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Turiner Grabtuch: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Shroudofturin.jpg|mini|Auf dem Turiner Grabtuch ist zweimal das Bilnis eines Mannes zu sehen.]]
[[File:Turiner Grabtuch, Negativ-Positiv, in hoher Auflösung.jpg|thumb|Die Vorderseite des Mannes auf dem Tuch. Im Jahr 1931 hat man dieses [[Foto]] gemacht. Man sieht es hier links als Negativ, die [[Farbe]]n sind also umgekehrt: Was dunkel ist, erscheint hell, was hell ist, erscheint dunkel. Rechts ist das Originalfoto.]]
Das Turiner Grabtuch ist ein Leinentuch mit einem schwachen Bildnis, das einen Mann zeigt. Es gibt [[Katholische Kirche|katholische]] Gläubige, die sagen, dass das Leinentuch [[Jesus|Jesus Christus]] zeigt. Jesus sei nach seinem Tod in dieses Tuch gehüllt worden. Für sie ist es eine wichtige [[Reliquie]]. Das Tuch wird im [[Kirche|Dom]] der italienischen Stadt [[Turin]] aufbewahrt, daher hat es seinen Namen. Man nennt es auch das Heilige Grabtuch.
Das Turiner Grabtuch ist ein Tuch aus Leinen mit einem schwachen Bildnis, das einen [[Mann]] zeigt. Es gibt viele [[Katholische Kirche|katholische]] Gläubige, die [[glaube]]n, dass das Leinentuch [[Jesus|Jesus Christus]] zeigt. Jesus sei nach seinem [[Tod]] in dieses Tuch gehüllt worden. Das Tuch wird im [[Kirche|Dom]] der [[italien]]ischen [[Stadt]] [[Turin]] aufbewahrt, daher hat es seinen [[Name]]n. Man nennt es auch das Heilige Grabtuch.


Es ist ein langes, schmales Tuch aus Leinen. Leinentücher webt man mit Fasern der Flachspflanze. Es ist etwa 110 [[Meter|Zentimeter]] breit und 440 Zentimeter lang. Das Tuch selbst ist cremefarben, das Bildnis erscheint bräunlich.
Es ist ein langes, schmales Tuch aus Leinen. Leinentücher webt man mit Fasern der Flachspflanze. Es ist etwa 110 [[Meter|Zentimeter]] breit und 440 Zentimeter lang. Das Tuch selbst ist cremefarben, das Bildnis erscheint bräunlich.


Heute kennt man Texte aus dem Jahr 1534, in dem das Tuch zum ersten Mal erwähnt wurde. Es kann aber auch deutlich älter sein. Damals lag das Tuch noch in einer Kapelle in [[Frankreich]]. Es wurde später nach Turin gebracht.
Das älteste Zeugnis außer dem Grabtuch selbst ist ein Anhänger, ähnlich einer [[Münze]]. Er wurde zur ersten [[Ausstellung]] des Grabtuchs im Jahr 1357 in einer [[Kirche|Kapelle]] in [[Frankreich]] geschaffen. Nur wenig später entstanden verschiedene [[Text]]e, die vom Grabtuch berichten, bevor dieses nach Turin gebracht wurde.  


In der katholischen Kirche haben die Menschen nicht dieselbe Meinung, was das Tuch zeigt. Das Tuch selbst stammt aus dem [[Mittelalter]], wie Wissenschaftler festgestellt haben. Daher kann es nicht aus der Zeit von Jesus sein. Es ist aber schwierig zu sagen, wie das Bildnis genau hergestellt worden ist.
Das Tuch an sich stammt aus dem [[Mittelalter]], wie Wissenschaftler festgestellt haben. Daher kann es nicht aus der Zeit von Jesus sein. Es bleibt aber schwierig zu sagen, wie das Bildnis genau entstanden ist.
 
In der katholischen Kirche sind die Menschen verschiedener Meinung, was das Tuch zeigt. Zwar wird es von vielen Gläubigen verehrt, doch die Kirche selbst hat das Grabtuch nicht als [[Reliquie]] anerkannt. Trotzdem fühlen sich viele Gläubige durch das Tuch in ihrem [[Glaube]]n bestärkt. Es lockt auch viele [[Tourismus|Touristen]] nach Turin. Das schafft in [[Hotel]]s und an anderen Orten viele Arbeitsplätze.


