Sonderbundskrieg

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Henri Dufour auf dem weißen Pferd war eine der bekanntesten Generäle der Schweiz. Er führte die Truppen der Eidgenossenschaft im Sonderbundskrieg. Später gründete er mit Henri Dunant das Rote Kreuz.
Eine alte Zeichnung vom Gefecht bei Geltwil im Kanton Aargau.

Der Sonderbundskrieg war ein Krieg in der Schweiz. Er tobte während etwa vier Wochen im November des Jahres 1847. Die konservativen Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden, Nidwalden, Zug, Freiburg und Wallis gründeten ein Bündnis, den sogenannten Sonderbund. Sie führten Krieg gegen den Rest der Eidgenossenschaft. Der Sonderbundskrieg war der letzte Krieg auf Schweizer Boden.

Während der Julirevolution von 1830 wurde in Frankreich die Monarchie abgeschafft. Die Nachricht vom glorreichen Sieg des Bürgertums führte auch in der Schweiz zu einem Erstarken des Liberalismus. Bis dahin wurden die Kantone der Eidgenossenschaft eher von Konservativen regiert.

Die Liberalen wollten die Eidgenossenschaft nach ihren Vorstellungen verändern. In zwölf Kantonen wurde die Verfassung erneuert. Unter anderem sollten die einfachen Bürger mehr mitreden dürfen und der Staat sollte über die Kirche bestimmen können. Die Mächtigen in der Kirche waren natürlich dagegen. Besonders in den katholischen Kantonen regte sich Widerstand gegen diese Verfassungsänderungen. Aber auch im reformierten Zürich führten Konservative einen Putsch durch.

Die Streitigkeiten zwischen Konservativen und Liberalen fanden ihren Höhepunkt im Aargauer Klosterstreit. Die Regierung im Aargau beschloß, die Kloster im Kanton aufzuheben. Nachdem die Regierung der Forderung der Konservativen, die Kloster wiederherzustellen, nicht zufriedenstellend nachkam, beschlossen acht besonders konservative Kantone aus der Eidgenossenschaft auszutreten. Sie gründeten den Sonderbund.

Am 30. Oktober 1847 beschloßen die verbleibenden Kantone, Soldaten zu schicken, um gegen den Sonderbund in den Krieg zu ziehen. Nur Appenzell Innerrhoden und Neuenburg erklärten sich für neutral und nahmen nicht am Gefecht teil. Die Eidgenossen hatten ein Heer von etwa 100.000 Mann, während der Sonderbund etwa 80.000 Mann aufbieten konnte.

Der Sonderbund versuchte zunächst im Tessin und im Aargau anzugreifen. Es gelang ihm jedoch nicht, dort einen Sieg zu erringen. Am 24. November konnten die Truppen der Eidgenossenschaft unter Henri Dufour Luzern besetzen, die Hochburg des Sonderbundes. Wenige Tage darauf reichten die übrigen Kantone des Sonderbundes ihre Kapitulation ein.

Nach dem Krieg wurden auch in den Sonderbundskantonen die Verfassung im Sinne der Liberalen geändert. Im Jahr 1848 wurde nach dem Vorbild der USA in der Schweiz eine Bundesverfassung verfasst. Dies war die Geburtsstunde des Schweizer Bundesstaates.



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