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Aktuelle Version vom 9. Oktober 2023, 14:46 Uhr
Eine Eiszeit ist eine lange Zeit, in der es auf der ganzen Erde viel kälter ist als sonst. Manche Wissenschaftler sprechen von einem Eiszeitalter, wenn mindestens ein Pol der Erde vergletschert ist. Dann liegt dort ständig Eis. Andere Wissenschaftler finden, es müssen beide Pole der Erde vergletschert sein. Weil heute Arktis und Antarktis unter Eis liegen, leben wir in einem Eiszeitalter.
Der Planet Erde ist etwa viereinhalb Milliarden Jahre alt. Eine Milliarde besteht aus 1000 Millionen. In dieser langen Erdgeschichte hat es mindestens fünf Eiszeitalter gegeben. In so einem Eiszeitalter ist es meist kalt. Es gibt aber auch einige Zeiten, in denen es deutlich wärmer ist. Die kalte Zeit im Eiszeitalter nennt man Glazial, die warme Zeit Interglazial. Die Warmzeit liegt also zwischen den Glazialen.
Wir leben heute in einem Erdzeitalter, das man Quartär nennt. Dieses Quartär hat schon vor zweieinhalb Millionen Jahren angefangen. Das Quartär ist ein Eiszeitalter. Allerdings hat es Kaltzeiten und Warmzeiten. Seit etwa 11.700 Jahren befindet die Erde sich im Holozän. Das ist eine Warmzeit. Wir leben also in einer Warmzeit in einem Eiszeitalter.
Wie sieht die Erde in einer Eiszeit aus?
Wenn man heute von der „Eiszeit“ spricht, denkt man wohl an die Zeit vor unserer Warmzeit: die „letzte Kaltzeit”. Schon damals war zum Beispiel der Nordpol von Eis bedeckt, wie heute. Das Eis ging aber noch viel weiter nach Süden. Halb Deutschland lag damals unter Eis.
Das viele Eis bestand aus Wasser, das aus den Meeren kam. Daher blieb für die Meere weniger Wasser übrig: Der Meeresspiegel lag tiefer als heute. Das waren in Europa etwa 110 Meter.
Wenn das Meer niedriger ist, dann bleiben manche Gebiete über Land, die heute unter Wasser liegen. Ein Beispiel ist die Nordsee: Große Teile dieses Meeres waren in der Eiszeit einfach Land. Menschen in der Steinzeit lebten dort. Die britischen Inseln waren gar keine Inseln, sondern Teil des Festlands.
In Europa und Nordamerika war es zwar kälter. Menschen mussten sich warm anziehen oder blieben eher im Süden. Aber damals lebten dort viele große Säugetiere, wie die Mammute und große Rinder. Die konnte man jagen. Im Holozän, unserer Warmzeit, sind sehr viele große Säugetiere ausgestorben. Die Forscher heute sind sich nicht sicher, ob das durch die Natur so kam oder ob der Mensch daran schuld war.
In der letzten Kaltzeit lebten in Europa auch Neandertaler-Menschen. Dieser hier ist nachgemacht.
So könnte das Wollnashorn in Europa ausgesehen haben. Es ist vor 11.000 Jahren ausgestorben.
Im Süden von Frankreich: Jemand in der Steinzeit hat in einer Höhle diese Wollnashörner gemalt.
Wie kommt es zu einer Eiszeit?
Die Pole und hoch liegende Gebiete wie die Alpen liegen nur dann unter Eis, wenn es dort viel geschneit hat. Es muss eine lange Zeit mehr Schnee hinzugekommen als geschmolzen sein. Auch im Sommer darf es deshalb nicht zu warm sein.
Wie es zur Kälte gekommen ist, wissen die Forscher nicht genau. Sie glauben an eine ganze Reihe von Gründen. Wahrscheinlich waren mehrere Gründe gemeinsam daran Schuld, dass eine Eiszeit entstand.
Eine Eiskappe bildet sich nur auf Land. Die Kontinente, die großen Landmassen unserer Erde, bewegen sich aber. Für eine Eiszeit muss deshalb am Pol Land liegen. Das allein reicht aber noch nicht für eine Eiszeit.
Wichtig für die Temperatur auf der Erde ist die Atmosphäre. Diese Lufthülle um den Planeten besteht aus verschiedenen Gasen. Wenn viel Kohlendioxid in der Luft ist, wird es wärmer. Damals könnte das Kohlendioxid aus Vulkanen gekommen sein. Auch heute wird es wärmer, was man Klimawandel. Die meisten Wissenschaftler meinen, dass die Menschen mit ihrer Industrie für das Kohlendioxid sorgen.
Woher wissen die Menschen etwas über Eiszeiten?
Wer verstehen will, dass es Eiszeiten gab, muss wissen, wie warm oder kalt das Klima früher war. In der letzten Kaltzeit lebten zwar schon Menschen. Sie haben uns aber nicht aufgeschrieben, ob es wärmer oder kälter war. Die Veränderung hat auch viel länger gedauert, als ein einzelner Mensch lebt.
In den Jahren um 1830 haben Wissenschaftler über Findlinge nachgedacht. Diese großen Steine liegen einfach in der Gegend, zum Beispiel in Norddeutschland. Man konnte sich lange Zeit nicht erklären, wie sie dorthin gekommen sind. Es gibt kein Gebirge in der Nähe, von dem sie abgebröckelt sein könnten.
Damals fand man langsam die Erklärung: Früher ist es auf unserem Planeten einige Zeit lang sehr kalt gewesen. Es sind Gletscher entstanden, dicke Ströme aus Eis, wie wir sie heute aus dem Hochgebirge kennen. Die Gletscher sind in der Eiszeit langsam gewachsen und haben die Steine mit sich hergeschoben.
Mittlerweise wissen Forscher noch viel mehr. Sie haben in der Erde gegraben und Schichten aus Erde und Gestein gesehen. Die unterschiedlichen Schichten kommen von den Erdzeitaltern. Man hat auch im ewigen Eis gebohrt und darin Unterschiede festgestellt.
Findlinge im Norden von Deutschland
Ein Wissenschaftler holt eine Probe Eis aus einem Gletscher im US-Bundesstaat Alaska
Dies ist ein Gletscher in Grönland. Noch heute brechen davon Eisstücke ab, die als Eisberge im Meer treiben.
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