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Eine Furt ist eine Stelle, an der man einen [[Fluss]] oder [[Bach (Gewässer)|Bach]] überqueren kann. Dort befindet sich zwar keine Brücke. Doch das Wasser ist besonders seicht, dass man dort nicht versinkt. Manchmal wurde der Boden des Gewässers verstärkt, etwa durch Asphalt. | Eine Furt ist eine Stelle, an der man einen [[Fluss]] oder [[Bach (Gewässer)|Bach]] überqueren kann. Dort befindet sich zwar keine [[Brücke]]. Doch das [[Wasser]] ist besonders seicht, so dass man dort nicht versinkt. Manchmal wurde der Boden des Gewässers verstärkt, etwa durch Asphalt. | ||
Das [[Wort]] Furt gab es in der [[Deutsche Sprache|deutschen Sprache]] schon vor 1200 Jahren. Es ist mit dem Wort „fahren“ verwandt. Ähnliche Wörter sind „voorde“ auf [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] und „ford“ auf [[Englische Sprache|Englisch]]. | Das [[Wort]] Furt gab es in der [[Deutsche Sprache|deutschen Sprache]] schon vor 1200 Jahren. Es ist mit dem Wort „fahren“ verwandt. Ähnliche Wörter sind „voorde“ auf [[Niederländische Sprache|Niederländisch]] und „ford“ auf [[Englische Sprache|Englisch]]. | ||
Heute sind Furten in [[Europa]] nicht mehr ganz so wichtig, weil die Menschen Brücken und | Heute sind Furten in [[Europa]] nicht mehr ganz so wichtig, weil die Menschen Brücken und [[Straße]]n gebaut haben. Aber im [[Mittelalter]] waren Furten wichtige Teile von Wegen durch das Land. Sonst hätte man mit [[Pferde]]n und Wagen einen Fluss vielleicht nicht überqueren können. Das galt besonders für [[Armee]]n. | ||
Viele Städte hat man an einer Furt gegründet. Man brauchte für eine Stadt sowieso Wasser zum Beispiel von einem Fluss. Die Stadt konnte [[Zoll (Grenze)|Wegezoll]] von den Reisenden verlangen. | Viele [[Stadt|Städte]] hat man an einer Furt gegründet. Man brauchte für eine Stadt sowieso Wasser, zum Beispiel von einem Fluss. Die Stadt konnte [[Zoll (Grenze)|Wegezoll]] von den Reisenden verlangen. | ||
Durch manche Furten kann man nur zu bestimmten Zeiten. Zu anderen Zeiten steht das Wasser zu hoch, weil der Fluss zu viel Wasser führt. Manche Furten kann man nur bei [[Ebbe und Flut|Ebbe]] durchqueren. Ferner werden manchmal Straßen überflutet, sind an sich aber keine Furten. | Durch manche Furten kann man nur zu bestimmten Zeiten. Zu anderen Zeiten steht das Wasser zu hoch, weil der Fluss zu viel Wasser führt. Manche Furten kann man nur bei [[Ebbe und Flut|Ebbe]] durchqueren. Ferner werden manchmal Straßen überflutet, sind an sich aber keine Furten. | ||
== Was hat die Furt mit dem Namen der Stadt zu tun? == | == Was hat die Furt mit dem Namen der Stadt zu tun? == | ||
[[File:Trescott Ford, south-west of Wolverhampton - geograph.org.uk - 1129199.jpg|thumb|Die Trescott Ford in Wolverhampton, [[England]]. Das Schild warnt, dass man jedes Jahr viele | [[File:Trescott Ford, south-west of Wolverhampton - geograph.org.uk - 1129199.jpg|thumb|Die Trescott Ford in Wolverhampton, [[England]]. Das Schild warnt, dass man jedes Jahr viele [[Auto]]s aus dem Wasser ziehen muss.]] | ||
Dass eine Stadt an einer Furt lag oder liegt, | Dass eine Stadt an einer Furt lag oder liegt, erkennt man oft an ihrem [[Name]]n. Ein Beispiel ist die Stadt [[Frankfurt am Main]]. [[Fränkisches Reich|Fränkische]] Siedler errichteten sie an einer Furt über den Fluss [[Main]]. | ||
