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Kladderadatsch Damenwahl Gustav Brand 1919.jpg|Diese Zeitschrift belächelte die Frauen, als sie 1919 in der [[Weimarer Republik]] erstmals wählen gehen durften. | |||
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Version vom 7. Februar 2021, 19:56 Uhr
Zur Frauenbewegung gehören Organisationen, die sich in der Politik für die Gleichheit von Frauen einsetzen. Es geht darum, dass Frauen gleiche Rechte wie Männer haben sollen. In der Geschichte der meisten Gesellschaften auf der Welt hatten Männer die Macht und viele Dinge im Alltag waren ihnen vorbehalten. Frauen waren in den Familien für den Haushalt und die Kinder zuständig. Sie konnten nicht für sich entscheiden und waren den Männer unterworfen.
In der Zeit der Aufklärung machten sich die ersten Frauen, die damals lesen und schreiben konnten, Gedanken über die Gleichwertigkeit aller Menschen. In der Französischen Revolution sahen sie die Möglichkeit, an der Ungleichheit etwas zu ändern. So forderte im Jahr 1791 die französische Schriftstellerin Olympe de Gouges, sprich: Oläämp dö Guusch, gleiche Rechte für die Frauen wie sie die Menschenrechtserklärung von 1789 den Männern zugestanden hat. Zwei Jahre später wurde Olympe de Gouges jedoch unter Robespierre als Aufrührerin zum Tod verurteilt und hingerichtet.
Wie ging es mit der Frauenbewegung weiter?
Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts gab es immer wieder neue Wellen der Frauenbewegung. In der ersten Welle ging es um die politischen und bürgerlichen Rechte der Frauen. Damit war vor allem ihre Teilnahme an den Wahlen gemeint, aber auch das Recht auf eine bezahlte Arbeit und gute Arbeitsbedingungen in den Fabriken. Für die Mädchen wurden ein guter Schulunterricht und für junge Frauen die Zulassung zu den Universitäten gefordert. Dies alles war um das Jahr 1900 noch längst nicht erreicht.
Verschiedene Frauenorganisationen kämpften überall in Europa und in den USA für solche Rechte. Sie taten dies jedoch nicht gemeinsam, sondern hatten unterschiedliche politische Ansichten. Einige traten als bürgerliche Frauen für den Liberalismus ein, die anderen waren zudem Teil der Arbeiterbewegung und somit sozialistisch. Die bürgerliche Frauenbewegung wollte vor allem das Wahlrecht erreichen und die Bildung stärken. Den Frauen auf der linken, sozialistischen Seite ging es mehr um den gleichen Lohn für Mann und Frau.
In Großbritannien und in den USA marschierten am Beginn des 20. Jahrhunderts sogenannte Suffragetten auf den Straßen. An ihren Demonstrationen forderten diese bürgerlichen Frauen lautstark das Wahlrecht. Zum Teil gingen manche sogar in den Hungerstreik. Sie drohten also damit sich zu Tode zu hungern, um ihr Ziel zu erreichen. Mit der Zeit waren sie auch erfolgreich: Im Ersten Weltkrieg fehlten Männer an ihren Arbeitsplätzen und so waren Frauen für die Wirtschaft der verschiedenen Länder sehr wichtig. Dies erzeugte einen Druck, der in mehreren Ländern nach diesem Krieg den Frauen das Wahlrecht einbrachte. Um das Jahr 1920 wurde es in den USA, aber auch in Deutschland und Österreich eingeführt.
In Frankreich, dem Land der Revolution von 1789, wurde das Frauenwahlrecht erst im Jahr 1944 eingeführt. Beschlossen wurde es von einer Regierung, die wegen der deutschen Besetzung im Zweiten Weltkrieg ins Ausland geflohen ist und von dort aus den Widerstand unterstützte. In der Schweiz dauerte es bis ins Jahr 1971 und in Liechtenstein sogar bis 1984, bis Frauen in der Politik mitbestimmen durfte. In diesen beiden Ländern musste sich eine Mehrheit der Männer an einer Volksabstimmung dafür aussprechen.
Wozu gab es eine zweite und dritte Welle?
Eine Suffragetten-Demonstration in New York im Jahr 1912
Diese Zeitschrift belächelte die Frauen, als sie 1919 in der Weimarer Republik erstmals wählen gehen durften.