Schwimmart
Eine Schwimmart ist eine Möglichkeit, den Kopf über Wasser zu halten und dabei möglichst auch noch vorwärts zu kommen. Bei Schwimmarten oder Schwimmtechniken denkt man meist an Menschen, weil bei ihnen das Schwimmen nicht angeboren ist. Sie müssen das Schwimmen also erlernen und würden sonst ertrinken. Nicht gemeint ist beim Schwimmen das Tauchen. Dort kommt man zwar auch vorwärts, kann aber nicht atmen.
Die einfachste Art, sich über Wasser zu halten, ist das Wassertreten. Man steht dabei aufrecht im Wasser und bewegt die Beine, wie wenn man einen Berg erklimmen würde. Dabei hebt man die Beine abwechselnd langsam an und stößt sie dann mit einem Ruck nach unten. Mit den Armen hält man sich in aufrechter Stellung. So kann man sich sehr lange über Wasser halten, kommt aber nicht vorwärts.
Ebenfalls einfach ist das Hundepaddeln oder Hundeschwimmen. Das tun nicht nur Hunde, sondern auch Pferde und überhaupt die meisten Säugetiere ohne zu überlegen. Sie bewegen sich dabei im Wasser, wie wenn sie an Land laufen würden. Für viele Kinder ist dies die erste Schwimmart, ohne dass sie dabei viel überlegen. Sie ahmen einfach einen Hund nach und kommen so tatsächlich vorwärts. Der Kopf bleibt über Wasser und man kann atmen. Ausprobieren lohnt sich.
Die Menschen haben weitere Schwimmarten erfunden, mit denen man schneller vorwärts kommt. Man muss sie aber lernen. In vielen Vereinen und in unseren Schulen werden vier Schwimmarten vorgezeigt, gelernt und trainiert. Die fünfte, das Lagenschwimmen, ist eine Kombination der ersten vier. Diese fünf Disziplinen gibt es auch an den Olympischen Sommerspielen und zwar seit der ersten Olympiade der Neuzeit im Jahr 1896. Jeden Wettbewerb kann man auch über verschieden lange Strecken ausführen. Falls die Schwimmstrecke länger ist als das Becken, muss man wenden. Zu jeder Schwimmart gibt es auch eine vorgeschriebene Wende.
Wie geht Brustschwimmen?
Das Brustschwimmen ist eine der bekanntesten Schwimmarten. Dabei liegt man auf dem Bauch und bewegt die Arme unter dem Körper gleichzeitig nach vorne und zieht sie dann seitlich durch das Wasser zurück. Die Beine liegen zuerst locker im Wasser, dann zieht man die Oberschenkel an, grätscht die Knie nach außen und stößt dann die Füße mit einem Ruck nach hinten und zusammen, bis die Beine wieder gestreckt nebeneinander liegen. Armzug und Beinschlag wechseln sich ab. Da der Oberkörper und der Kopf beim Armschlag etwas angehoben werden, atmet man in diesem Moment ein. Beim Beinschlag kann man das Gesicht bequem ins Wasser legen und trotzdem gut ausatmen. Das alles im richtigen Moment hinzukriegen, braucht sehr viel Übung.
Brustschwimmen ist seit der Steinzeit bekannt, wie man an einer Höhlenmalerei aus dem Alten Ägypten erkennen kann. Bis vor einiger Zeit war das Brustschwimmen bei uns jeweils die erste Schwimmart, die man einem Menschen beizubringen versuchte. Heute ist man da nicht mehr so sicher. Viele scheuen es nämlich anfangs, den Kopf ins Wasser zu legen und lassen ihn beim Brustschwimmen einfach die ganze Zeit über dem Wasser. Das ist aber eigentlich falsch und führt zu einer falschen Technik. Vermutlich eignet sich die Rückenlage deshalb besser zum Lernen, weil dann das Gesicht des Schwimmers oben liegt, somit auch der Mund und die Nase. Das Atmen ist dadurch viel einfacher und die meisten Schwimmer haben so viel weniger Angst, keine Luft zu kriegen. Auch das Kraulschwimmen ist für manchen einfacher zu erlernen als das Brustschwimmen.
Kinder schwimmen bei Wettkämpfen oft nur über eine Distanz von 25, vielleicht auch 50 Metern. Bei den Erwachsenen sind es 50, 100, 200m oder noch mehr.
Über 50m ohne Wende gelten bisher die folgenden Rekorde:
Der schnellste Mann schaffte die Strecke bisher in knapp 26 Sekunden.
Die schnellste Frau brauchte nur wenig über 29 Sekunden.
Wie geht Freistil- oder Kraulschwimmen?
Freistil bedeutet, dass der Schwimmer seine Schwimmart selber wählen darf. Er darf sie sogar unterwegs wechseln. Weil man mit Kraulen am schnellsten ist, wählen die Schwimmer im Freistil üblicherweise diese Art.
