Venezuela
Venezuela ist ein Land im Norden Südamerikas. Im Norden des Landes liegt das Karibische Meer. Die Stadt mit den meisten Einwohnern ist Maracaibo. Die Hauptstadt heißt aber Caracas. Caracas liegt direkt am Karibischen Meer im Norden.
Venezuela ist mehr als doppelt so groß wie Deutschland. Es hat aber nicht einmal halb so viele Einwohner. Das Land liegt nahe am Äquator und hat deshalb fast während des ganzen Jahres die gleichen Temperaturen.
Wie in den meisten südamerikanischen Ländern ist auch in Venezuela Spanisch die Amtssprache. Darüber hinaus werden im Land noch elf weitere einheimische Sprachen gesprochen.
Seit fast 200 Jahren ist Venezuela ein unabhängiger Staat. Venezuela hat sehr viel Erdöl, trotzdem werden die Menschen im Land immer ärmer. Viele Dinge kann man gar nicht mehr kaufen. Der Präsident herrscht immer härter und entwickelt sich mehr und mehr zu einem Diktator.
Wie sieht das Land aus?
Das Land ist sehr vielfältig: Es gibt das Gebirge der Anden, ausgedehnte Hochebenen, aber auch große Sumpf- und Dünengebiete. Etwa zwei Fünftel des Landes sind Wald, ein Fünftel ist Wiesen- und Weideland, dazu kommen Felder, Äcker, Berge und Gewässer.
Durch die Nähe zum Äquator bleibt die Temperatur in Venezuela das ganze Jahr über fast gleich. Allerdings hängt die Temperatur auch stark davon ab, wo man sich im Land befindet. In manchen Regionen im Land ist das Klima sehr tropisch und feucht, in anderen Regionen hingegen deutlich kühler. Das hängt vor allem davon ab, auf welcher Höhe sich die jeweilige Region befindet.
Die meisten Sehenswürdigkeiten in Venezuela sind Nationalparks oder andere Orte in der Natur. Meistens liegen sie in der Nähe der Küste. Eine der wenigen Ausnahmen ist der Nationalpark Canaima. Er liegt im Südosten des Landes und gehört zu den größten Nationalparks der Welt. Im Nationalparks Canaima kann man vor allem viele Berge und einige Wasserfälle, wie den Salto Ángel oder den Salto Kukenam besichtigen.
Was geschah früher in Venezuela?
Früher gab es Fischer, Bauern und Jäger, die zum Teil wie Nomaden durch das Land zogen. Die spanischen Eroberer brachten viele Sklaven nach Venezuela. Dadurch wurde die ursprüngliche Kultur fast vollständig zerstört. Dann kamen die christlichen Missionare und brachten nochmals eine neue Religion und eine neue Lebensweise. Venezuela gehörte damals zu Spanien.
Im Jahr 1821 gewann Venezuela den Krieg um seine Unabhängigkeit und wurde ein eigener Staat. Darauf folgten einige Bürgerkriege und Revolutionen.
Im 20. Jahrhundert hatten das Militär und ein Diktator das Sagen. Dann wurde Venezuela eine Demokratie. Es förderte und verkaufte viel Erdöl und wurde eines der reichsten Länder Südamerikas. Viele Schulen wurden in dieser Zeit gebaut.
Im Jahr 1983 wurde das Erdöl auf der ganzen Welt plötzlich viel billiger. Venezuela hatte kaum Möglichkeiten, auf andere Weise Geld zu verdienen und wurde immer ärmer. Seit dem Jahr 2013 ist Nicolas Maduro der Staatspräsident. Er sorgte dafür, dass er immer mächtiger wurde. Heute ist er fast schon ein Diktator. Es gibt viele Demonstrationen gegen ihn.
Wovon leben die Menschen?
Venezuela hat während Jahrzehnten nur auf das Erdöl als Einnahmequelle gesetzt. Es gab kaum andere Wirtschaftszweige. Die vielen Bodenschätze wie Eisen, Kohle, Gold und Diamanten werden nicht wirklich genutzt. Auch den Wald nutzen die Menschen wenig. Der ist allerdings auch meist schlecht zugänglich.
Zu den wichtigsten Anbauprodukten in Venezuela gehören unter anderem Bananen, Mais und Kakao. Außerdem ist die Viehhaltung in einigen Teilen des Landes weit verbreitet. Dazu gehören vorwiegend Schweine, Rinder und Ziegen. Auch von der Fischerei leben viele Menschen.
In Venezuela gibt es immer mehr Menschen ohne Arbeitsstelle. Inzwischen betrifft dies jeden vierten Einwohner. Diese Zahl ist seit dem Jahr 2015 sprunghaft angestiegen.