== Was zeigt das Turiner Grabtuch? ==
== Was zeigt das Turiner Grabtuch? ==
Das Tuch wurde früher zusammengefaltet aufbewahrt. Es gab im Jahr 1532 einen [[Feuer|Brand]] in der französischen [[Kirche|Kapelle]], in der sich das Tuch damals befand. An den Falten sieht man seit dieser Zeit Löcher und Brandflecken. Manche Leute sagen, man könnte [[Blume|Blumen]] oder [[Münze|Münzen]] auf dem Tuch erkennen, aber heutige Forscher lehnen das ab.
[[File:Turiner Grabtuch in voller Länge, aufgenommen während der Restaurierung 2002.jpg|mini|Auf diesem Foto sind hell und dunkel richtig herum, so, wie man das Tuch in echt sieht.]]
 
Das Tuch wurde früher zusammengefaltet aufbewahrt. Es gab im Jahr 1532 einen [[Feuer|Brand]] in der französischen [[Kirche|Kapelle]], in der sich das Tuch damals befand. An den Falten sieht man seit dieser Zeit Löcher und Brandflecken. Manche Leute sagen, man könnte [[Blume]]n oder |Münzen auf dem Tuch erkennen, aber heutige Forscher lehnen das ab.
Man sieht auf dem Tuch Flecken, die wie das Bild eines Mannes aussehen. Zu sehen ist die Vorderseite und die Rückseite, so, als wenn der Mann auf dem Rücken auf der einen Hälfte des Tuches gelegen hat. Die andere Hälfte wurde dann vielleicht auf den Mann draufgelegt.


Der Mann hat lange [[Haar]]e und einen [[Bart]] und hat die [[Auge]]n geschlossen. Er ist nackt, seine [[Hand|Hände]] liegen über Kreuz auf dem Schambereich, das heißt auf der Stelle, wo der [[Geschlechtsorgan|Penis]] ist. An den Händen hat der Mann Flecken wie von Wunden.
Man sieht auf dem Tuch zwei Abbilder eines Mannes, einmal von vorne und einmal von hinten. Es sieht aus, als wenn der Mann auf dem Rücken auf der einen Hälfte des Tuches gelegen hat. Die andere Hälfte wurde dann auf den Mann draufgelegt.


Die [[Fuß|Füße]] liegen leicht übereinander. Er könnte 170 oder sogar 188 Zentimeter groß gewesen sein. Für einen Mann aus dem [[Altertum]] oder aus dem Mittelalter wäre das sehr groß.
Der Mann hat lange [[Haar]]e und einen [[Bart]] und hat die [[Auge]]n geschlossen. Er ist nackt, seine [[Hand|Hände]] liegen über Kreuz über den [[Geschlechtsorgan]]en. An den Händen, an den [[Fuß|Füßen]] und an der Seite hat der Mann Flecken wie von Wunden. Das erinnert an die Wunden, die Jesus bekommen hat, weil er ans [[Kreuz]] geschlagen worden ist. Die Füße liegen leicht übereinander. Er könnte 170 oder sogar 188 Zentimeter groß gewesen sein. Für einen Mann aus dem [[Altertum]] oder aus dem Mittelalter wäre das sehr groß.


Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob das Bild einen richtigen Mann zeigt, der wirklich gelebt haben könnte. Einige finden, dass zum Beispiel die Stirn zu klein wirkt. Die [[Arm]]e und Hände wiederum scheinen länger als bei einem echten Mann zu sein. Es sieht so aus, als wenn Arme und Hände so lang sind, damit sie über dem Schambereich liegen konnten. Das kennt man auch aus der [[Kunst]] des Mittelalters.
Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob das Bild einen richtigen Mann zeigt, der wirklich gelebt haben könnte. Einige finden, dass zum Beispiel die Stirn zu klein wirkt. Die [[Arm]]e und Hände wiederum scheinen länger als bei einem echten Mann zu sein. Es sieht so aus, als wenn Arme und Hände so lang sind, damit sie über dem Schambereich liegen konnten. Das kennt man auch aus der [[Kunst]] des Mittelalters.