Man liegt dabei auf dem Bauch. Man bewegt abwechselnd einen Arm seitlich durch die Luft nach vorne und zieht ihn im Wasser wieder nach hinten. So „schaufelt“ man sich vorwärts. Der andere Arm macht derweil den Gegenzug. Das sieht ähnlich aus wie ein Propeller mit zwei Flügeln. Bei diesen Bewegungen machen von selbst auch die Schultern mit und auch der Kopf dreht sich leicht. Dreht man ihn absichtlich etwas weiter, so dass das Gesicht aus dem Wasser kommt, kann man atmen. Geübte Krauler atmen bei jedem dritten Armzug, also abwechselnd rechts und links. Die Beine schlagen abwechselnd auf und ab, die Füße stärker als die Knie. Das gibt zusätzlichen Vorschub. Der Rhythmus erfolgt unabhängig von den Armbewegungen.
Kraulschwimmen ist eigentlich ein weiterentwickeltes Hundeschwimmen. Viele Kinder machen es von sich aus, einfach so vom Abgucken. Viele legen aber dabei das Gesicht nicht ins Wasser und schauen immer nach vorn. Richtig schnell wird man damit aber nicht. Hier braucht es einen Schwimmlehrer und viel Übung.
Über 50 Meter ohne Wende gelten bisher die folgenden Rekorde:
Der schnellste Mann schaffte die Strecke bisher in knapp 21 Sekunden.
Die schnellste Frau lag nur wenig unter 23 Sekunden.
Wie geht Rückenschwimmen?
Beim Rückenschwimmen liegen die Schwimmenden auf dem Rücken. Es gibt den Rücken-Gleichschlag, der dem Brustschwimmen ähnlich ist und das Rückenkraulen, also so etwas wie „Kraul auf dem Rücken“. In Wettkämpfen kann man zwischen diesen beiden Arten wählen. Mit Rückenkraulen ist man eindeutig schneller.
Beim Rücken-Gleichschlag machen die Beine dasselbe wie beim Brustschwimmen. Auch beide Arme machen gleichzeitig dasselbe. Sie sind zuerst seitlich an den Beinen angelegt. Man schwingt sie durch die Luft, bis sie gerade ausgestreckt oben im Wasser liegen und den Kopf „einklemmen“. Dann zieht man sie mehr oder weniger seitlich am Oberkörper vorbei in die Ausgangslage und „schaufelt“ sich so rückwärts voran. Am besten atmet man ein, während man die Arme nach oben zieht, weil sich dann die Brust anhebt und sich so die Lunge erweitert.
Beim Rückenkraulen machen die Beine dasselbe wie beim Kraulschwimmen. Die Arme machen dieselbe Bewegung wie beim Rücken-Gleichschlag, aber abwechselnd. Es gibt dabei keine Regeln für die Atmung.
Über 50 Meter ohne Wende gelten bisher die folgenden Rekorde:
Der schnellste Mann schaffte die Strecke bisher zwischen 23 und 24 Sekunden.
Die schnellste Frau lag nur ganz knapp unter 27 Sekunden.
Wie geht Schmetterlingsschwimmen?
Das Schmetterlingsschwimmen hat man früher auch Delfinschwimmen genannt. Es entwickelte sich erst im Jahr 1930 aus dem Brustschwimmen. Das Problem beim Brustschwimmen ist nämlich, dass der Schwimmer sich selber bremst, wenn er die Arme unter Wasser nach vorne bringt. Deshalb schwingt er sie seitlich durch die Luft und zieht sie unter Wasser wieder nach hinten. Das sieht ein wenig aus wie bei einem Schmetterling, daher der Name dieser Schwimmart. Man gebraucht auch bei uns den englischen Namen „Butterfly“.
Die Beine machten anfänglich dasselbe wie beim Brustschwimmen. Heute bleiben sie zusammen und der ganze Körper machte eine Wellenbewegung, ganz ähnlich wie ein Delfin. Diese Schwimmart ist schwierig zu erlernen und braucht viel Kraft. Sie ist dafür aber die zweitschnellste.
Über 50 Meter ohne Wende gelten bisher die folgenden Rekorde:
Der schnellste Mann schaffte die Strecke bisher etwas mehr als 22 Sekunden.
Die schnellste Frau lag zwischen 24 und 25 Sekunden.
Was ist Lagenschwimmen?
Das Lagenschwimmen gibt es in zwei Arten: Entweder bestreitet ein Schwimmer alle vier Arten hintereinander, oder in einer Vierermannschaft schwimmt jeder eine Schwimmart. Die Reihenfolge der Schwimmarten ist dabei vorgeschrieben: Schmetterling, Rücken, Brust und Freistil.
Ein Einzelwettkampf kann so ausgerichtet sein, dass jeder Schwimmer pro Schwimmart nur eine Länge schwimmt oder zwei mit einer Wende dazwischen. Im Staffelwettkampf gelten jedoch immer zwei Längen. So kommt der Schwimmer an seinen Startplatz zurück und wird dort vom nächsten abgelöst.
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