Verkehrszeichen
Ein Verkehrszeichen ist ein Zeichen, um den Verkehr zu regeln und zu steuern. Das Zeichen kann auf ein Schild, auf eine Tafel oder direkt auf die Straße gemalt sein. Andere Wörter sind Verkehrssignal oder Straßensignal.
Wer sich an ein Zeichen nicht hält, kann bestraft werden. Das gilt nicht nur für Autofahrer, sondern auch für alle anderen, die am Verkehr teilnehmen, also für Radfahrer, Motorradfahrer oder Fußgänger.
Manche Verkehrszeichen warnen vor Gefahren, zum Beispiel vor Wildwechsel. Das bedeutet, dass ab und zu Rehe oder andere Tiere über die Straße laufen. Andere Verkehrszeichen regeln die Vorfahrt oder ob man überholen darf oder wo man parken darf.
Was für Zeichen gibt es?
Bei einem Verkehrszeichen denken viele Leute wohl zuerst an Schilder und Tafeln. Manche Tafeln sind Wechselverkehrszeichen: Die Teile der Tafel können sich drehen, oder das Zeichen wird mit Leuchtmitteln angezeigt. Wenn der Verkehr sich ändert, kann man das Zeichen wechseln. Fahren viele Autos auf der Straße, zeigt man an, dass sie langsamer fahren sollen. Dann kommt es nicht so leicht zum Stau.
Manchmal ist das Verkehrszeichen auf die Straße gemalt, zum Beispiel wie schnell man hier fahren darf. Noch etwas anderes ist die Fahrbahnmarkierung. So eine Markierung zeigt zum Beispiel an, wo am Straßenrand die Fahrbahn endet.
Auch Wegweiser sind Verkehrszeichen. Damit wird an Straßen angegeben, wohin der Weg führt und wie viele Kilometer die Städte und Dörfer entfernt sind. Außerdem steht am Anfang eines Ortes ein Ortsschild mit dem Namen des Ortes. So weiß man, wo man gerade ist.
Schließlich gibt es noch Ampeln. Eigentlich heißen sie „Signalgeber“ und gehören zu einer Lichtzeichenanlage oder Lichtsignalanlage.
Wer stellt Verkehrszeichen auf?
Was im Verkehr gilt, das bestimmt der Staat. Regierung und Parlament entscheiden über die Regeln. Wo dann genau ein Verkehrszeichen hinkommt, das entscheidet bei manchen Straßen die Regierung des Staates, bei anderen zum Beispiel eine Gemeinde oder Stadt.
In den deutschen Städten und Gemeinden gibt es Straßenverkehrsbehörden und Straßenbaubehörden. Das sind Teile der Stadtverwaltung, genau wie das Amt des Bürgermeisters oder das Amt, das sich um Schulen kümmert. Die Straßenverkehrsbehörde entscheidet, wo Verkehrszeichen aufgestellt werden. Wer findet, dass irgendwo ein Schild hinkommen muss, kann seine Gemeinde darum bitten.
Man darf aber auf keinen Fall selbst Verkehrszeichen an der Straße anbringen. Wer das tut, kann bestraft werden. Doch manchmal machen Menschen das. Sie malen dann zum Beispiel einfach selbst einen Zebrastreifen auf die Straße.
Gelten auf den Straßen nur die Verkehrszeichen?
Im Straßenverkehr gibt es Regeln, die gar nicht an der Straße angezeigt werden. Es sind allgemeine Regeln, die der Staat mit Gesetzen und Verordnungen aufstellt. Viele davon lernen schon die Kinder in der Grundschule, andere lernt man in einer Fahrschule für den Führerschein.
Ein Beispiel ist die Regel „rechts vor links“ bei der Vorfahrt. Wenn jemand an eine Kreuzung ohne Verkehrszeichen kommt, dann hat er Vorfahrt, wenn er geradeaus fahren will, außer, wenn jemand von rechts kommt.