== Wie ist das Bild entstanden? ==
== Wie ist das Bild entstanden? ==
Die Wissenschaftler sind sich auch nicht einig, wie das Bild gemacht worden ist. Viele glauben nicht, dass es gemalt worden ist, denn es besteht nicht aus Farbstoff. Das bedeutet, dass das Leinentuch selbst seine [[Farbe]] geändert hat. Jedoch: Die Wunden an den Händen sind tatsächlich mit einem Farbstoff aufgetragen worden. Diese rötlichen Flecken bestehen also nicht aus [[Blut]], es sind keine echten Wunden.
Die Wissenschaftler sind sich auch nicht einig, wie das Bild entstanden ist. Viele denken nicht, dass es gemalt worden ist, denn es besteht nicht aus Farbstoff. Das bedeutet, dass das Leinentuch selbst seine [[Farbe]] geändert hat.
 
Jedoch: Die Wunden an den Händen, Füßen und an der Seite sind tatsächlich mit einem Farbstoff aufgetragen worden. Diese rötlichen Flecken bestehen also nicht aus [[Blut]], sie stammen nicht von echten Wunden.
 
Vielleicht ist das Bild ein Abdruck von einem lebenden Mann oder von einer Leiche. Als der [[Körper]] das Tuch berührt hat, wären die bräunlichen Verfärbungen entstanden. Wie genau das passiert sein soll, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Außerdem finden manche, dass das Bildnis nicht wie der Abdruck eines echten Menschen aussieht, zum Beispiel wegen der zu langen Arme.


Vielleicht ist das Bild ein Abdruck von einem lebenden Mann oder von einer Leiche. Als der [[Körper]] das Tuch berührt hat, wären die bräunlichen Flecken entstanden. Wie genau das passiert sein soll, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Außerdem finden manche, dass das Bildnis nicht wie der Abdruck eines echten Menschen aussieht, zum Beispiel wegen der zu langen Arme.
Dann gab es noch eine Idee: Das Bild könnte eine Art [[Fotografie|Foto]] sein. Jemand im Mittelalter hätte demnach [[Linse]]n verwendet, wie man sie heute in [[Kamera|Kamera]]s kennt. Auf diese Weise wäre das Tuch verändert worden, ohne, dass der Körper direkt auf dem Tuch gelegen hätte. Die meisten Wissenschaftler halten das nicht für wahrscheinlich.


Dann gab es noch eine Idee: Das Bild könnte eine Art [[Fotografie|Foto]] sein. Jemand im Mittelalter hätte demnach [[Linse]]n verwendet, wie man sie heute in [[Kamera|Kameras]] kennt. Auf diese Weise wäre das Tuch verändert worden, ohne, dass der Körper direkt auf dem Tuch gelegen hätte. Die meisten Wissenschaftler glauben aber nicht daran.
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Cappella della Sindone (dicembre 2018).jpg|Die Grabtuchkapelle in Turin wurde extra für das Tuch gebaut. Sie wurde zu einem Teil des [[Kirche|Doms]].
Un chrétien devant le saint suaire.jpg|Ein [[Mann]] betet in der Grabtuchkapelle am Schrein, in dem das Tuch liegt.
Shroud of Turin (4783906352) (2).jpg|In der [[Kirche|Kathedrale]] von Lubin, in [[Polen]], zeigt man diese Kopie des Grabtuches.
Secundo Pia Turinske platno 1898.jpg||mini|Eine Vergrößerung des Gesichts als Negativ
Artistic impression of the man in the Turin Shroud.jpg|Hier hat ein Künstler das Gesicht nachgemalt.
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{{Entwurf}}
{{Artikel}}
[[Kategorie:Geschichte]]
[[Kategorie:Sprache und Kultur]]
[[Kategorie:Glaube und Denken]]

Aktuelle Version vom 25. Februar 2024, 21:47 Uhr

Die Vorderseite des Mannes auf dem Tuch. Im Jahr 1931 hat man dieses Foto gemacht. Man sieht es hier links als Negativ, die Farben sind also umgekehrt: Was dunkel ist, erscheint hell, was hell ist, erscheint dunkel. Rechts ist das Originalfoto.

Das Turiner Grabtuch ist ein Tuch aus Leinen mit einem schwachen Bildnis, das einen Mann zeigt. Es gibt viele katholische Gläubige, die glauben, dass das Leinentuch Jesus Christus zeigt. Jesus sei nach seinem Tod in dieses Tuch gehüllt worden. Das Tuch wird im Dom der italienischen Stadt Turin aufbewahrt, daher hat es seinen Namen. Man nennt es auch das Heilige Grabtuch.

Es ist ein langes, schmales Tuch aus Leinen. Leinentücher webt man mit Fasern der Flachspflanze. Es ist etwa 110 Zentimeter breit und 440 Zentimeter lang. Das Tuch selbst ist cremefarben, das Bildnis erscheint bräunlich.