In [[England]] enden solche Namen auf „ford“, wie Oxford, die Ochsenfurt. In den [[Niederlande|Niederlanden]] gibt es Amersfoort und auch Utrecht oder Dordrecht: Diese Endung kommt vom [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Wort „traiectum“, das Übergang bedeutet. Ähnlich ist es in vielen slawischen Sprachen: Die [[Kroatische Sprache|kroatische]] Stadt Slavonski Brod hat in ihrem Namen das „brod“, das früher Furt bedeutete. | In [[England]] enden solche Namen auf „ford“, wie Oxford, die Ochsenfurt. In den [[Niederlande|Niederlanden]] gibt es Amersfoort und auch Utrecht oder Dordrecht: Diese Endung kommt vom [[Lateinische Sprache|lateinischen]] Wort „traiectum“, das Übergang bedeutet. Ähnlich ist es in vielen slawischen Sprachen: Die [[Kroatische Sprache|kroatische]] Stadt Slavonski Brod hat in ihrem Namen das „brod“, das früher Furt bedeutete. | ||
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Fording Dyea River with cart full of supplies on the Chilkoot Trail, Alaska, 1897 (LAROCHE 170).jpeg|In [[Alaska]] vor über 100 Jahren: Diese Männer waten mit ihren Vorräten durch den Dyea-Fluss. | |||
Struthio camelus (Kunene).jpg|Ein Straußenvogel auf einer [[Straße]] in [[Namibia]]. Das Schild warnt ihn vor einer Furt. | |||
Wading by car on Iceland (3).jpg|Hier fährt ein Auto in [[Island]] über eine flache Stelle im Fluss. | |||
Duntisbourne Leer Ford 2011.jpg|In der alten englischen Stadt Duntisbourne Leer: eine Furt durch einen kleinen [[Bach (Gewässer)|Bach]]. | |||
Переправа - panoramio (3).jpg|Diese beiden Radfahrer waten durch ein Gewässer in [[Russland]]. | |||
Řeka Rolava v Chaloupkách (3).jpg|Hier in [[Tschechien]] ist es ein Bauer mit seinem Landwirtschaftsfahrzeug, der durch den Fluss Rolava will. | |||
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Version vom 11. Mai 2021, 14:57 Uhr
Eine Furt ist eine Stelle, an der man einen Fluss oder Bach überqueren kann. Dort befindet sich zwar keine Brücke. Doch das Wasser ist besonders seicht, so dass man dort nicht versinkt. Manchmal wurde der Boden des Gewässers verstärkt, etwa durch Asphalt.
Das Wort Furt gab es in der deutschen Sprache schon vor 1200 Jahren. Es ist mit dem Wort „fahren“ verwandt. Ähnliche Wörter sind „voorde“ auf Niederländisch und „ford“ auf Englisch.
Heute sind Furten in Europa nicht mehr ganz so wichtig, weil die Menschen Brücken und Straßen gebaut haben. Aber im Mittelalter waren Furten wichtige Teile von Wegen durch das Land. Sonst hätte man mit Pferden und Wagen einen Fluss vielleicht nicht überqueren können. Das galt besonders für Armeen.
Viele Städte hat man an einer Furt gegründet. Man brauchte für eine Stadt sowieso Wasser, zum Beispiel von einem Fluss. Die Stadt konnte Wegezoll von den Reisenden verlangen.
Durch manche Furten kann man nur zu bestimmten Zeiten. Zu anderen Zeiten steht das Wasser zu hoch, weil der Fluss zu viel Wasser führt. Manche Furten kann man nur bei Ebbe durchqueren. Ferner werden manchmal Straßen überflutet, sind an sich aber keine Furten.
Was hat die Furt mit dem Namen der Stadt zu tun?
Dass eine Stadt an einer Furt lag oder liegt, erkennt man oft an ihrem Namen. Ein Beispiel ist die Stadt Frankfurt am Main. Fränkische Siedler errichteten sie an einer Furt über den Fluss Main.
In England enden solche Namen auf „ford“, wie Oxford, die Ochsenfurt. In den Niederlanden gibt es Amersfoort und auch Utrecht oder Dordrecht: Diese Endung kommt vom lateinischen Wort „traiectum“, das Übergang bedeutet. Ähnlich ist es in vielen slawischen Sprachen: Die kroatische Stadt Slavonski Brod hat in ihrem Namen das „brod“, das früher Furt bedeutete.
In Alaska vor über 100 Jahren: Diese Männer waten mit ihren Vorräten durch den Dyea-Fluss.
Hier fährt ein Auto in Island über eine flache Stelle im Fluss.
In der alten englischen Stadt Duntisbourne Leer: eine Furt durch einen kleinen Bach.
Diese beiden Radfahrer waten durch ein Gewässer in Russland.
Hier in Tschechien ist es ein Bauer mit seinem Landwirtschaftsfahrzeug, der durch den Fluss Rolava will.