Carl Orff: Unterschied zwischen den Versionen
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Carl Orff war ein wichtiger [[deutsch]]er Komponist des 20. [[Jahrhundert|Jahrhunderts]]. Außerdem arbeitete er als [[Musik]]pädagoge, also als jemand, der anderen Musik beibringt. Auch seinetwegen gibt es in vielen [[Kindergarten|Kindergärten]] und [[Schule|Schulen]] [[Xylophon]]e, [[Trommel]]n und andere Schlaginstrumente. Sein berühmtestes Stück sind die „Carmina burana“, ein Stück für einzelne Sänger, mehrere [[Chor|Chöre]] und [[Orchester]] zu | Carl Orff war ein wichtiger [[deutsch]]er Komponist des 20. [[Jahrhundert|Jahrhunderts]]. Außerdem arbeitete er als [[Musik]]pädagoge, also als jemand, der anderen Musik beibringt. Auch seinetwegen gibt es in vielen [[Kindergarten|Kindergärten]] und [[Schule|Schulen]] [[Xylophon]]e, [[Trommel]]n und andere Schlaginstrumente. Sein berühmtestes Stück sind die „Carmina burana“, ein Stück für einzelne Sänger, mehrere [[Chor|Chöre]] und [[Orchester]] zu [[Text]]en aus dem Mittelalter. Die „Carmina burana“ waren [[Lied]]er aus dem [[Kloster]] Benediktbeuern in [[Bayern]]. | ||
Geboren wurde Carl Orff im Jahr 1895 in [[München]], wo er auch 1982 gestorben ist. Schon früh interessierte er sich für alles, was mit Musik und [[Theater]] zu tun hatte. Für | [[Geburt|Geboren]] wurde Carl Orff im Jahr 1895 in [[München]], wo er auch 1982 [[Tod|gestorben]] ist. Schon früh interessierte er sich für alles, was mit Musik und [[Theater]] zu tun hatte. Für seine eigene Schulbildung interessierte er sich weniger. Die brach er mit 16 [[Jahr]]en ohne Abschluss ab. Seine [[Eltern]] waren entsetzt. Orff studierte dann an der Königlichen Musikakademie in München. | ||
Obwohl er ein moderner Komponist war, beschäftigte sich Orff viel mit alter Musik bis hin zum [[Mittelalter]]. Er liebte und schrieb Stücke in alten | Obwohl er ein moderner Komponist war, beschäftigte sich Orff viel mit alter Musik bis hin zum [[Mittelalter]]. Er liebte und schrieb Stücke in alten [[Sprache]]n wie [[Latein]] und [[Griechische Sprache|Altgriechisch]], er suchte den Ursprung des Rhythmus in der Sprache, in der Bewegung und im [[Tanz]]. Deshalb hat er auch am liebsten für das Theater komponiert. Seine bekannteste [[Oper]] ist „Die Kluge“ nach einem [[Märchen]] aus der Sammlung der [[Brüder Grimm]]. | ||
Orff hat Großes geleistet in der Kunst und in der Musikerziehung. Aber in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] hat er sich kaum von den [[Nationalsozialismus|Nationalsozialisten]] ferngehalten. Er hat zwar ihre Ideen öffentlich nie unterstützt. Im Jahr 1936 komponierte er aber für die [[Olympische Spiele|Olympischen Spiele]] in [[Berlin]] eine Jugendhymne. [[Adolf Hitler]] nutzte diese Spiele, um [[Propaganda]] für seine Ideen zu machen. | |||
Musizieren sollten Kinder auf einfachen Instrumenten, die man leicht verstehen kann | == Wie arbeitete Orff als Musikpädagoge == | ||
Mit seiner Kollegin Gunhild Keetman hatte Orff eine bahnbrechende Idee für die Musik- und Bewegungserziehung: [[Kind]]er sollten die [[Kraft]] des Rhythmus kennenlernen, von den einfachsten Abzählreimen, vom Klatschen und Stampfen an bis zu Bewegungsspielen und Tänzen. | |||
Musizieren sollten Kinder auf einfachen [[Musikinstrument|Instrumenten]], die man leicht verstehen kann. Damit meinte er Xylophone, Trommeln und anderes Schlagwerk. Beim Xylophon beispielsweise begreift jedes Kind: Je größer der Stab des Xylophons, desto tiefer der Ton. | |||
Die Kinder sollten die untrennbare Einheit von [[Sprache]], Musik und Tanz spüren und verstehen und Spaß daran haben. Und sie sollten den Mut entwickeln, selbst Musik zu erfinden. Keetman und Orff schrieben das alles im „Orff-Schulwerk“ auf. Eigentlich müsste es deshalb „Keetman-Orff-Schulwerk“ heißen. | Die Kinder sollten die untrennbare Einheit von [[Sprache]], Musik und Tanz spüren und verstehen und Spaß daran haben. Und sie sollten den Mut entwickeln, selbst Musik zu erfinden. Keetman und Orff schrieben das alles im „Orff-Schulwerk“ auf. Eigentlich müsste es deshalb „Keetman-Orff-Schulwerk“ heißen. | ||
