Jahreszeiten

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
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Eine Eiche
im Winter, im Frühling
im Sommer und im Herbst

Die Jahreszeiten sind Teile eines Jahres. In vielen Ländern unterscheidet man vier Jahreszeiten: Zum Frühling gehören März, April und Mai, zum Sommer gehören Juni, Juli und August, zum Herbst gehören September, Oktober und November, zum Winter gehören Dezember, Januar und Februar. Manche Völker teilen es anders ein und haben mehr Jahreszeiten.

Die Erde hat eine Achse, so nennt man die gedachte Linie durch Nordpol und Südpol, um die sie sich dreht. Außerdem umkreist die Erde die Sonne, und zwar einmal pro Jahr. Die Erdachse steht schief auf dieser Umlaufbahn. Das sieht man auch bei jedem Globus. Diese Schiefstellung der Erdachse ist der Grund für die Jahreszeiten.

Die Bahn der Erde um die Sonne ist kein vollkommener Kreis, darum ist die Erde nicht immer gleich fern von der Sonne. Viele Leute denken, dass das für die Jahreszeiten wichtig sei: Es wäre Winter, weil wir weiter von der Sonne entfernt seien. In Wirklichkeit machen diese Unterschiede aber fast nichts aus. Es kommt drauf an, wo die Sonne über der Erde steht.

Wo steht die Sonne über der Erde?

In unseren Sommermonaten scheint die Sonne steiler auf die Nordhalbkugel: Bei uns in Europa ist dann Sommer.

Im Lauf des Jahres gibt es drei besondere Orte, an denen die Sonne am Mittag stehen kann. Einer ist der nördlichste Ort. Ihn nennt man den nördlichen Wendekreis. Es ist ein Breitenkreis, der sich rund um die Erde zieht. Die Sonne nähert sich ihm von Süden her, jeden Mittag ein bisschen mehr. Am 20., 21. oder 22. Juni erreicht sie ihn und erscheint später wieder immer näher über dem Äquator. Der Tag, an dem diese Wende stattfindet, nennt man die Sommersonnenwende.

Der nächste Ort ist der Äquator. Darüber steht die Sonne am 21. oder 22. September. Tag und Nacht sind dann bei uns gleich lang. Deshalb spricht man an diesem Datum von der Tag-und-Nacht-Gleiche.

In unseren Wintermonaten scheint die Sonne flacher auf die Nordhalbkugel: Bei uns ist dann Winter.

Dann wandert sie Sonne mittags weiter an den dritten Ort. Er liegt am weitesten im Süden über dem südlichen Wendekreis. Das ist ebenfalls ein Breitenkreis. Sie Sonne erreicht ihn am 20. oder 21. Dezember. Dann sind bei uns die Tage am kürzesten und werden dann wieder länger. Deshalb nennt man den Tag, an dem diese Wende stattfindet, die Wintersonnenwende.

Der vierte Ort ist auch der zweite, nämlich wieder der Äquator. Dort kommt der Höchststand der Sonne also zum zweiten Mal vor, nämlich am 21. oder 22. März. Tag und Nacht sind dann bei uns wieder gleich lang. Es kommt dann nochmals zur Tag-und-Nacht-Gleiche.

Wie kommt es vom Sonnenstand zu den Jahreszeiten?

Hellblau ist hier der Äquator eingezeichnet, dunkelblau sind die beiden Wendekreise. Die Sonne steht am Mittag immer zwischen den beiden Wendekreisen, je nach Jahreszeit.

Je steiler das Sonnenlicht von oben auf die Erde fällt, desto mehr wärmt es sie auf. Fällt das Licht nur flach auf die Erde, so kann es diese nicht so stark aufwärmen. Auf dem oberen Bild erkennt man gut, dass die Sonnenstrahlen auf der Nordhalbkugel steiler auftreffen als auf der Südhalbkugel. Es ist also Sommer im Norden und Winter im Süden. Beim unteren Bild ist die Erde halb um die Sonne gewandert, die Sonnenstrahlen kommen deshalb aus der anderen Richtung. Jetzt ist es genau umgekehrt: im Norden ist nun Winter und im Süden ist Sommer.

Die Jahreszeiten und das Klima sind also auf der Nordhalbkugel genau umgekehrt als auf der Südhalbkugel. Man spricht deshalb auch vom Nordsommer, dann ist Südwinter. Wenn bei uns Nordwinter ist, herrscht auf der Südhalbkugel der Südsommer.

Warum ist es beim höchsten Sonnenstand nicht am wärmsten?

Beim höchsten Sonnenstand ist es noch nicht am heißesten, aber die Gefahr für einen Sonnenbrand ist am größten.

Die Sonne braucht eben Zeit. Sie muss nicht nur die Luft erwärmen, sondern auch das Wasser in Meeren und Seen sowie den Erdboden, die Häuser und was es sonst noch gibt. Es ist wie bei uns in der Wohnung: Wenn wir die Heizung aufdrehen, dauert es eine gewisse Zeit, bis das wirkt.

Um den 20. Juni haben wir den höchsten Sonnenstand. Die Tage sind am längsten und die Gefahr für einen Sonnenbrand ist am größten. Bis es aber am wärmsten ist, dauert es seine Zeit. Das ist dann meist im Juli der Fall.

Dafür ist es beim tiefsten Sonnenstand vor Weihnachten noch nicht am kältesten. Das kommt erst danach, meist im Januar. Die Seen und Teile des Meers brauchen dann aber noch mehr Zeit, um abzukühlen und frieren oft erst im Februar zu.

Wie ist es auf der Südhalbkugel?

Kurz gesagt ist auf der Südhalbkugel alles genau umgekehrt wie auf der Nordhalbkugel. Sommer und Winter sind vertauscht, ebenso Frühling und Herbst. Wer die Kälte nicht mag, könnte also jeden Herbst auf die Südhalbkugel umziehen und im Frühling wieder zurück. Es gibt tatsächlich Leute, die dies tun.

Allerdings darf man nicht denken, bei uns sei alles normal und auf der Südhalbkugel verkehrt. Genau das Umgekehrte kann sagen, wer auf der Südhalbkugel wohnt. Beide Ansichten haben denselben Wert, es ist nur eine Frage des Standpunkts.




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