Weihnachten
An Weihnachten feiern die Christen die Geburt von Jesus Christus vor gut 2000 Jahren. Vor etwa 1700 Jahren gab es zum ersten Mal dieses Weihnachtsfest, also erst 300 Jahre später. In vielen Ländern ist heute der 25. Dezember der wichtigste Festtag an Weihnachten. In Deutschland, Österreich, der Schweiz und anderen Ländern ist auch der 26. Dezember ein Feiertag. An beiden Tagen müssen die allermeisten Leute nicht zur Arbeit gehen. Sie haben frei, damit sie Zeit mit ihren Familien und Freunden verbringen können. Viele Familien singen gemeinsam Weihnachtslieder.
Zum Weihnachtsfest gehört auch, dass die Menschen sich gegenseitig Geschenke machen. Man packt sie oft bereits am 24. Dezember aus, also an Heiligabend. Diesen Brauch gibt es erst seit rund 500 Jahren, seit Beginn der Neuzeit. Davor war das nur am 6. Dezember üblich, dem Nikolaustag. Auch der Weihnachtsbaum stammt aus dieser Zeit. Dazu kamen noch die beliebten Gabenbringer: der Weihnachtsmann oder das Christkind.
Die Kirchen feiern Weihnachten mit zusätzlichen Gottesdiensten, Konzerten und Krippenspielen. Im Krippenspiel wird die Weihnachtsgeschichte nachgespielt. Viele Menschen gehen nur noch an diesem besonderen Tag zur Kirche. Früher war es in vielen Familien üblich, nach der Weihnachtsfeier am späten Abend noch zum Gottesdienst zu gehen. In der katholischen Kirche heißt dieser Anlass Mitternachtsmesse.
An welchem Tag Jesus wirklich geboren wurde, weiß man nicht genau. In der Bibel steht dazu nichts. Vielleicht wurde der 25. Dezember aus einem bestimmten Grund gewählt: Schon die Römer im Altertum haben an dem Tag das Fest zur Wintersonnenwende gefeiert. Nach dieser werden die Tage wieder länger und die Nächte kürzer. Die Wintersonnenwende galt auch als der Geburtstag des römischen Sonnengottes.
Heute ist Weihnachten für viele Menschen vor allem ein wichtiges Familienfest. Deshalb feiern auch Menschen Weihnachten, die sich nicht oder nicht unbedingt als Christen fühlen. Den Advent feiern die katholischen und die evangelischen Christen ab dem vierten Sonntag vor Weihnachten.
Wie kam Jesus zur Welt?
Maria und Josef waren verlobt, aber noch nicht verheiratet. Da kam ein Engel zu Maria und sagte: „Du wirst ein Kind bekommen. Sein Vater wird aber nicht Josef sein, sondern Gott selbst. Das Baby soll Jesus heißen.“ Für Maria war das unfassbar. Trotzdem glaubte sie daran.
Zu dieser Zeit führte der römische Stellvertreter in Syrien auf Befehl von Kaiser Augustus eine Volkszählung durch. Dazu musste jeder in den Heimatort seines Stammes gehen und sich dort in eine Liste eintragen lassen. Josef stammte von David ab, einem früheren jüdischen König. Weil der aus Bethlehem war, mussten auch Josef und Maria aus Nazareth dorthin.
Die beiden waren jedoch arm und konnten sich keine Herberge leisten. Heute wäre das für uns ein Hotel. Auch waren alle Unterkünfte überfüllt, weil so viele Leute unterwegs waren. Beim Dorf Bethlehem fanden sie schließlich einen Stall. Vielleicht war es auch eine Art Höhle, in der manchmal Schafe und andere Haustiere Schutz suchten. Es gab etwas Stroh und eine alte Futterkrippe.
Dort brachte Maria ihr Baby zur Welt. Weil sie keine Wiege hatte, bettete sie es in die Futterkrippe. Josef ließ sich nicht anmerken, dass er nicht der leibliche Vater des Babys war.
Welches waren die ersten Besucher beim kleinen Jesuskind?
In der Nähe waren Hirten auf dem Feld. Sie hüteten dort ihre Schafe. Auch zu ihnen kam ein Engel und sagte: „Habt keine Angst. Ganz in der Nähe ist ein kleines Kind geboren. Es wird später die ganze Welt retten.“
Die Hirten fanden den Stall. Dort war alles so, wie der Engel es gesagt hatte. Die Hirten waren arm und brachten nur kleine Geschenke mit. Sie glaubten, dass dieses Kind der Retter sei, der Messias, von dem schon im Alten Testament die Rede war. Deshalb erzählten sie später die Ereignisse überall herum.
Nach einiger Zeit kamen drei ganz besondere Männer ins Land. Es waren weise Männer, also besondere Gelehrte. Sie kamen aus dem Morgenland, also von Osten her. Die Sterne hatten ihnen die Geburt eines Königs versprochen. Der Stern von Bethlehem zeigte ihnen den Weg.
