Caspar David Friedrich

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Caspar David Friedrich hat sich selbst so gezeichnet. Damals war er etwa 25 Jahre alt.

Caspar David Friedrich war ein deutscher Maler. Er lebte in der Zeit der Romantik um das Jahr 1800 und malte oft Landschaften. Heute hält man ihn für den wichtigsten deutschen Maler seiner Zeit.

Geboren wurde er im Jahr 1774. Zwanzig Jahre später war er Student in Kopenhagen, wo er an der Kunstakademie lernte. Dort zeichnete man und machte Statuen. Später malte er auch, schließlich mit Öl. Er konnte von seinen Zeichnungen leben und wurde später in seinem Leben Professor.

Friedrich war ein sehr unglücklicher Mensch. Es heißt, er sei als Junge ins Eis eingebrochen. Sein Bruder habe ihn gerettet, der dabei selbst umgekommen ist. Er war auch einmal sehr unglücklich verliebt: Die Frau hat jemand anders geheiratet.

Aber mit seinen Gemälden hatte er Erfolg, vor allem, als er schon fast dreißig war. Sogar der König von Preußen und der Kaiser von Russland kauften seine Bilder. Weil Friedrich sich nicht wohl fühlte, malte er weniger Bilder und wurde arm. Im Jahr 1835 hatte er sogar einen Schlaganfall. Er starb fünf Jahre später. Erst etwa sechzig Jahre später wurden seine Gemälde wieder sehr beliebt.

Was zeigen seine Bilder?

„Greifswald im Mondschein“, aus dem Jahr 1817. Greifswald liegt an der Ostsee und ist die Stadt, in der Friedrich geboren wurde.

Caspar David Friedrich malte vor allem Landschaften: Berge und Täler, die Küste des Meeres, Wälder. Man sieht eine Landschaft mit Stadt oder mit einem einsamen Gebäude. Viele Gebäude und Gegenstände haben mit der Religion oder dem Tod zu tun: Gräber und Kreuze, Ruinen von Kirchen. Einige Landschaften sieht man im Tageslicht, oft aber zeigen die Bilder die Nacht, den Sonnenuntergang oder den Morgen.

Auf vielen Bildern erscheinen keine Menschen, und wenn, dann sieht man sie meist nur von hinten. Einige Figuren drehen sich um. Es heißt, dass Friedrich Menschen nicht so gut malen konnte. Zumindest dachte er das über sich selbst.

Was bedeuten seine Bilder?

Dieses Gemälde heißt „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes“. Die Männer tragen sogenannte altdeutsche Kleidung und halten inne, während sie sich den zunehmenden Halbmond anschauen. Man kann es so verstehen, dass sie hoffen, dass es mit Deutschland besser gehen wird. Der Mond könnte auch ein Zeichen für Jesus Christus sein, den Wiederauferstandenen.

Bei Friedrich war die Landschaft nicht nur ein Hintergrund, sondern wie der „Hauptdarsteller“, das wichtigste auf dem Bild. In der Landschaft fühlt man sich allein und klein. Vielleicht erlebt man sogar wie Friedrich, dass die Natur großartig ist, genauso wie Gott großartig ist. Die Landschaft soll nicht einfach schön sein, sondern auf die Stimmung wirken.

Vieles in seinen Bildern ist ein Symbol, ein Zeichen für etwas, das man eigentlich nicht sieht. Wenn ein Sonnenstrahl durch die Wolken scheint, dann ist das nicht nur ein Sonnenstrahl: Für Friedrich ist das ein Zeichen für Gott.

Die Menschen auf den Bildern zeigen oft den Rücken, damit man sich besser in sie hineinversetzen kann. Wer sich das Bild anschaut, sieht dann dasselbe wie der Mensch auf dem Bild. Schaut der Mensch nach vorne, dann schaut man gemeinsam mit ihm auf den Weg des Lebens, den der Mensch noch vor sich hat. Schaut er nach hinten, blickt er zurück auf sein Leben.

Friedrich hatte die Zeit mitgemacht, als Napoleon Bonaparte über große Teile von Europa herrschte. Er hasste die Franzosen und freute sich darüber, dass Napoleon besiegt worden war. Er wollte auch Einheit und Freiheit für Deutschland, in dem die Fürsten regierten. Das findet man auch in mehreren Bildern zurück. So zeigt ein Gemälde einen einsamen französischen Soldaten, einen Chasseur, im dichten deutschen Wald: Ein umgehackter Baumstumpf und eine Krähe sind Zeichen dafür, dass der Soldat keine frohe Zukunft vor sich hat.

Wie haben die Menschen über seine Bilder gedacht?

Zu seiner Zeit war Caspar David Friedrich bekannt als Maler des „Nordens“. Seine Bilder zeigten oft die Landschaften von Norddeutschland, wie Schnee, Wälder oder die Insel Rügen. Viele Menschen fanden seine Kunst beeindruckend, weil sie die Größe und Schönheit der Natur darstellte. Die Stimmung in seinen Bildern war oft ruhig und nachdenklich, manchmal auch ein bisschen traurig. Das gefiel vielen, weil es die Natur so zeigte, wie sie sie im Norden oft erleben.

Es gab aber auch Menschen, die seine Bilder nicht mochten. Sie fanden sie zu dunkel oder nicht fröhlich genug. Andere wiederum sahen in Friedrichs Kunst etwas Besonderes: Sie erkannten Symbole für alte Geschichten und Traditionen. Große Eichen oder alte Burgen konnten ein Symbol für Deutschland oder die deutsche Geschichte sein, zum Beispiel.

Nach Friedrichs Tod haben die Menschen seine Bilder kaum noch beachtet. Erst später, um das Jahr 1900, hat man sich wieder dafür interessiert. Dann nutzten die Nationalsozialisten seine Kunst, um ihre Propaganda zu verbreiten. Sie gaben seinen Bildern Bedeutungen, die Friedrich selbst nie beabsichtigt hatte. Sie behaupteten, Bäume, Berge oder Ruinen stünden für eine angeblich „germanische“ Kultur. Friedrichs Kunst würde das unterstützen, was die Nationalsozialisten von Ideen wie Stärke, Heimat und Volk halte. Wenn man auf einem Bild ein Kreuz oder eine Kirche sah, dann meinten die Nationalsozialisten, dies stünde gar nicht für das Christentum, sondern tatsächlich für einen alten, germanischen, heidnischen Glauben an die Natur.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wollten viele Menschen erst einmal nichts mehr von Friedrich wissen. Das änderte sich langsam. Um das Jahr 1970 fand man viele seiner Bilder wieder spannend, weil sie Freiheit und Träume ausdrücken. Das Bild „Der Wanderer über dem Nebelmeer“ wurde sehr bekannt, weil man sich verschiedene Dinge darunter vorstellen konnte, die damals diskutiert wurden. Der Wanderer denkt vielleicht über die Natur nach, oder er macht sich Sorgen über die Zukunft.




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