Hades

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Eine Hades-Statue aus dem Alten Griechenland

Hades war im Alten Griechenland der Gott der Unterwelt und damit des Totenreiches. Gleichzeitig wurde auch dieses Totenreich als „Hades“ bezeichnet. Hades war der älteste Sohn des Götterpaares Rhea und Kronos und der Bruder von Zeus, Poseidon, Hera, Demeter und Hestia.

Da Kronos seinen Vater selbst schon brutal vom Thron gestürzt hatte, war er immer in Angst, einer seiner Söhne könnte das Gleiche mit ihm machen. Deshalb verschlang er sie. Bis auf Zeus. Den versteckte Rhea und gab dafür Kronos einen Stein zu essen.

Als Zeus alt genug war, befreite er seine Geschwister aus dem Bauch des Vaters und in einem langen Kampf besiegten sie ihn. Die drei Brüder Zeus, Poseidon und Hades losten, wer von ihnen über welchen Bereich herrschen sollte. Zeus bekam den Himmel, Poseidon das Meer und Hades die Unterwelt. Die Erde gehörte ihnen gemeinsam. Die drei Schwestern spielten in der Götterwelt eher Nebenrollen.

Hades war nicht sehr beliebt, denn niemand wollte gerne sterben und für immer in der finsteren Unterwelt bleiben. Das zeigen auch viele seiner Spitznamen, zum Beispiel „der Furchtbare“ oder „der Dunkle“. Aber er galt auch als stark und gerecht. Einen Beinamen, nämlich „der Unsichtbare“, trug er, weil er die Hadeskappe besaß, die ihn unsichtbar machte.

In der römischen Götterwelt hieß Hades Pluto und war außer für das Totenreich auch für den Reichtum zuständig. Das ist nicht verwunderlich, denn unter der Erde fanden die Menschen vieles, das reich macht: Gold, Silber, Eisen und Edelsteine.

Welche Geschichten gibt es über Hades?

Persephone, Hades und der Höllenhund Zerberus

Zwei Geschichten wurden gerne von Hades erzählt und in der Kunst dargestellt:

Hades raubt Persephone: Hades wollte unbedingt eine Frau haben. Er verliebte sich in Persephone, die Tochter seiner Tante Demeter. Demeter war die Göttin der Fruchtbarkeit. Mit Wissen des Zeus entführte Hades das Mädchen in die Unterwelt. Demeter, die Mutter, war todunglücklich und schrecklich wütend. Überall suchte sie Persephone und auf Wunsch der Fruchtbarkeitsgöttin wuchs nichts mehr auf der Erde. Eine Hungersnot drohte für die Menschen. Da griff Zeus ein und fand einen Kompromiss: Persephone blieb abwechselnd ein halbes Jahr unter der Erde bei Hades, ein halbes Jahr bei ihrer Mutter. Was sie selbst zu dieser „Lösung“ sagte, wird nicht erzählt. Aber mit dieser Geschichte erklärten sich die Menschen, warum es auf der Erde die Jahreszeiten gibt und warum im Winter, wenn Persephone in der Unterwelt lebt, auf der Erde nichts wächst.

Hades und Orpheus: Das strenge Gesetz des Hades sagte, dass kein Lebender in die Unterwelt durfte und keine Tote aus der Unterwelt auf die Erde zurück. Begreiflicherweise, denn wer lebt, lebt, und wer einmal tot ist, kehrt nicht zurück. Am Eingang der Unterwelt wachte der vielköpfige Hund Cerberos und Charon führte nur die Verstorbenen auf seinem Floß ins Totenreich. Zu den ganz wenigen der Lebenden, denen es gelang, ins Totenreich zu kommen, gehörte der berühmte Sänger Orpheus. Seine Frau Eurydike war am Hochzeitstag von einer Giftschlange gebissen worden und gestorben. Orpheus war schrecklich traurig und beschloss, das Unmögliche zu versuchen: Er stieg in die Unterwelt hinab. Dort besänftigte er alle mit seinem wunderbaren Gesang. Auch Persephone und Hades waren von seinen Liedern tief gerührt. Hades erlaubte darum Orpheus, Eurydike wieder ins Leben zurückzubringen. Nur durfte er, bis sie oben waren, weder mit ihr sprechen noch sich nach ihr umdrehen. Leider hielt das Orpheus, der seine Frau so sehr liebte, nicht aus. So musste sie für immer ins Totenreich zurück.




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