Weil sie einen kommenden Herrscher erwarteten, fragten sie zuerst in der großen Stadt Jerusalem, wo der neugeborene König der Juden sei. Der jüdische König Herodes erschrak, weil er keinen anderen König neben sich dulden wollte. Herodes regierte damals in Jerusalem, obwohl sein Reich eigentlich den Römern untertan war. Er erfuhr von den Priestern, dass der König in Bethlehem zur Welt kommen müsse, denn so stehe es in den alten Schriften.
Inzwischen fanden die Sterndeuter das Jesuskind und überreichten ihm wertvolle Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe, ein besonderes Gewürz. Die Bibel nennt sie „die Sterndeuter aus dem Morgenland“. Heute nennen wir sie die Heiligen Drei Könige. Sie verließen die junge Familie bald darauf wieder.
Welche Gefahr drohte dem Jesuskind?
Kurz darauf erschien dem Josef im Traum ein Engel. Der sagte zu ihm: „Flieht schnell nach Ägypten. Herodes wird nämlich euer Kind suchen um es zu töten.“ Josef und Maria flohen noch in derselben Nacht und blieben in Ägypten.
Herodes war wütend. Die Sterndeuter waren nämlich nicht zu ihm zurück gekommen, wie er es verlangt hatte, um ihnen den genauen Geburtsort von Jesus zu verraten. Also ließ er alle Jungen in der Umgebung von Bethlehem töten, die noch nicht zwei Jahre alt waren.
Nach einiger Zeit starb König Herodes. Da erschien dem Josef wieder ein Engel im Traum und schickte ihn zurück in seine Heimat. Dort war aber inzwischen der Sohn des Herodes König. Deshalb ließ sich Josef etwas weiter weg nieder, im Dorf Nazareth. Damals gab es noch keine Nachnamen. Deshalb nannte man ihn Josef von Nazareth oder Josef der Zimmermann. Jesus hieß später Jesus von Nazareth.
Wurde die Geschichte im Lauf der Zeit ausgeschmückt?
Zwei Männer haben in ihrem Evangelium über den kleinen Jesus geschrieben: Matthäus und Lukas. Man muss sich die Geschichte also etwas zusammensuchen. Zudem gibt es Sätze aus älteren Schriften, die man hinzugefügt hat. Deshalb ist die Sache nicht ganz einfach.
Im Laufe der Zeit kamen einige Ausschmückungen zur Geschichte aus der Bibel hinzu. Zum Beispiel sollen im Stall auch ein Ochse und ein Esel gelegen haben. Andere Geschichten erzählen von einem Esel, auf dem Maria geritten sei. Auch viele Bilder zeigen dies. In der Weihnachtsgeschichte werden diese Tiere nicht erwähnt. Es gibt aber einen Satz des Propheten Jesaja, der von einem Ochsen und einem Esel handelt. Der passt hierher und wurde deshalb in die Geschichte eingebaut.
Die Weisen oder Sterndeuter aus dem Morgenland wurden später „Könige“ genannt. Auch dies steht so nicht in der Bibel. Vielleicht hat es mit den teuren Geschenken zu tun, die sie mitgebracht haben. Es waren auch nicht zwei Weiße und ein Schwarzer, und sie hießen auch nicht Caspar, Melchior und Balthasar. Das sind Ergänzungen aus späteren Zeiten.
Maria mit dem kleinen Jesuskind
Viele Länder haben ein traditionelles Essen, das man an Weihnachten isst. In Deutschland ist das etwa die Gans.
Das Versenden von Weihnachtskarten ist eine weitere Tradition. Diese ist über 100 Jahre alt und kommt aus Norwegen.
Klexikon.de ist die Wikipedia für Kinder zwischen 5 und 15 Jahren, also ein kostenloses Online-Lexikon für Schulkinder. Zum Thema Weihnachten findet ihr weitere Kinderseiten in der Kindersuchmaschine „Frag Finn“.
Das Klexikon wird gefördert durch den weltgrößten Wikipedia-Förderverein Wikimedia Deutschland, die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Bundeszentrale für Kinder- und Jugendmedienschutz und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg.
Unsere Klexikon-Botschafter sind die KiKA-Moderatoren Ralph Caspers („Wissen macht Ah!“, “Die Sendung mit der Maus“ und „Frag doch mal die Maus“) und Julian Janssen („Checker Julian“).
Das Kinderlexikon Klexikon sorgt für Medienkompetenz und Bildungsgerechtigkeit und ist wie die Wikipedia auf Spenden angewiesen. Denn hier finden Schülerinnen und Schüler zu 3.500 Themen das Wichtigste einfach erklärt, mit Definition und Bildern. Das ist Grundwissen kindgerecht und leicht verständlich für Unterricht, Hausaufgaben und Präsentationen in der Schule.