Zone lagen, liegen heute in der warm-gemäßigten Zone. Dadurch verschwinden einzelne Pflanzen und Tiere, dafür siedeln sich andere an.
Viele Straßen liegen in diesen Gebieten nicht mehr auf gefrorenem Boden, sondern auf Matsch. Die Straßenbeläge bekommen Risse und ganze Straßenstücke drohen zu versinken. In vielen Häusern entstehen Risse oder sie stürzen sogar ein, weil der Boden unter ihnen nicht mehr fest ist.
In Norwegen drohen ganze Hänge in die Fjorde abzurutschen. Das kann Tsunamis mit einer Wellenhöhe von über 40 Metern Höhe auslösen. Wenn in den Alpen ein ganzer Hang in einen Stausee rutscht, kann das Wasser über die Staumauer schwappen und weiter unten im Tal eine Überschwemmung auslösen. Hangrutsche können auch Häuser oder ganze Dörfer direkt bedrohen oder gar unter sich begraben.
Auch viele Restaurants und Skilift-Stationen in den Alpen sind gefährdet, weil sie auf Permafrostböden stehen. Die Verantwortlichen dieser Gebäude haben angefangen, das Gebiet im Frühling mit Folien abzudecken, damit der Schnee darunter nicht abschmilzt und so eine isolierende Schicht gegen die Sonnenwärme bildet. Das wirkt zwar, ist aber sehr teuer, und man kann es nur auf kleinen Flächen so machen.
Am schlimmsten ist aber das: In den Permafrostböden ist sehr viel Kohlendioxid eingeschlossen, doppelt so viel wie es in der ganzen Atmosphäre gibt. Wenn der Permafrostboden auftaut, wird dieses Kohlendioxid frei und verstärkt so den Klimawandel. Es gibt im Permafrostboden noch weitere Gase wie Methan oder Lachgas. Das verstärkt den Klimawandel noch viel stärker als das Kohlendioxid. Dadurch wird noch mehr Permafrostboden auftauen. Der Klimawandel beschleunigt sich also selbst.
Ein beschädigtes Haus, weil der Permafrostboden zu Matsch aufgetaut ist.
Mit solchen Abdeckplanen kann man den Schnee oder den Permafrostboden vor dem Auftauen schützen.
Auf der Herschel-Insel in Kanada: Dieser Boden taut langsam auf.
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