Fossil
Ein Fossil ist etwas, was von vergangenem Leben übrig geblieben ist. Fossilien findet man im Erdboden. Das Wort kommt von dem lateinischen Wort „fossilis“, das „ausgegraben“ bedeutet. Oft spricht man auch von Versteinerung, aber es gibt auch Fossilien, die keine Versteinerungen sind, zum Beispiel Erdöl.
Die meisten Fossilien sind Überreste von Lebewesen, also von Pflanzen oder Tieren. Auch Eier oder Kot können zu Fossilien werden. Fußspuren von Tieren im Sand können sich über viele Tausend Jahre erhalten und zu Fossilien werden. Dabei versteinert aber nicht das Lebewesen selbst, sondern eben nur sein Abdruck.
Die Wissenschaft, die sich mit Fossilien beschäftigt, ist die Paläontologie. Fossilien sind die beste und fast einzige Möglichkeit, etwas über ausgestorbene Lebewesen zu erfahren. Forscher haben schon weit über 100.000 fossile Arten von Lebewesen gefunden und untersucht. Es hat aber wahrscheinlich über eine Milliarde Arten gegeben. Doch von den meisten sind keine Überreste erhalten geblieben. Besonders bekannt sind Fossilien von Dinosauriern, Menschen, Bäumen und Ammoniten.
Ammoniten waren Meerestiere, deren Schalen die Form einer Spirale hatten. Versteinerte Schalen von Ammoniten werden deshalb so oft ausgegraben, weil es diese Tiere über einen langen Zeitraum gab, über 300 Millionen Jahre lang. Sie sind wie die Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren ausgestorben.
Wie entstehen Fossilien?
Wie ein Fossil entsteht, ist eine komplizierte Angelegenheit. Um Fossilien zu verstehen, müssen deshalb Wissenschaftler aus vielen Fachgebieten zusammenarbeiten: Chemie, Physik, Geologie und viele andere. Zudem können die Vorgänge so verschieden sein wie auch das, was dabei herauskommt. Einige Schritte lassen sich unterscheiden:
Am Anfang steht der Tod des Tieres oder einer Pflanze. Am besten ist es, wenn kein Tier dies bemerkt und den Körper beschädigt. Am besten ist ein Tod durch Ertrinken oder einfach, weil das Lebewesen alt oder krank ist.
Dann kommt es darauf an, wo das Lebewesen stirbt und welches Klima dort herrscht. Wenn ein Tier im Eis einfriert, wird daraus eine Gletschermumie wie Ötzi. Das ist aber eben eine Mumie und kein Fossil. Meistens zersetzen sich die Lebewesen oder verfaulen. Da kommt es drauf an, wie viel Sauerstoff dabei vorhanden ist. Meistens bleiben bei Tieren nur die Knochen übrig. Von Pflanzen bleibt manchmal nur der Kohlenstoff übrig. Dann entsteht Braunkohle oder Steinkohle. Die weiteren Schritte, die hier unten beschrieben werden, braucht es für Kohle nicht.
Dann ist die Umgebung des verstorbenen Lebewesens wichtig: Kommt Schlamm oder Lehm darüber zu liegen, entstehen oft sehr gute Fossilien. Manche Tiere ertrinken auch im Schlamm. In einem Salzsee bleiben auch Weichteile der Tiere übrig und können zu Fossilien werden. Manche Tiere oder Pflanzenteile wie Pollen werden in Baumharz eingeschlossen. Daraus entsteht Bernstein. Das sind aber keine Fossilien, sondern lediglich Einschlüsse.
Mit der Zeit lagert sich oft weiterer Sand oder Lehm über dem Kadaver ab. Solche Schichten können mehrere Hundert Meter dick werden. Dadurch steigt der Druck von dem vielen Gewicht oben dran. Auch wird es immer wärmer, weil der Kadaver tiefer in die Erde zu liegen kommt. Dabei verändert sich der Kadaver weiter, weil viele chemische Vorgänge einsetzen. So entstehen zum Beispiel richtige Versteinerungen, die wir aus Museen kennen.
Erdöl und Erdgas entstehen aus Plankton, vor allem aus Algen. Nicht nur das Ausgangsmaterial, sondern auch der Druck und die Temperatur müssen stimmen. Man spricht hier weniger von Fossilien, sondern von „fossilen Brennstoffen“ oder „fossilen Energiequellen.
Die Entstehung von Fossilien nennt man Fossilisation. Je nachdem kann sie einige Hundert Millionen Jahre dauern.
Der Archaeopteryx war ein Dinosaurier mit Flügeln
Ein versteinertes Stück Holz
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