Schwalben

Aus Klexikon – das Kinderlexikon
Zwei junge Mehlschwalben machen Rast auf den ersten Flugversuchen.
Eine Uferschwalbe im Flug. Man sieht gut die beiden Teile des Schwanzes.
Das Gefieder der Felsenschwalben sieht so ähnlich aus wie die Umgebung: Feinde können sie daher schlecht erkennen.
Eine Rötelschwalbe sammelt Material für ihr Nest.

Schwalben sind Zugvögel. Sie verbringen bei uns den Sommer und haben hier ihre Jungen. Den Winter verbringen sie im Süden, wo es wärmer ist.

Schwalben sind eine Familie von Tieren. Es gibt davon viele verschiedene Arten. Bei uns leben die Mehlschwalbe, die Rauchschwalbe, die Uferschwalbe, die Felsenschwalbe und die Rötelschwalbe. Wegen des Klimawandels kommen aber auch immer mehr andere Schwalbenarten zu uns.

Schwalben sind eher kleine Vögel. Bei einigen Arten ist der Schwanz auffällig: Er hat zwei Gabeln und sieht etwa so aus, wie wenn wir den Daumen und den Zeigefinger etwas voneinander abspreizen. Mit den Füßen können sie nicht gut laufen. Das tun sie aber auch selten.

Wie leben Schwalben?

Schwalben ernähren sich von Insekten, die sie in der Luft jagen. Bei gutem Wetter fliegen diese Insekten hoch oben, also fliegen auch die Schwalben hoch. Das ist ein Anzeichen dafür, dass das Wetter noch eine Zeitlang sonnig bleibt. Fliegen die Insekten tief, dann fliegen auch die Schwalben tief. Vor allem für die Bauern war es früher wichtig, anhand des Schwalbenflugs auf das Wetter des folgenden Tags zu schließen.

Schwalben erkennt man auch gut an ihren Nestern. Zur Zeit des Nestbaus mischt sich eine klebrige Flüssigkeit in ihren Speichel. Damit kleben sie Sand, Lehm oder andere Materialien zusammen und bauen daraus ihre Nester. Die kleben sie dorthin, wo Katzen oder andere Feinde nicht hinkommen: an Balken, unter Vordächer und an ähnliche Orte.

Wie unterscheiden sich Schwalbenarten?

Die Mehlschwalben brüteten ursprünglich an Felsen. Sie haben sich aber an die Menschen gewöhnt und leben heute gerne in deren Nähe. Weil sie ihre Nester manchmal an Kirchen bauen, nennt man sie auch „Kirchschwalben“. Sie brüten auch gerne hoch oben in den Bergen, auf bis zu 2.600 Meter über dem Meeresspiegel. Ihre Nester bauen sie gerne in Kolonien, also nahe an anderen Nestern. Das können fünf bis tausend sein. Das Weibchen legt zweimal im Jahr je drei bis fünf Eier.

Die Rauchschwalben nennt man auch Hausschwalben oder Gabelschwalben, dies wegen ihrem gegabelten Schwanz. Sie mögen vor allem die Landschaften rund um Bauernhöfe, wo es Wiesen und Teiche gibt. Dort finden sie am meisten Futter. Ihre Nester bauen sie am liebsten an Ställe und Scheunen. Bevor es Kamine gab, gelangten sie durch die Öffnungen oben am Dach in die Häuser. Weil diese Öffnungen für den Rauch aus der Küche gedacht waren, nennt man sie eben „Rauchschwalben“. Eine Rauchschwalbe legt zwei- bis dreimal im Sommer Eier, je vier bis fünf Stück. In Deutschland sind die Rauchschwalben gefährdet.

Uferschwalben sind die kleinsten Schwalben bei uns. Als Nester graben sie sich Höhlen an Flussufer oder Meerufer, manchmal auch in Lehm- oder Kiesgruben. Diese Höhlen polstern sie mit Halmen und Federn aus. Das Weibchen legt ein- oder zweimal Eier im Jahr, jeweils fünf bis sechs Stück. In Deutschland sind die Uferschwalben streng geschützt. In der Schweiz gibt es sie nur im Mittelland, weil sie sich weiter oben nicht wohl fühlen.

Die Felsenschwalben leben eher im Süden. In der Schweiz gibt es sie im Jura und in den Alpentälern. Ihre Nester bauten sie ursprünglich am liebsten an Felswänden, in Schluchten oder an Brücken. In jüngerer Zeit bauen sie auch auch an Häusern, vor allem unter dem Dach. Sie brüten einmal, in einem guten Jahr zweimal. Jedes Mal legt das Weibchen zwei bis fünf Eier.

Die Rötelschwalben leben auch im Sommer eher im Süden. In unseren Ländern, also nördlich der Alpen, gibt es sie erst etwa seit dem Jahr 1950. Man bezeichnet sie auch als „Irrgäste“, weil man denkt, dass sie sich eher hierher verirrt haben. Meist mischen sie sich für die Reise unter eine Gruppe von Rauchschwalben. Ihre Nester hängen sie an die Decke.



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