Das älteste Zeugnis außer dem Grabtuch selbst ist ein Anhänger, ähnlich einer Münze. Er wurde zur ersten Ausstellung des Grabtuchs im Jahr 1357 in einer Kapelle in Frankreich geschaffen. Nur wenig später entstanden verschiedene Texte, die vom Grabtuch berichten, bevor dieses nach Turin gebracht wurde.

Das Tuch an sich stammt aus dem Mittelalter, wie Wissenschaftler festgestellt haben. Daher kann es nicht aus der Zeit von Jesus sein. Es bleibt aber schwierig zu sagen, wie das Bildnis genau entstanden ist.

In der katholischen Kirche sind die Menschen verschiedener Meinung, was das Tuch zeigt. Zwar wird es von vielen Gläubigen verehrt, doch die Kirche selbst hat das Grabtuch nicht als Reliquie anerkannt. Trotzdem fühlen sich viele Gläubige durch das Tuch in ihrem Glauben bestärkt. Es lockt auch viele Touristen nach Turin. Das schafft in Hotels und an anderen Orten viele Arbeitsplätze.

Was zeigt das Turiner Grabtuch?

Auf diesem Foto sind hell und dunkel richtig herum, so, wie man das Tuch in echt sieht.

Das Tuch wurde früher zusammengefaltet aufbewahrt. Es gab im Jahr 1532 einen Brand in der französischen Kapelle, in der sich das Tuch damals befand. An den Falten sieht man seit dieser Zeit Löcher und Brandflecken. Manche Leute sagen, man könnte Blumen oder |Münzen auf dem Tuch erkennen, aber heutige Forscher lehnen das ab.

Man sieht auf dem Tuch zwei Abbilder eines Mannes, einmal von vorne und einmal von hinten. Es sieht aus, als wenn der Mann auf dem Rücken auf der einen Hälfte des Tuches gelegen hat. Die andere Hälfte wurde dann auf den Mann draufgelegt.

Der Mann hat lange Haare und einen Bart und hat die Augen geschlossen. Er ist nackt, seine Hände liegen über Kreuz über den Geschlechtsorganen. An den Händen, an den Füßen und an der Seite hat der Mann Flecken wie von Wunden. Das erinnert an die Wunden, die Jesus bekommen hat, weil er ans Kreuz geschlagen worden ist. Die Füße liegen leicht übereinander. Er könnte 170 oder sogar 188 Zentimeter groß gewesen sein. Für einen Mann aus dem Altertum oder aus dem Mittelalter wäre das sehr groß.

Die Wissenschaftler sind sich nicht einig, ob das Bild einen richtigen Mann zeigt, der wirklich gelebt haben könnte. Einige finden, dass zum Beispiel die Stirn zu klein wirkt. Die Arme und Hände wiederum scheinen länger als bei einem echten Mann zu sein. Es sieht so aus, als wenn Arme und Hände so lang sind, damit sie über dem Schambereich liegen konnten. Das kennt man auch aus der Kunst des Mittelalters.

Wie ist das Bild entstanden?

Die Wissenschaftler sind sich auch nicht einig, wie das Bild entstanden ist. Viele denken nicht, dass es gemalt worden ist, denn es besteht nicht aus Farbstoff. Das bedeutet, dass das Leinentuch selbst seine Farbe geändert hat.

Jedoch: Die Wunden an den Händen, Füßen und an der Seite sind tatsächlich mit einem Farbstoff aufgetragen worden. Diese rötlichen Flecken bestehen also nicht aus Blut, sie stammen nicht von echten Wunden.

Vielleicht ist das Bild ein Abdruck von einem lebenden Mann oder von einer Leiche. Als der Körper das Tuch berührt hat, wären die bräunlichen Verfärbungen entstanden. Wie genau das passiert sein soll, darüber sind sich die Wissenschaftler nicht einig. Außerdem finden manche, dass das Bildnis nicht wie der Abdruck eines echten Menschen aussieht, zum Beispiel wegen der zu langen Arme.

Dann gab es noch eine Idee: Das Bild könnte eine Art Foto sein. Jemand im Mittelalter hätte demnach Linsen verwendet, wie man sie heute in Kameras kennt. Auf diese Weise wäre das Tuch verändert worden, ohne, dass der Körper direkt auf dem Tuch gelegen hätte. Die meisten Wissenschaftler halten das nicht für wahrscheinlich.




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