Das Orff-Institut ist ein Teil der Musik-[[Hochschule]] in [[Salzburg]]. Dort werden seit vielen Jahrzehnten junge Leute aus aller Welt zu [[Lehrer]]n für diese Art der Musik- und Bewegungserziehung ausgebildet. Man hat die Methoden von Keetman und Orff weiterentwickelt und beschäftigt sich heute auch mit [[Hip Hop]] und vielem anderen. | |||
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Intrumentarium Orff-Schulwerkde la société Studio 49.jpg| | Intrumentarium Orff-Schulwerkde la société Studio 49.jpg|mini|Das sind die wichtigsten Orff-Instrumente. | ||
Orff, C. Die Kluge (München, 1948).JPG| | Orff, C. Die Kluge (München, 1948).JPG|mini|Das Bühnenbild für die [[Oper]] „Die Kluge“ in [[München]] im Jahr 1948 | ||
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Carmina Burana Wheel of Fortune (detail).jpg| | Carmina Burana Wheel of Fortune (detail).jpg|mini|Ein Bild aus dem handgeschriebenen [[Buch]] mit den „Carmina burana“ | ||
Frohnburg - Orff-Institut.jpg| | Frohnburg - Orff-Institut.jpg|mini|Das Orff-Institut in [[Salzburg]] | ||
Straßenschild Carl-Orff-Straße 20230410 HOF00166 RAW-Export.png| | Straßenschild Carl-Orff-Straße 20230410 HOF00166 RAW-Export.png|mini|[[Straße]]n, Plätze und [[Schule]]n sind nach Carl Orff benannt. | ||
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Aktuelle Version vom 6. Mai 2024, 19:50 Uhr
Carl Orff war ein wichtiger deutscher Komponist des 20. Jahrhunderts. Außerdem arbeitete er als Musikpädagoge, also als jemand, der anderen Musik beibringt. Auch seinetwegen gibt es in vielen Kindergärten und Schulen Xylophone, Trommeln und andere Schlaginstrumente. Sein berühmtestes Stück sind die „Carmina burana“, ein Stück für einzelne Sänger, mehrere Chöre und Orchester zu Texten aus dem Mittelalter. Die „Carmina burana“ waren Lieder aus dem Kloster Benediktbeuern in Bayern.
Geboren wurde Carl Orff im Jahr 1895 in München, wo er auch 1982 gestorben ist. Schon früh interessierte er sich für alles, was mit Musik und Theater zu tun hatte. Für seine eigene Schulbildung interessierte er sich weniger. Die brach er mit 16 Jahren ohne Abschluss ab. Seine Eltern waren entsetzt. Orff studierte dann an der Königlichen Musikakademie in München.
Obwohl er ein moderner Komponist war, beschäftigte sich Orff viel mit alter Musik bis hin zum Mittelalter. Er liebte und schrieb Stücke in alten Sprachen wie Latein und Altgriechisch, er suchte den Ursprung des Rhythmus in der Sprache, in der Bewegung und im Tanz. Deshalb hat er auch am liebsten für das Theater komponiert. Seine bekannteste Oper ist „Die Kluge“ nach einem Märchen aus der Sammlung der Brüder Grimm.
Orff hat Großes geleistet in der Kunst und in der Musikerziehung. Aber in der Zeit des Nationalsozialismus hat er sich kaum von den Nationalsozialisten ferngehalten. Er hat zwar ihre Ideen öffentlich nie unterstützt. Im Jahr 1936 komponierte er aber für die Olympischen Spiele in Berlin eine Jugendhymne. Adolf Hitler nutzte diese Spiele, um Propaganda für seine Ideen zu machen.
Wie arbeitete Orff als Musikpädagoge
Mit seiner Kollegin Gunhild Keetman hatte Orff eine bahnbrechende Idee für die Musik- und Bewegungserziehung: Kinder sollten die Kraft des Rhythmus kennenlernen, von den einfachsten Abzählreimen, vom Klatschen und Stampfen an bis zu Bewegungsspielen und Tänzen.
Musizieren sollten Kinder auf einfachen Instrumenten, die man leicht verstehen kann. Damit meinte er Xylophone, Trommeln und anderes Schlagwerk. Beim Xylophon beispielsweise begreift jedes Kind: Je größer der Stab des Xylophons, desto tiefer der Ton.
Die Kinder sollten die untrennbare Einheit von Sprache, Musik und Tanz spüren und verstehen und Spaß daran haben. Und sie sollten den Mut entwickeln, selbst Musik zu erfinden. Keetman und Orff schrieben das alles im „Orff-Schulwerk“ auf. Eigentlich müsste es deshalb „Keetman-Orff-Schulwerk“ heißen.
Das Orff-Institut ist ein Teil der Musik-Hochschule in Salzburg. Dort werden seit vielen Jahrzehnten junge Leute aus aller Welt zu Lehrern für diese Art der Musik- und Bewegungserziehung ausgebildet. Man hat die Methoden von Keetman und Orff weiterentwickelt und beschäftigt sich heute auch mit Hip Hop und vielem anderen.
Ein iranisches Ballett tanzt zu „Carmina burana“.
Ein Bild aus dem handgeschriebenen Buch mit den „Carmina burana“
Das Orff-Institut in Salzburg
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