Weihnachtsgeschichte
Die Weihnachtsgeschichte steht in der Bibel, gleich am Anfang des Neuen Testaments. Sie bildet den eigentlichen Grund für das Weihnachtsfest. In den Kirchen liest man die Weihnachtsgeschichte um die Weihnachtszeit vor. Auch in manchen Familien wird sie vorgelesen oder erzählt.
Die Weihnachtsgeschichte handelt von der Geburt des kleinen Jesus. Einiges daran war außergewöhnlich. So soll Josef nicht der eigentliche Vater sein, sondern der Heilige Geist. Ein Engel erzählte Maria im Voraus von ihrer Schwangerschaft. Nach der Geburt berichteten Engel den Hirten, was geschehen sei.
Zwei Männer haben in ihrem Evangelium über den kleinen Jesus geschrieben: Matthäus und Lukas. Man muss sich die Geschichte also etwas in der Bibel zusammensuchen. Zudem gibt es Sätze aus älteren Schriften, von Propheten. Vor allem Matthäus hat solche in seine Erzählung eingefügt. Auch römische Herrscher oder ihre Stellvertreter werden erwähnt.
Jesus ist in der Weihnachtsgeschichte mehr als einfach ein Baby wie es Tausende gab. Er ist der Messias, der Retter, den das jüdische Volk schon lange erwartete. Die Erwähnung verschiedener Römer sollte aber auch zeigen, dass die Geschichte nicht nur einfach erfunden ist, sondern tatsächlich wahr.
Heute ist es schwierig, Wahrheit und Glaube klar voneinander zu trennen, auch wenn viele Wissenschaftler schon seit Jahrhunderten darüber nachdenken und viele Bücher dazu schreiben. Für viele Christen steht der Glaube im Vordergrund. Für die Juden ist Jesus jedoch nicht der versprochene Retter. Nach ihrer Meinung war er einer von vielen Männern, die Aufruhr gemacht haben. Dafür haben ihn die Römer auch hingerichtet.
Wie beginnt die Weihnachtsgeschichte?
Maria und Josef waren verlobt, aber noch nicht verheiratet. Da kam ein Engel zu Maria und sagte: „Du wirst ein Kind bekommen. Sein Vater wird aber nicht Josef sein, sondern Gott selbst. Das Baby soll Jesus heißen.“ Für Maria war das unfassbar. Trotzdem glaubte sie daran.
Zu dieser Zeit führte der römische Stellvertreter in Syrien auf Befehl von Kaiser Augustus eine Volkszählung durch. Dazu musste jeder in den Heimatort seines Stammes gehen und sich dort in eine Liste eintragen lassen. Josef stammte von David ab, einem früheren jüdischen König. Weil der aus Bethlehem war, mussten auch Josef und Maria aus Nazareth dorthin.
Die beiden waren jedoch arm und konnten sich keine Herberge leisten. Heute wäre das für uns ein Hotel. Auch waren alle Unterkünfte überfüllt, weil so viele Leute unterwegs waren. Beim Dorf Bethlehem fanden sie schließlich einen Stall. Vielleicht war es auch eine Art Höhle, in der manchmal Schafe und andere Haustiere Schutz suchten. Es gab etwas Stroh und eine alte Futterkrippe.
Dort brachte Maria ihr Baby zur Welt. Weil sie keine Wiege hatte, bettete sie es in die Futterkrippe. Josef ließ sich nicht anmerken, dass er nicht der leibliche Vater des Babys war.
Welches waren die ersten Besucher beim kleinen Jesuskind?
In der Nähe waren Hirten auf dem Feld. Sie hüteten dort ihre Schafe. Auch zu ihnen kam ein Engel und sagte: „Habt keine Angst. Ganz in der Nähe ist ein kleines Kind geboren. Es wird später die ganze Welt retten.“
Die Hirten fanden den Stall. Dort war alles so, wie der Engel es gesagt hatte. Die Hirten waren arm und brachten nur kleine Geschenke mit. Sie glaubten, dass dieses Kind der Retter sei, der Messias, von dem schon im Alten Testament die Rede war. Deshalb erzählten sie später die Ereignisse überall herum.
Nach einiger Zeit kamen drei ganz besondere Männer ins Land. Es waren weise Männer, also besondere Gelehrte. Sie kamen aus dem Morgenland, also von Osten her. Die Sterne hatten ihnen die Geburt eines Königs versprochen. Der Stern von Bethlehem zeigte ihnen den Weg.
Weil sie einen kommenden Herrscher erwarteten, fragten sie zuerst in der großen Stadt Jerusalem, wo der neugeborene König der Juden sei. Der jüdische König Herodes erschrak, weil er keinen anderen König neben sich dulden wollte. Herodes regierte damals in Jerusalem, obwohl sein Reich eigentlich den Römern untertan war. Er erfuhr von den Priestern, dass der König in Bethlehem zur Welt kommen müsse, denn so stehe es in den alten Schriften.
Inzwischen fanden die Sterndeuter das Jesuskind und überreichten ihm wertvolle Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe, ein besonderes Gewürz. Die Bibel nennt sie „die Sterndeuter aus dem Morgenland“. Heute nennen wir sie die Heiligen Drei Könige. Sie verließen die junge Familie bald darauf wieder.
Welche Gefahr drohte dem Jesuskind?
Kurz darauf erschien dem Josef im Traum ein Engel. Der sagte zu ihm: „Flieht schnell nach Ägypten. Herodes wird nämlich euer Kind suchen um es zu töten.“ Josef und Maria flohen noch in derselben Nacht und blieben in Ägypten.
Herodes war wütend. Die Sterndeuter waren nämlich nicht zu ihm zurück gekommen, wie er es verlangt hatte, um ihnen den genauen Geburtsort von Jesus zu verraten. Also ließ er alle Jungen in der Umgebung von Bethlehem töten, die noch nicht zwei Jahre alt waren.
Nach einiger Zeit starb König Herodes. Da erschien dem Josef wieder ein Engel im Traum und schickte ihn zurück in seine Heimat. Dort war aber inzwischen der Sohn des Herodes König. Deshalb ließ sich Josef etwas weiter weg nieder, im Dorf Nazareth. Dort, im Landesteil Galiläa, hatten sie wahrscheinlich zuvor schon gewohnt. Damals gab es noch keine Nachnamen. Deshalb nannte man ihn Josef von Nazareth oder Josef der Zimmermann. Jesus hieß später Jesus von Nazareth.
Wurde die Geschichte im Lauf der Zeit ausgeschmückt?
Im Laufe der Zeit kamen einige Ausschmückungen zur Geschichte aus der Bibel hinzu. Zum Beispiel sollen im Stall auch ein Ochse und ein Esel gelegen haben. Andere Geschichten erzählen von einem Esel, auf dem Maria geritten sei. Auch viele Bilder zeigen dies. In der Weihnachtsgeschichte werden diese Tiere nicht erwähnt. Es gibt aber einen Satz des Propheten Jesaja, der von einem Ochsen und einem Esel handelt. Der passt hierher und wurde deshalb in die Geschichte eingebaut.
Die Weisen oder Sterndeuter aus dem Morgenland wurden später „Könige“ genannt. Auch dies steht so nicht in der Bibel. Vielleicht hat es mit den teuren Geschenken zu tun, die sie mitgebracht haben. Es waren auch nicht zwei Weiße und ein Schwarzer, und sie hießen auch nicht Caspar, Melchior und Balthasar. Das sind Ergänzungen aus späteren Zeiten.
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