Wenn es aber ein Verkehrszeichen an der Kreuzung gibt, dann muss man dem Verkehrszeichen folgen. An der eigenen Straße könnte ein Verkehrsschild stehen, das besagt: Vorfahrt beachten. Dann muss man auch jemanden vorlassen, der von links kommt.
An der Kreuzung könnte auch noch eine Ampel stehen. Dann bestimmt die Ampel, wer wann fahren darf. Bei den Ampeln sieht man auch noch Verkehrsschilder. Diese Schilder gelten für den Fall, dass die Ampeln mal kaputt sein sollten.
Dann kann es aber noch sein, dass ein Polizist den Verkehr regelt, oder jemand anders, dem der Staat das erlaubt hat. Dann gilt weder die allgemeine Regeln noch das Verkehrsschild noch die Ampel, sondern das, was der Polizist sagt oder zeigt.
Sind die Verkehrszeichen in allen Ländern dieselben?
Menschen nutzen die Straßen oft nicht nur im eigenen Land. Sie fahren in den Urlaub oder sind für ihre Arbeit im Ausland. Es ist normalerweise sinnvoll, wenn die Regeln und Zeichen überall dieselben oder ähnlich sind. Dann wissen die Menschen auch im Ausland, woran sie sich halten müssen.
Schon vor über 100 Jahren gab es ein Treffen über Verkehrszeichen. Im Jahr 1909 haben Vertreter aus verschiedenen Ländern vereinbart, welche Zeichen gelten sollen. Seitdem hat es mehrmals solche Treffen gegeben.
Ein Beispiel ist das Stopp-Schild. Es ist in den meisten Ländern der Welt bekannt und sieht deutlich anders aus als andere Schilder: Das Achteck erkennt man gut, selbst wenn das Schild verschmutzt sein sollte. Die Form wurde im Jahr 1922 in den USA erfunden. Seit dem Jahr 1968 nutzt man es auch bei uns.
Trotzdem sind manche Schilder und sonstige Zeichen noch unterschiedlich. Das kann man manchmal sehr gut verstehen. Denn bestimmte Dinge gibt es nicht in allen Ländern. In Australien werden Schilder aufgestellt, die vor Kängurus warnen, die die Straße überqueren. In anderen Ländern hat man keine Kängurus und daher keine solchen Schilder.
Gibt es zu viele Zeichen?
Für den Staat ist es ziemlich teuer, ein Verkehrsschild aufzustellen. Es kostet normalerweise an die 150 Euro. Dennoch klagen viele Menschen, dass an manchen Orten viel zu viele Schilder stehen. Vor allem für Autofahrer ist es dann schwierig, schnell zu schauen, was sie tun sollen. Dabei gibt es bereits Regeln, dass zum Beispiel nicht zu viele Schilder an ein und demselben Pfosten hängen dürfen.
Manche Leute, die über den Verkehr nachdenken, hatten daher eine Idee. Sie haben vorgeschlagen, dass man die Straßen als einen gemeinsamen Raum ansehen soll. Man nennt das auch eine Gemeinschaftsstraße. Dort soll es sicherer und angenehmer zugehen als auf den meisten Straßen, auf denen die Autos Chef sind.
Wenn ein Gebiet ein gemeinsamer Raum ist, dann gelten dort nur die allgemeinen Regeln, zum Beispiel die Vorfahrtsregeln. Verkehrszeichen und Ampeln gibt es dort fast gar nicht. Die Autofahrer, Radfahrer, Fußgänger und andere Verkehrsteilnehmer sollen eben vorsichtiger fahren und auf andere Rücksicht nehmen.
Man hat diese Idee schon in vielen Gebieten ausprobiert. Dort ist es zumindest nicht unsicherer geworden. Das waren jedoch Gebiete, in denen nicht so viele Autos fahren. In Gebieten oder auf Straßen mit viel Autoverkehr braucht man wohl doch etwas mehr Regeln und auch Verkehrszeichen.
Im Jahr 1951 in Leipzig: Damals sah ein Stop-Schild noch so aus.
Dieses indische Schild warnt Autofahrer, dass Kinder nicht immer langsam und ruhig zur Schule gehen.