Provence
Die Provence ist eine Gegend im Südosten Frankreichs, zwischen den Alpen und dem Mittelmeer. Die größte Stadt der Provence ist Marseille. Zusammen mit der etwas südlicher gelegenen Côte d'Azur bildet sie eine der achtzehn Regionen, aus denen Frankreich besteht.
Die Provence ist eine der wärmsten und sonnigsten Gegenden Frankreichs. Die Region ist hügelig bis gebirgig. In der Landwirtschaft werden viel Wein angebaut, dazu kommen Oliven und verschiedene Obstsorten. Bekannt ist die Provence für ihren Lavendel. Der blüht dort vor allem in den heißen Sommermonaten. Dann sind weite Teile der Landschaft in Violett getaucht. Dieser schöne Anblick lockt viele Touristen in die Region.
Die Gegend war im Altertum die erste römische Provinz jenseits der Alpen. Vom Ausdruck Provinz stammt der heutige Name für die Provence. Als das Weströmische Reich zu Ende ging, kamen germanische Stämme in die Gegend. Im Mittelalter wurde die Provence lange Zeit von einem Grafen regiert. Erst im 15. Jahrhundert kam sie zum Königreich Frankreich.
Welche bekannten Orte gibt es in der Provence?
Wenn man von Norden her in die Gegend kommt, gilt die Kleinstadt Sisteron als das „Tor zur Provence“. Sie liegt in einer ruhigen, gebirgigen Gegend am Fluss Durance. Ihr Wahrzeichen ist eine Festung aus dem Mittelalter, die Zitadelle von Sisteron.
Die Stadt Avignon war im Mittelalter Sitz eines Papstes und gehörte lange zum Kirchenstaat. Der riesige Papstpalast sowie die gesamte Altstadt sind ein Weltkulturerbe der UNESCO. Bekannt sind auch die alten Stadtmauern von Avignon sowie die unvollendete Brücke Pont Saint-Bénézet. Über die gibt es auch ein bekanntes französisches Lied namens „Sur le pont d’Avignon“, auf Deutsch „Auf der Brücke von Avignon“.
Eine andere bekannte Stadt ist Arles. Sie wurde von den Galliern gegründet und später von Julius Cäsar erobert. Die Römer bauten dort eine Arena. Ihre Außenwände bildeten später im Mittelalter zugleich die Stadtmauern. Die gesamte Stadt befand sich damals also innerhalb der Arena. Im Jahr 1888 reiste der impressionistische Maler Vincent van Gogh nach Arles und malte dort ein Bild von einem Café. Das Gemälde „Caféterrasse am Abend“ wurde eines seiner bekanntesten. Das Café steht noch heute und ist ein beliebtes Touristenziel.
Aix-en-Provence, etwas nördlich von Marseille, ist die historische Hauptstadt der Provence. Mit etwas mehr als 100.000 Einwohnern ist sie eine Großstadt. Aix-en-Provence ist eine Universitätsstadt, in der viele Studenten leben. Mit ihrer gut erhaltenen Altstadt ist sie aber auch Anziehungspunkt zahlreicher Touristen. In der Altstadt gibt es viele schöne Plätze, Cafés und Restaurants.
Darüber hinaus gibt es noch viele schöne kleine Städte und Dörfer. Eines davon ist zum Beispiel L'Isle-sur-la-Sorgue, das mit seinen kleinen Kanälen etwas an Venedig oder Amsterdam erinnert. Das Dorf Les Baux-de-Provence liegt auf einem Felsen und wird in vielen Reiseführern als schönstes Dorf Frankreichs bezeichnet. Früher herrschten dort die Fürsten von Monaco. Bekannt ist Les Baux auch, weil dort ein Erz gefunden wurde, aus dem man Aluminium herstellen kann. Nach seinem Fundort nennt man das Erz „Bauxit“.
Ein Naturschutzgebiet ganz im Westen der Provence nennt man Camargue. Dort mündet die Rhone ins Mittelmeer. Man sieht dort frei lebende Stiere, Pferde und Flamingos. In der Region wird viel Reis angebaut und Salz gewonnen. Eine besondere Reissorte von dort nennt man Camargue-Reis. In der Stadt Saintes-Maries-de-la-Mer gibt es eine Stierkampfarena. Dort wird eine besondere Form des Stierkampfes ausgetragen, bei welcher der Stier nicht getötet wird.
Stiere in der Camargue
Die berühmte Brücke von Avignon wurde nie fertig gebaut.
In der römischen Arena von Arles finden heute noch Anlässe statt.
Das Gemälde „Caféterrasse am Abend“ in Arles von Van Gogh
In der Stadt l'Isle-sur-la-Sorgue
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