Kelten: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 15. Juni 2024, 14:15 Uhr

Ein Nachbau in Rheinland-Pfalz, im Westen von Deutschland: So könnte ein Dorf bei den Kelten ausgesehen haben.

Die Kelten waren Völker in der Eisenzeit und im Altertum. Wie bei vielen Völkern weiß man nicht genau, woher die Kelten kommen. Sie lebten vor allem in der Mitte Europas, einige sind aber auch bis in die heutige Türkei gelangt.

Die Kelten in Gallien wurden schließlich von den Römern besiegt. Heute liegen dort Staaten wie Frankreich und Belgien. Kelten lebten auch auf den Britischen Inseln: Diese Inseln wurden von den Römern und später von den Angelsachsen erobert.

Sogar nach dem Mittelalter lebten noch viele Menschen in Frankreich und auf den Britischen Inseln, die keltische Sprachen gesprochen haben. Doch Frankreich und Großbritannien haben dafür gesorgt, dass die Kelten schließlich Französisch und Englisch lernen mussten. Teilweise wurden keltische Sprachen sogar verboten.

Trotzdem gibt es heute noch Menschen, die keltische Sprachen beherrschen. Auch andere Menschen interessieren sich für die Kultur der Kelten, zum Beispiel für die Sage von König Artus. Ein Schotte hat sogar die Gedichte eines Sängers namens Ossian erfunden, den es gar nicht gegeben hat. Auch die Comic-Figuren Asterix und Obelix sind Kelten.

Woher kommen die Kelten?

So stellt man sich vor, wie die Menschen in der Hallstatt-Zeit arbeitet haben. Das war vor etwa 2800 Jahren. Man hat alte Minen gefunden, in denen diese Menschen Salz abgebaut haben. Salz war damals selten und kostbar. Damit konnte man gut Handel treiben.

Archäologen haben Reste von einer Kultur gefunden, die man die Hallstatt-Kultur nennt. Es handelt sich um Gräber, Waffen und Schmuck. Diese Kultur begann etwa 800 Jahre vor Christus. Der Name stammt von dem Ort Hallstatt in Österreich, wo man zuerst etwas gefunden hat.

Es ist unbekannt, welche Sprache diese Menschen gesprochen haben. Aber aus der Hallstatt-Kultur entwickelte sich wohl die Latène-Kultur. Von dieser weiß man, dass ihre Sprache Keltisch war. Daher glaubt man, dass die Hallstatt-Kultur die älteste keltische Kultur ist, die wir kennen.

Die Kelten haben so gut wie nichts aufgeschrieben. Das Wenige, das wir von ihnen wissen, kommt von den Griechen und Römern. Der Name Kelten stammt von den Kelten selbst. Bei den Griechen hießen sie manchmal Galater und bei den Römern Gallier. Übersetzt heißt der Name „die Kühnen“, „die Mächtigen“.

Kelten lebten vor allem dort, wo heute Frankreich, die Schweiz und der Süden und Westen von Deutschland ist. Viele Flussnamen wie Rhein, Donau, Isar und Ruhr haben wir von ihnen. In manchen Dingen waren sie sogar geschickter als die Römer, besonders beim Bearbeiten von Metall. Auch unsere Wörter „Eisen“ und „Glocke“ kommen von den Kelten.

Gibt es heute noch Kelten?

Musiker um die Sängerin Cécile Corbel. Sie singt auf Bretonisch.

Noch heute gibt es Menschen, die keltische Sprachen beherrschen. Diese Sprachen sind indogermanische Sprachen, das heißt, sie sind verwandt mit Sprachen wie Latein, Englisch, Deutsch, Französisch oder Persisch. Aber die keltischen Sprachen sind eine eigene Gruppe. Trotzdem sind es verschiedene keltische Sprachen, dass heißt, dass sie nicht alle einander verstehen können.

Die Sprache der Gallier gibt es nicht mehr, und auch keine anderen keltischen Sprachen vom Festland. Nach der Römerzeit hat sich Keltisch nur auf den Britischen Inseln erhalten. Man nennt diese keltischen Sprachen daher Inselkeltisch.

Im Staat Großbritannien befindet sich der Landesteil Wales. Dort können rund eine halbe Million Menschen Walisisch sprechen. Keine andere keltische Sprache heute hat mehr Sprecher. Im Landesteil Schottland sprechen knapp 60.000 Menschen ein anderes Keltisch, nämlich Schottisch-Gälisch.

Lange Zeit lebten viele Menschen, die keltisch gesprochen haben, in der Republik Irland. Heute können nur etwa 100.000 Menschen dort Irisch-Gälisch. Sie leben ganz im Westen der Insel, vor allem auf kleineren Inseln und Halbinseln.

In Frankreich gibt es eine Gegend ganz im Westen, der Bretagne. Dort können etwa 200.000 Menschen Bretonisch sprechen. Doch Bretonisch stammt eigentlich von den Britischen Inseln: Ihre Sprecher flüchteten im Mittelalter in die Bretagne. Darum ist auch Bretonisch ein Inselkeltisch.




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