Färöer

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Das rote Gebäude auf der Halbinsel Tinganes in der Hauptstadt Thorshavn ist der Sitz der Landesregierung. Bereits um das Jahr 900 versammelten sich dort die freien Männer der Färöer zum Thing. Ihr Parlament, das Løgting, ist eines der ältesten der Welt.

Die Färöer sind eine Gruppe von Inseln im Atlantik. Nimmt man alle kleinen Felsinseln hinzu, sind es über 700. Kein Punkt auf den Färöern ist weiter als fünf Kilometer vom Meer entfernt.

Die Inselgruppe gehört zwar zu Dänemark, doch die Menschen auf den Färöern dürfen das meiste auf ihren Inseln selbst entscheiden. Das Parlament der Färöer heißt Løgting. Die Färöer haben eine eigene Fußballnationalmannschaft und eine eigene Fußballliga. Die meisten färingischen Spieler sind jedoch keine Profis. Sie spielen Fußball nur zum Spaß neben ihrer eigentlichen Arbeit.

Insgesamt leben hier etwa 50.000 Menschen, ein Viertel davon in der Hauptstadt Tórshavn. Die Einwohner nennt man Färinger. Schon seit dem Mittelalter leben ihre Vorfahren auf den Inseln. Sie lebten lange Zeit von Schafen. Die Wolle verkauften sie ins Ausland. Jetzt ist der Fischfang am wichtigsten, früher auch die Jagd auf Wale.

Auf den Färöern gibt es viele Blütenpflanzen, Flechten, Moose und Pilze. Bäume hingegen gibt es von Natur aus nicht. Deshalb ist Holz wertvoll. Früher waren die Häuser und Boote aus Treibholz, das das Meer anspülte. Seit etwa hundert Jahren versuchen die Leute Bäume anzupflanzen. Doch groß werden diese Bäume nicht.

Obwohl die Färöer weit oben im Norden liegen, ist das Klima das ganze Jahr über milde. Im Winter fällt das Thermometer selten unter Null Grad, im Sommer ist es fast nie wärmer als 15 Grad Celsius. Das hängt mit dem Golfstrom zusammen. Wie auf den Azoren schwenkt das Wetter auf den Färöer Inseln schnell um.

Welche Sprache sprechen die Färinger?

Sind das laute Wikinger von heute? Die Gruppe Týr hat sich nach dem germanischen Gott des Krieges benannt und spielt „Viking Metal“.

Sie sprechen eine eigene Sprache, Färöisch. Es ist mit Norwegisch und Isländisch verwandt. Durch die Reformation wurde Dänisch die wichtigste Sprache. Auch der Unterricht in der Schule wurde auf Dänisch gehalten. Die färöische Schriftsprache konnte aber in den alten Balladen und der gesprochenen Alltagssprache überleben.

Im 18. Jahrhundert schrieb ein Gelehrter ein Wörterbuch Färöisch-Dänisch-Latein. Er glaubte nämlich, dass Färöisch aussterben würde und wollte die Sprache für die Nachwelt aufbewahren. Im Jahr 1937 wurde Färöisch als Schulsprache anerkannt. Heute lernen die Schulkinder Dänisch ab der 3. Klasse. Sie beherrschen es später meist sehr gut. Ihren Akzent hören Dänen aber meist heraus. Dänisch ist Zweitsprache auf den Färöern. Das Englische wird aber immer wichtiger.

In der Hauptstadt Thorshavn steht eine kleine Universität, dort studieren unter anderem die künftigen Lehrer auf Färöisch. Fremdwörter vermeiden sie. So heißt das Fernsehgerät „sjónvarp“. Das bedeutet übersetzt „Sicht-Wurf“. Ein „útvarp“, ein „Aus-Wurf“, ist ein Radio) oder tónlist, ist „Ton-Kunst“, Musik.




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